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Manfred HOHMANN steht zum ersten Mal im Halbfinale des Cooking Cups
05.04.16 - Tagsüber Haare schneiden, abends kochen - so oder so ähnlich sieht wohl ein perfekter Tag im Leben von Manfred Hohmann, dem Inhaber des Friseursalons "Hairszenario" am Luckenberg in Fulda, aus. Als Friseurmeister hat es der 58-Jährige schon weit geschafft, nun will er mit seiner Leidenschaft, dem Kochen, nachlegen. Gemeinsam mit Hans-Jürg Schultheiss, Geschäftsführer des Romantik-Hotels Neumühle bei Hammelburg, steht er zum ersten Mal im Halbfinale des Cooking Cups, der inoffiziellen Meisterschaft für Hobby-Köche.
Eine kleine Sensation, denn für das osthessische Team ist es schon die vierte Teilnahme am Wettbewerb. "Aber in diesem Jahr schaffen wir es ins Finale! Es muss ja mal weitergehen", sagt der 58-Jährige lachend, während er die Bauchtasche mit seinen Friseurscheren auf den Tisch legt. Kochen, so erzählt Hohmann weiter, ist für ihn der Ausgleich zum täglichen Business. Hat er hier im Friseursalon einen stressigen Tag gehabt, müsse man ihm nur eine Zwiebel in die Hand drücken, die er schnippeln kann, und schon sei die Anstrengung vergessen.
Zum ersten Mal gemerkt hat Manfred Hohmann das vor ungefähr 18 Jahren. Damals schenkte ihm seine Familie einen Kochkurs. "Der hat mir unglaublich viel Spaß gemacht." Und außerdem war er der Startschuss für ein Hobby, das Hohmann am Donnerstag bereits zum vierten Mal ins Halbfinale des Cooking Cups bringt. "Von der Meisterschaft habe ich damals gelesen und wollte sofort dabei sein." Genauso wie sein Teampartner Hans-Jürg Schultheiss. In seinem Hotel bei Hammelburg kocht das Team bereits seit vielen Tagen das Menü für den Wettbewerb zur Probe.
Mit einem Duett vom Rhöner Bachsaibling, außerdem Ulsterflusskrebsen und Kohlrabi in Camparisoße will das Team die Jury aus Spitzenköchen der "Jeunes Restaurateurs d’Europe" - einer Vereinigung junger Köche in Europa - überzeugen, bei ihnen "ein Schmunzeln ergattern". Um das zu erreichen, werden die Männer das Menü, mit dem sie sich beim Wettbewerb beworben hat, bis zum Halbfinale sechs Mal gekocht haben. Immer wieder für andere Menschen, um ein ehrliches Urteil zu bekommen. Und wie kommt das außergewöhnliche Menü bisher an? "Mal so, mal so", sagt Hohmann und lacht, "das Thema, das wir vorgegeben bekommen haben, war ,Regionale Küche, innovativ umgesetzt' Hätten wir da einfach Flurgönder oder so gemacht, wäre es ja langweilig."
Ein Glück, dass es auch noch andere Rhöner Spezialitäten gibt - und zwar auch solche, von denen nicht ganz so viele Menschen wissen: "Gar nicht vielen ist zum Beispiel bekannt, dass wir hier in Fulda mit Desietra eine der besten deutschen Kaviar-Manufakturen haben." Dieser kommt natürlich auch mit auf den Teller, wenn das osthessische Team beim Cooking Cup an den Start geht.
Bei dem Wettbewerb am Donnerstag werden die Männer gerade einmal 60 Minuten haben, um ihr Menü zu kochen. Waschen und putzen dürfen Hohmann und Schultheis das Gemüse für ihr Menü schon - andere Vorbereitungen sind tabu. Kein Schnippeln, kein Schälen. Und noch viel wichtiger: "Unser Arbeitsplatz muss nach den 60 Minuten sauber und aufgeräumt sein." So steht es in den Teilnahmebedingungen. Der Tipp der Veranstalter: "Strukturieren Sie bereits im Vorfeld sorgfältig Ihre Arbeitsschritte mit Ihrem Teampartner."
Alles kein Problem für Manfred Hohmann: " Stress ist etwas für Leistungsschwache - also nicht für uns", sagt er scherzend. Um es ins Finale zu schaffen, fehlte bisher immer nur eine Kleinigkeit. Diesmal aber wollen die beiden Männer es reißen: Das Finale am 29. April und 1. Mai in der Münchener Allianz Arena haben sie sich schon im Kalender eingetragen. Na dann, an die Töpfe, fertig, los! (Suria Reiche) +++