Fest der Kulturen auf dem Uniplatz - Musik und Tanz bis in die Abendstunden

10.07.16 - „Die Welt trifft Fulda – Fulda trifft die Welt“ - unter diesem Motto möchte der Ausländerbeirat der Stadt an diesem Samstag Menschen mit Migrationshintergrund und im Speziellen Flüchtlingen ein Gefühl von Heimat in ihrem neuen Zuhause Fulda geben. Beim Fest der Kulturen auf dem Uniplatz treffen die rund 100 Nationalitäten, die in der Domstadt gemeinsam leben, bei mitreißender Musik, köstlichem Essen und strahlendem Sonnenschein zusammen. Wichtig: es geht darum, die Kulturen einander vorzustellen und ihnen in entspannter Atmosphäre Austausch zu ermöglichen.  

"In Fulda leben mehr als 100 Nationalitäten und ich gehe davon aus, dass wir heute hier auf dem Platz auch mehr als 100 Nationalitäten treffen", sagt Abdulkerim Demir, Vorsitzender des Ausländerbeirats Fulda. Er könnte richtig liegen, denn wo man hinhört, erklingen unterschiedliche Sprachen, wo man hinsieht stechen bunte Flaggen ins Auge. Gemeinsam wird gespeist und den farbenprächtigen Darbietungen auf und vor der Bühne zugesehen. Russische Tänze in knalligen Kostümen locken viele Passanten an und spätestens beim gemeinsamen kurdischen Tanz im Kreis ist die Stimmung perfekt.

Hand in Hand tanzen die Menschen miteinander auf dem Uniplatz Fotos: Sabrina Ilona Teufel/Luca Heil

Dem Kreis der ersten Tänzer schließen sich binnen weniger Minuten auch zahlreiche Passanten und Zuschauer an und zeigen: Völkerverständigung kann so einfach sein. Wie die Liebe geht übrigens auch sie ein Stück weit durch den Magen. Gemeinsam werden kulturtypische und hierzulande außergewöhnliche Speisen mit großem Genuss gegessen - und da ist sicher für jeden Geschmack etwas dabei. Köstliche Teigtaschen werden frisch zubereitet, es gibt unzählige Süßspeisen und auch der beliebte Döner Kebap ist für die zu haben, die es mit dem Erkunden der neuen Speisen erstmal langsam angehen wollen. Hauptsache es schmeckt und man erlaubt sich selbst, das Neue zu erkunden.

Die Besucher sind begeistert. "Mehr von diesen Festen", sagt eine Besucherin aus Berlin gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Ihr gefallen das stimmungsvolle Programm und die herrliche Vielfalt. Und fragt man Besucher, die als Flüchtlinge oder Migranten nach Fuld gekommen sind, erklären die meisten ebenso: "Von diesen Festen müsste es mehr geben, damit die Menschen einander begegnen."

Völkerverständigung kann auch durch den Magen gehen: Kulturvereine verkauften ...

Fulda ist bereits ziemlich bunt, das wird beim Besuch des Fests der Kulturen klar. Doch etwas mehr geht immer noch. "Ich würde mir wünschen, dass es auch mehr Menschen unterschiedlicher Nationalitäten in der Kommunalpolitik gibt", sagt Abdulkerim Demir. Gemeinsam sollten die Menschen Entscheidungen treffen und einen offenen Dialog führen. Ein Wunsch, für den ein Vertreter der Bundespolitik definitiv ein offenes Ohr haben dürfte. Als besonderer Gast und Redner war am Samstag Dr. Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag, vor Ort. OSTHESSEN|NEWS hat mit ihm gesprochen und berichtet in einem weiteren Artikel über das Gespräch.

Eine russische Tanzgruppe stellte Tänze aus ihrer Heimat vor

Das Fest der Kulturen dauert noch bis in die späten Abendstunden an. Um 19 Uhr tritt die weltweit bekannte „Grup Yorum“ auf und wird dem Motto "Die Welt trifft Fulda" rockend Ausdruck verleihen. Ein echtes Highlight. Tritt die Gruppe in Istanbul auf, kommen laut Demir bis zu eine Million Besuchern, da sollten die von ihm erhofften 2.000 doch kein Problem sein, oder? (st) +++