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BISCHOFSHEIM "Wo der Glauben Fuß fasste"

"Pforte der Barmherzigkeit" feierlich auf Kreuzberg eröffnet

INFO: Heilige Pforten im Bistum Würzburg: Im Franziskanerkloster in Würzburg, in der Kapuzinerkirche in Aschaffenburg und während der Wallfahrtssaison von Mai bis Oktober in der Klosterkirche am Kreuzberg. Die Heilige Pforte auf dem Kreuzberg kann tagsüber ohne Anmeldung besucht werden. Beichtmöglichkeit ohne Anmeldung in der Klosterkirche ist Freitags von 17 bis 18 Uhr und Samstags von 15 bis 16 Uhr. Diese Beichtzeiten gelten am Mai bis Ende Oktober, bis zur Schließung der Heiligen Pforte am 23. Oktober.

21.04.16 - Pünktlich zu den Feierlichkeiten zur Eröffnung der Heiligen Pforte auf dem Kreuzberg öffnete sich auch die Wolkendecke, der Regen hörte auf und blauer Himmel kam zum Vorschein. Was für ein schönes Vorzeichen, freute sich Bischof Friedhelm Hofmann, der sich gemeinsam mit dem Guardian des Klosters Kreuberg Pater Stanislaus, Pater Eberhard Sievers und Dekan Dr. Andreas Krefft auf den Weg zur Kiliansstatue begeben hatte, um den liturgische Teil mit einer Statio zu eröffnen. Unterwegs wurde er von den vielen Menschen begrüßt, die sich vor dem Bruder-Franz-Haus und dem Heiligen Kilian versammelt hatten. Unter ihnen der ehemalige Guardian des Klosters Kreuzberg Pater Martin Domogalla und der ehemalige Dekan Pfarrer Bernold Rauch. „Herzlich willkommen im Stadtgebiet von Bischofsheim“, freute sich Bürgermeister Udo Baumann über den hohen geistlichen Besuch.

Kein Platz auf dem Kreuzberg sei besser geeignet, als die Statue des Heiligen Kilian. „An dieser Stelle, wo der Glauben Fuß fasste, beginnen wir“, lud Bischof Hofmann die vielen Menschen ein an der Feierlichkeit teilzunehmen. „Wir stellen uns vor Gott mit dem Wissen, dass wir Erlösungsbedürftig sind“. „Heilige Pforten gibt es in diesem außerordentlichen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit zum ersten Mal überall auf der Erde, damit die Menschen die Möglichkeit haben, das Heil zu erlangen, das Gott schenkt“, erklärte der Bischof. „Zwar gab es schon früher außerordentliche Heilige Jahre, aber in all diesen Heiligen Jahren war die Heilige Pforte als einzige nur im Petersdom zu Rom.“ Die Prozession zur Heiligen Pforte führte um die Klosteranlage. Vor dem verschlossenem Kirchenportal blieb der Bischof stehen und erinnerte an die Barmherzigkeit Gottes.


Bruder Ludwig Kiesel, dem Küster der Klosterkirche, oblag es die Türe von innen zu öffnen. Bischof Hofmann zog als erster feierlich in die Kirche ein. Es folgte das Taufgedächtnis, ist doch das Sakrament der Taufe die Eintrittspforte in die Gemeinschaft der Kirche. Jeder Gottesdienstbesucher wurde dem Ritus entsprechend mit Weihwasser besprengt, dann zog der Bischof als letzter durch die voll besetzte Kirche. Freie Plätze gab es keine mehr, bis nach vorn standen die Menschen in den Gängen, um den Gottesdienst mitzufeiern. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von den Feuerbergmusikanten aus Langenleiten, die mit ihrem flotten Stil für Schwung sorgten. In der Predigt sprach der Bischof über den Sinn einer Heiligen Pforte.  Letztlich gehe es um das Heil des Menschen. „Gott ist getreu auch denen gegenüber, die in Schwierigkeiten des Lebens geraten sind. Er befreit aus Gefahr und Tod“, lud der Bischof ein, sich auf den barmherzigen Gott einzulassen. In unterschiedlichen Bildern werde diese Barmherzigkeit immer wieder zum Ausdruck gebracht, wie dem des Guten Hirten, der sein Leben für die ihm Anvertrauten hingibt.


