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Albert und Adele beim Balzen -

GROSSENLÜDER Albert und Adele

Störche mit tollem Trick angelockt - erstes Nest seit 90 Jahren

01.06.16 - Zum Glück sind Störche gar nicht mehr so selten - in der Region haben sich vielerorts die glücksbringenden Vögel wieder angesiedelt und vermehren sich sogar. Auf manchem Schornstein kann man es inzwischen wieder klappern hören. In Großenlüder hat man von diesem Segen lange Zeit nichts abbekommen: schon seit 90 Jahren gibt es kein bewohntes Storchennest mehr, obwohl die Umgebung eigentlich attraktiv für Störche sein müsste. Es gibt genug Wiesen und Feuchtbiotope, für Nahrung ist jedenfalls gesorgt.

... und Futtersuchen

Diesem Missstand wollten zu Beginn dieses Frühjahrs eine Gruppe engagierter Mitmenschen abhelfen. An geeigneter Stelle wurde mit Hilfe eines Hubsteigers auf einer hohen Lärche eine geeignete Nistfläche für die herbeigewünschten schwarz-weißen Bewohner restauriert und in fast zehn Metern ausreichend befestigt und gesichert. Doch allein dieses Wohnangebot reichte noch nicht aus: ein heißer Tipp von Vogelkundler Peter Hess erwies sich als goldrichtig. Man nehme einen Eimer weißer Kalkfarbe und markiere das noch leere Nest mit einigen weißen Spritzern. So sieht es nämlich tatsächlich in bewohnten Storchennestern aus, weil die Jungvögel dort ihre Kotspuren hinterlassen. Fliegt nun ein Storch über ein solchen Nest, glaubt er, dass dort schon mal Artgenossen von ihm gewohnt und gebrütet hätten - und das wirkt dann wie eine Wohnempfehlung - hier kann man offensichtlich einziehen.

Und der geniale Trick hatte tatsächlich nach kurzer Zeit Erfolg. Wie bei Storchens üblich, ist der männliche Vogel auf Nestsuche und holt bei einem geeigneten Standort dann das Weibchen nach. So ließ sich zuerst Albert und kurz darauf Adele in Bimbach nieder - so wurde das Paar von ihren Fans genannt - und begannen  auch mit der Balz. Mit Teleobjektiv und Fernglas wurden die großen Vögel aus gebührender Distanz beobachtet. Dabei stellte sich heraus, dass Adele beringt war und sogar die Gravur auf der Beringung konnte abgelesen werden. Die junge Störchin stammt aus Ansbach in Mittelfranken und wurde von der Vogelwarte in Radolfzell beringt. Dort konnten die Großenlüderer auch in Erfahrung bringen, dass Adele erst zwei Jahre alt ist und ihren Winter auf einer Müllkippe in Madrid zugebracht hat.

Der nicht beringte Albert bemühte sich im neu bezogenen Nest sehr um die Dame seines Herzens, doch für Nachwuchs hat es in diesem Jahr noch nicht gereicht. Die aufmerksamen Beobachter des Liebesspiels vermuten, Adele sei noch zu jung für Nachkommen. Aber das junge Paar fühlt sich in Großenlüder offensichtlich wohl, so dass man hoffen kann, dass im nächsten Jahr der Storch zu den Störchen kommt und ihnen ein Gelege voller Jungstörche bringt. Der NABU Großenlüder ist jedenfalls voller Hoffnung und habt jeden Lohn für seinen Einfallsreichtum und seine Mühen verdient.  +++ci


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