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Die Fotos zeigen Szenen vom Schulstreik aus dem vergangenen Jahr in Berlin. - Fotos: "Revolution"

FULDA Jugend gegen Rassismus

Schüler und Studis planen Demo in Stadt: "Es kann so nicht weitergehen"

15.04.16 - Kann man mit Schulstreik ein Zeichen gegen Rassismus setzen? Wenn es nach den Mitgliedern des im Januar gegründeten Bündnisses "Jugend gegen Rassismus" geht, lautet die Antwort "Ja!". "Wenn unsere Mitschülerinnen und Mitschüler abgeschoben werden, wenn Menschen von Arbeit und gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen werden, weil sie keinen Zugang zu öffentlichem Nahverkehr haben oder sich nicht trauen, raus zu gehen, dann müssen wir sagen, dass das nicht klar geht", heißt es von den Mitgliedern. Sie finden: In Fulda ist kein Platz für Rassismus. Und das wollen sie zeigen. Über soziale Netzwerke riefen sie vor einigen Wochen Schüler, Studenten und Auszubildende dazu auf, am Mittwoch, 27. April, ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. An diesem Tag werden in zahlreichen deutschen Städten junge Leute auf die Straße gehen und gegen rechte Gesinnung protestieren. In einigen großen Städten gibt es außerdem einen Schulstreik.

"Es kann so nicht weitergehen", sagt der 20-jährige Ben Zimmer. Er ist der Pressesprecher des Bündnisses "Jugend gegen Rassismus" und hat sich zum Interview in einem Fuldaer Café verabredet. Während er den Schaum seines Milchkaffees verrührt, erzählt er von den Gründen für die geplante Aktion des Bündnisses: "Es gibt einen allgemeinen Rechtsdruck in der Gesellschaft. Auch in Fulda gab es schon ein, zwei Dinge, bei denen wir gedacht haben, dass wir was dagegen machen müssen." Der 20-Jährige meint damit zum Beispiel die Hakenkreuz-Schmierereien auf einer Flüchtlingsunterkunft in Schlitz (O|N berichtete). "Und dass die AfD bei den Wahlen so viele Stimmen geholt hat, ist nicht mehr schön."

Deswegen will Ben Ende April gemeinsam mit anderen jungen Leuten auf die Straße gehen: "Wir wollen ein Zeichen dafür setzen, dass Rassisten hier nicht willkommen sind." Am schlimmsten, so sagt Ben, finde er, dass es in manchen Gemeinden Menschen geben würde, die Gruppierungen wie der Identitären Bewegung, "Sturm 18" oder dem "Dritten Weg" angehören würden. Eine Demo des Bündnisses "Jugend gegen Rassismus", das im Januar dieses Jahres von der Organisation "Revolution" aufgebaut wurde, soll darauf aufmerksam machen. Es ist die erste, die Ben selbst mitorganisiert und somit etwas ganz Besonderes für ihn: "Wenn hundert Menschen kommen würden, würde ich mich sehr freuen", sagt der Student der Politikwissenschaften. "Und auch wenn wir eine Jugendorganisation sind, freuen wir uns über jeden Erwachsenen, der kommt." 

 Einen Schulstreik, wie er am 27. April in Städten wie Berlin oder Frankfurt geplant ist, wird es in Fulda nicht geben. Einen Grund dafür nennt Ben auch: "Wenn man versucht, in einer Stadt wie Fulda etwas zu reißen, dann braucht man erstmal eine Basis. Und die wollen wir uns mit der Demo aufbauen. Andere Städte haben das auch so gemacht." Starten soll die Demonstration um 17 Uhr auf dem Fuldaer Bahnhofsplatz, dort soll es eine Eröffnungsrede geben. Über den Universitätsplatz geht es dann durch die Nonnengasse und die Friedrichstraße zum Buttermarkt, wo eine Abschlusskundgebung stattfinden soll. +++


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