Der von den Toten auferstandene Christus sei es, durch den die Menschen Zugang zum Vater haben. Er habe das Tor zum Himmel geöffnet. „Das sei kein frommer Wunsch oder eine Illussion, sondern durch Glaubenszeugen belegt“, so der Bischof. Der Satz „Noch keiner ist von den Toten zurück gekommen“, stimme nicht. „Doch Christus ist zurück gekehrt.“ Ihm können die Gläubigen auch heute noch begegnen, beispielsweise in der Heiligen Schrift, in den Sakramenten der Eucharistie und der Beichte und im Mitmenschen, der Hilfe brauche. Genau hierum gehe es bei der Heiligen Pforte, die für Bischof Hofmann mehr als ein Symbol für das Erlangen der Barmherzigkeit Gottes ist. Er machte aber auch deutlich, dass mit dem Durchschreiten kein Automatismus verbunden sei und auch kein magisches Geschehen.


„Mit dem Durchschreiten der Heiligen Pforte ist ein Ablass verbunden. Das mag zunächst einige Mitchristen - erst recht in der Ökumene - irritieren. Aber im Grunde ist der Ablass eine pastorale Hilfe für die Gläubigen“, sagte Bischof Hofmann. Was es mit dem Ablass auf sich habe, das sei vielen Menschen heute nicht mehr geläufig. Er zitierte den verstorbenen Generalvikar Hillenbrand, der in einer Publikation aufgezeigt, habe, dass sich Martin Luther gegen den „Missbrauch des Ablasses durch ein regelrecht ‚kaufmännisch’ organisiertes Ablasswesen im 16. Jahrhundert“ wandte. Der Ablass, recht verstanden, mache die Versöhnung zwischen Gott und dem Menschen greifbar, erklärte der Bischof.
In der Beichte wird die Schuld vergeben, der Ablass ist der Nachlass der ausstehenden Strafe für die Sünden. Hier trete die Kirche dem schuldig Gewordenen solidarisch zur Seite, trete im Fürbittgebet für ihn ein.


„Sie kann das im Blick auf Jesus Christus tun, der ebenso an uns gehandelt hat.“ Der Bischof erklärte: „Zur gültigen Ablassgewinnung - auch beim Durchschreiten der Heiligen Pforte auf dem Kreuzberg – brauche es die Umkehr zu Gott in der persönlichen Beichte, die Gemeinschaft mit Christus im Kommunionempfang und die Orientierung an der Kirche - ausgedrückt im Gebet nach der Meinung des Papstes und in einem sichtbaren Zeugnis der Nächstenliebe.“ Papst Franziskus habe in seiner Predigt zur Öffnung der Heiligen Pforte am 08. Dezember 2015 gesagt: „Dieses Außerordentliche Heilige Jahr ist selbst ein Geschenk der Gnade. Durch diese Pforte einzutreten bedeutet, die Tiefe der Barmherzigkeit des Vaters zu entdecken, der alle aufnimmt und jedem persönlich entgegenkommt! Er ist es, der uns sucht; er ist es, der uns entgegenkommt.“ So wünschte Bischof Hofmann allen, die die Heilige Pforte durchschreiten, dass sie Anteil haben an „diesem Geheimnis der Liebe und der zärtlichen Zuwendung“. Angst und Furcht habe hier keinen Platz, denn das passt nicht zu dem, der geliebt werde, vielmehr gehe es um „die Freude über die Begegnung mit der alles verwandelnden Gnade.“

Fotos: Herry Vogler


INFO: Heilige Pforten im Bistum Würzburg: Im Franziskanerkloster in Würzburg, in der Kapuzinerkirche in Aschaffenburg und während der Wallfahrtssaison von Mai bis Oktober in der Klosterkirche am Kreuzberg. Die Heilige Pforte auf dem Kreuzberg kann tagsüber ohne Anmeldung besucht werden. Beichtmöglichkeit ohne Anmeldung in der Klosterkirche ist Freitags von 17 bis 18 Uhr und Samstags von 15 bis 16 Uhr. Diese Beichtzeiten gelten am Mai bis Ende Oktober, bis zur Schließung der Heiligen Pforte am 23. Oktober. (me) +++

 

 

 



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