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Das Feuerwehrgerätehaus in Kirchheim - Fotos: Hans-Hubertus Braune

KIRCHHEIM Jahresbilanz der Feuerwehren

Neues Gerätehaus? - Wiederwahl GBI Thomas SCHNEEMILCH - 108 Einsätze

12.04.16 - Insgesamt knapp 7.000 Stunden haben die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehren aus der Gemeinde Kirchheim bei 108 Einsätzen sowie Übungen und Lehrgängen im Jahr 2015 absolviert. Besonders der schlimme Unfall auf der A 4 als drei Bundespolizisten bei einem Unfall zwischen dem Kirchheimer Dreieck und Bad Hersfeld zur Hilfe eilten und von einem nachfolgenden Fahrzeug erfasst wurden, forderte die Einsatzkräfte körperlich wie seelisch. Ein Bundespolizist verlor sein Leben. Kirchheims Pfarrerin und gleichzeitig auch aktive Feuerwehrfrau Melanie Hetzer sagte in ihrem Grußwort: "Ich bete jedes Mal zum lieben Gott, dass ihr Alle wieder heil vom Einsatz zurückkehrt."

Nicht nur dieser Einsatz zeigt, welch schwere Aufgaben die 199 Männer und Frauen der insgesamt neun Einsatzabteilungen ehrenamtlich meistern. Auch deshalb forderte Kirchheims Bürgermeister Manfred Koch in seiner Rede, dass bei den Feuerwehren nicht gespart werden dürfe. "Bei vielen Sachen müssen wir Maß halten, aber bei den Feuerwehren darf die Politik nicht diskutieren. Die Kommunalpolitiker müssten euch jeden Tag die Füße küssen", sagte Koch. Er machte eine einfache Rechnung auf. Würden die knapp 7.000 Stunden nur mit dem Mindestlohn von 8,50 Euro bezahlt werden müssen, wären dies allein knapp 60.000 Euro. Doch nicht nur die reinen Einsatzstunden sind es. Der Brandschutz ist eine kommunale Pflichtaufgabe. Ohne Ehrenamtliche müsste die Gemeinde Feuerwehrleute einstellen. Bei einer Besetzung mit neun Leuten und einem Drei-Schicht-System (also 27) wären dies bei einem - positiv an der unteren Grenze (und ohne Urlaub, Ausfall und so weiter) gerechneten - Lohn von 4.500 Euro/monatlich bereits über 1,45 Millionen Euro pro Jahr.

Zum Thema Gerätehaus Kirchheim sagte Koch, dass derzeit ein Planungsbüro prüfe, ob eine Sanierung oder ein Neubau in Kirchheim die kostengünstigere Variante sei. Käme es zu einem Neubau, wäre auch die Variante eines gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses für Kirchheim und den Löschzug Ibratal eine Variante. "All dies müsste aber mit den Feuerwehren besprochen werden", sagte Koch. Zunächst aber müsse das Ergebnis des Gutachtens abgewartet werden. Koch dankte ebenso wie Gemeindebrandinspektor Thomas Schneemilch den Aktiven für ihr Engagement.

Die 108 Einsätze teilen sich in 23 Brandeinsätze, 69 technische Hilfeleistungen und 16 Fehlalarme auf. Dazu leisteten die KatS-Züge 360 Stunden beim Aufbau der Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Herkulesmarkt in Bad Hersfeld. Dazu war Schneemilch in der Einsatzleitung eine Woche lang dabei (KBI Tanja Dittmar: "Thomas war für mich eine unentbehrliche Hilfe"). Die Aktiven besuchten insgesamt 47 Lehrgänge und Seminare. Als Höhepunkte im Jahr 2015 nannte Schneemilch die Jubiläumsfeiern des Nachwuchses: 40 Jahre Jugendfeuerwehr und 15 Jahre Bambinifeuerwehr, den "Tag für den Feuerwehrnachwuchs" in Gershausen, das gemeinsame Hohlstrahlrohrtraining gemeinsam mit dem Kameraden der Feuerwehr Niederaula, den Gemeindefeuerwehrtag in Heddersdorf oder die öffentlichkeitswirksame Jahresabschlussübung in Kirchheim.

