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Die Szene, die zum Strafstoß führte: Alexander Ganß (rechts) hatte Boris Aschenbrücker gefoult ... - Fotos: Carina Jirsch

FUSSBALL RSV Petersberg - SG Bronnzell 0:0

Topspiel? "Nur auf dem Papier" - Enttäuschende Nullnummer

01.05.16 - Der Gruppenliga-Gipfel zwischen Spitzenreiter RSV Petersberg und dem Tabellenzweiten SG Viktoria Bronnzell verkam am Samstagnachmittag zu einer müden Nullnummer. Fehlpässe über Fehlpässe prägten das Spiel, das völlig zu Recht 0:0 endete. Viktorias Schlussmann Marcel Blum rettete den Gästen kurz vor Schluss einen Zähler, als er erst einen Foulelfmeter und dann einen anschließenden Kopfball von Patrick Wingenfeld parierte.

Die Entstehung und die Ausführung des Elfmeters passten wie die Faust aufs Auge zum Spiel, das zu keiner Zeit seiner Erwartung gerecht wurde. Bronnzells Alexander Ganß geriet nach einer Flanke von Petersbergs Adrian von Pazatka-Lipinksi ins Straucheln, Boris Aschenbrücker nahm die Einladung an und fiel im Strafraum über den SG-Verteidiger. Patrick Wingenfeld nahm sich der Sache an und trat den Elfmeter viel zu lasch, Viktorias Schlussmann Blum klärte zur Ecke. Die hatte es noch einmal in sich: von Pazatka-Lipinski fand den Kopf von Wingenfeld, aber erneut war Blum zur Stelle und fischte den Ball aus der langen Ecke (84.).

... und nahm seinen Torwart Marcel Blum, der den Elfer parierte, in den Arm ...

„Ein Topspiel war das heute wirklich nur auf dem Papier“, gab Viktorias Held des Tages zu, „beide Mannschaften wollten nicht zu viel Risiko eingehen.“ In der Tat bekamen die gut 300 Zuschauer Fußball auf äußerst überschaubarem Niveau zu sehen. Hätte man nicht gewusst, dass der Erste den Zweiten empfängt, man hätte es durchaus auch als ein Duell zweier Abstiegskandidaten interpretieren können. Keine Zielstrebigkeit, viel „klein klein“, Fehlpässe über Fehlpässe und planloses Gebolze – nein, das Spiel war wirklich zäh. Interessanterweise konnten aber beide Parteien mit dem Resultat durchaus leben.

Die Hausherren sowieso, weil der Abstand auf Bronnzell gehalten wurde und sie mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Thalau auf acht Zähler davon ziehen kann. Seltsamerweise aber auch die Gäste, die die Möglichkeit verpassten, ordentlich Druck auf den RSV aufzubauen. Warum die Viktoria nicht ins Risiko ging und auf Sieg spielte? Darauf wusste auch ihr Trainer Stefan Dresel keine richtige Antwort. „Das ist eine gute Frage“, sagte Dresel, „wir wollten einfach nicht zu viel riskieren und Platz zwei absichern.“

Gut, wirkliche Möglichkeiten auf einen Sieg gab es nicht. Die Gäste bauten aber auch so gut wie keinen Druck auf die Hintermannschaft der Hausherren auf. Die beste Möglichkeit hatte Marian Weber, der eine Flanke von Jens Keim direkt nahm. Der Versuch war aber zu zentral und letztlich kein Problem für RSV-Torwart Christian Beikirch (63.). Beikirch stand in Durchgang eins einmal im Fokus, als er Weber im Strafraum anging. „Aus meiner Sicht war das ein klarer Elfmeter“, haderte Dresel mit der Entscheidung des Schiedsrichters Christian Goldiz, dessen Pfeife stumm blieb (34.).

Zu diesem Zweitpunkt hatte Petersberg schon verletzungsbedingt wechseln müssen, nachdem Julian Wehner mit Verdacht auf Armbruch ausgewechselt wurde und ins Krankenhaus kam (28.). „Das zieht sich schon durch unsere ganze Rückrunde, dass wir immer wieder Verletzte ersetzen müssen“, sagte RSV-Trainer Goran Gajic über den erneuten Ausfall. Mit dem Punkt konnte sich Gajic anfreunden. „Unser Hauptziel war es, den Vorsprung zu halten. Das ist uns gelungen“, so Gajic. „Wir mussten nach zwei Niederlagen in Folge erst einmal Sicherheit gewinnen.“

In Durchgang eins waren die aussichtsreichsten Chancen ein Versuch von Kubilay Kücükler, dessen Schuss bei Aschenbrücker landete, aber Blum eher an den Ball kam (23.). Im Gegenzug köpfte Weber eine Flanke von Bohl vor das Tor – harmlos (24.). Humorvoller Höhepunkt war da schon der Slapstick-Einwurf von Patrick Stupp, dem der Ball aus den Händen rutschte. Abschnitt zwei war dann noch unansehnlicher als sein Vorgänger. Von Pazatka-Lipinski prüfte Blum (81.) und Silvan Gauls Kopfball im Gegenzug nach Flanke von Bohl geriet zu ungenau. Dass Wingenfeld die große Möglichkeit zum Sieg für seine Petersberger liegen ließ passte zum Spiel, das keinen Sieger verdient hatte. (Tobias Herrling)


DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

RSV Petersberg: Christian Beikirch – Alexander Kilian, Marc Aschenbrücker, Andreas Brzoza, Mario Vogt – Kubilay Kücükler (65. Adrian von Pazatka-Lipinksi), Patrick Wingenfeld, Julian Wehner (28. Patrick Müller), Patrick Stupp, Daniel Nüchter – Boris Aschenbrücker.

SG Viktoria Bronnzell: Marcel Blum – Moritz Caspar, Alexander Ganß, Jens Christian Keim, Andreas Harbusch - Moritz Kremer, Kevin Hohmann – Christoph Bohl (86. Dominik Weber), Daniel Heil, Marian Weber – Robin Sorg (64. Silvan Gaul).

Schiedsrichter: Christian Golditz (Bad Soden-Salmünster).

Tore: Fehlanzeige.

Zuschauer: 250.

Besonderheit: Patrick Wingenfeld (Petersberg) scheitert mit einem Foulelfmeter an Marcel Blum (84.).+++


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