Die Kirchheimer können auf eine hervorragende Nachwuchsarbeit bauen. Junge Kräfte, die in die Einsatzabteilungen nachrücken, aber auch bei den Jüngsten sieht es gut aus. 41 Jungs und Mädchen sind bei der Jugendfeuerwehr aktiv, 15 Jungs und neun Mädchen machen bei der Bambinifeuerwehr mit. Gemeindejugendwart Mathias Reinmöller berichtete von zahlreichen Aktivitäten. Die Bambinis besuchten unter anderem die Polizei, Kastanien für das Lullusfest wurden gesammelt und ein Kuhstall besichtigt - um nur ein paar Beispiele zu nennen. Die Jugend beteiligte sich an Wettkämpfen, Weihnachtsbaumverbrennen und Kreisvölkerballturnier. Ein Höhepunkt des Jahres war die Jubiläumsfeier der Nachwuchsabteilung bei fast 40 Grad im Schatten - in der Würstchenbude gar 70 Grad. Reinmöller dankte allen, die das Fest unterstützt haben. Trotz der großen Hitze hat es einen riesigen Spaß gemacht.

Bürgermeister Manfred Koch gratuliert Gemeindebrandinspektor Thomas Schneemilch ...

Auch die Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar gratuliert

Nach den Jahresberichten standen die Neuwahlen des Gemeindebrandinspektors und seiner Stellvertreter im Fokus. Diese wurden zu einer eindeutigen und schnellen Angelegenheit. Gemeindebrandinspektor ist und bleibt Thomas Schneemilch, der nochmals für fünf Jahre antrat. Er machte in seiner Rede aber deutlich, dass die wachsenden Aufgaben für Gemeindebrandinspektoren und deren Stellvertreter kaum mehr im Ehrenamt zu leisten sind. Seine Stellvertreter bleiben Mario Markgraf und Pascal Krause. Bestätigt wurden in der Versammlung Gemeindejugendfeuerwehrwart Mathias Reinmöller und sein Stellvertreter Hannes Eckhardt.

In ihren Grußworten dankten der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Thomas Daube, der Kreisjugendfeuerwehrwart Bernd Spoelstra und Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar den Feuerwehren der Gemeinde Kirchheim für ihr Engagement. Feuerwehren seien heute eher ein mittelständiges Sicherheitsunternehmen, erklärte Dittmar. Sie lobte die "Abteilung Zukunft" und stellte am Beispiel Mülheim (Ruhr) heraus, dass Freiwillige Feuerwehren keine Selbstverständlichkeit seien. In der Ruhrstadt mit seinen 100.000 Einwohnern wollte die Kommunalaufsicht Geld sparen und kam auf die Idee, dass eine Freiwillige Feuerwehr gegründet werden solle. Diese wurde 2001 auch ins Leben gerufen. Mit viel (auch finanziellem) Aufwand hat man es dort lediglich geschafft Stand 2016 100 Einsatzkräfte zu gewinnen.

Bernd Spoelstra sieht den Nachwuchs bei den Feuerwehren im Kreis auf einem guten Weg. Entscheidend sei die hervorragende Arbeit der Jugendwarte. Kreisweit seien von 120 Abgängen 95 junge Männer und Frauen in die Einsatzabteilungen gewechselt. Derzeit zählen die Jugendfeuerwehren kreisweit 947 Mitglieder, in 50 Bambinifeuerwehren sind 400 Jungs und Mädchen aktiv.

Brandschutzehrenzeichen in Gold: Horst Naumann und Martin Naumann
Brandschutzehrenzeichen in Silber: Gert Scheidemantel, Markus Boländer und Pascal Krause.

Zur Feuerwehrfrau/Mann wurden befördert
: Celine Fohr, Marvin Ruppel und Markus Knauff, zum Hauptfeuerwehrmann Christof Weppler, zum Oberlöschmeister Rene Hofmann und zum Hauptlöschmeister Jens Rüger, Martin Bornschier und Thorsten Peter.

Die Anerkennungsprämie erhielt für 30 Jahre Michael Rosenthal und Thomas Steinberger, für 20 Jahre Jens Diebel und für 10 Jahre Peter Diebel, Sabrina Stein und Christian Winter. (Hans-Hubertus Braune) +++


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