Tibet-Abend der CDU - BACH: "Es darf keine Auszeit für Menschenrechte geben"

Auf großes Interesse stieß eine Informationsveranstaltung im ITZ Fulda des CDU-Stadtverbandes Fulda über das Land Tibet mit dem ehemaligen Mitarbeiter im Büro des Dalai Lama Tsewang Norbu. Zu Beginn dieser Veranstaltung vorgestern begrüßte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Thomas Bach die zahlreich erschienenen Gäste, darunter die Landtagsabgeordnete Margret Ziegler-Raschdorf und den Europaabgeordneten Thomas Mann.

Thomas Bach verwies in seinem Redebeitrag zugleich auf die große Bedeutung der Menschenrechte, die universell für jedermann überall auf der ganzen Welt ihre Geltung hätten. „Ob in Tibet, auf Kuba, im Iran oder in Darfour - es darf keine Freiräume auf dieser Welt geben, an denen die Menschenrechte nicht gelten“, so Bach weiter. Denn wer Nächstenliebe und Toleranz ernst nehme, sei moralisch geradezu dazu verpflichtet, auf die Einhaltung der Menschenrechte in Tibet zu drängen.

Daher könne es auch nicht hingenommen werden, dass das Recht der freien Meinungsäußerung für die internationalen Sportler während der Olympischen Spiele in Peking auf einmal nicht mehr gelten würde. „Da darf es keine Auszeit für Menschenrechte geben“, mahnte der Stadtverbandsvorsitzende. Dabei könne er überhaupt nicht der Argumentation der Linkspartei im Hessischen Landtag folgen, die mehr oder weniger die Argumente der chinesischen Regierung zur Rechtfertigung ihres Tibeteinmarsches unterstützen.

Anschließend wies der ehemalige Mitarbeiter im Büro des Dalai Lama Tsewang Norbu in seiner Rede zunächst auf die große Geschichte Tibets hin, in der sich „sein Land“ dank seiner jahrtausende alten Hochkultur schon sehr früh als aufsteigende Großmacht im Mittleren Osten etablieren konnte. „Diese Tradition der Selbstverwaltung und Autonomie wurde durch den Einmarsch der Chinesen im Jahre 1949 über Nacht schlagartig beendet“, so Norbu. Dadurch hätte bis heute nicht das Volk in Tibet das Sagen, sondern lediglich der chinesischen Machtapparat und mit ihm die Kommunistische Partei.

So sei das an sich an Bodenschätzen reiche Tibet zu einer „Kolonie Pekings verkommen“, aus der massenhaft Holz, Öl, Kohle und Uran gewonnen werde. Im Gegenzug versuche Peking mit der Ansiedlung von Millionen Chinesen das Land zu „überschwemmen“ und so unter seine Kontrolle zu bekommen. Ein weiteres großes Problem sei die kulturelle Entwurzelung der Tibeter. „Im Kampf um Tibet sind nicht nur 1,2 von insgesamt 6 Millionen Tibeter gestorben, sondern es wurden auch gezielt ca. 6000 Klöster und Tempel zerstört“, so der Tibeter weiter.

Dabei würden die chinesischen Invasoren bis heute wenig zimperlich mit „Andersdenkenden“ umgehen. Lange Haftstrafen, Umerziehungslager, Schläge und unter Folter erpresste Geständnisse seien dabei an der Tagesordnung. Schließlich würden die Menschen in Tibet systematisch vom Besuch guter und weiterführender Schulen durch China abgehalten werden, damit „sein Volk weiterhin dumm gehalten“ werde, so Norbu wörtlich.

Am Ende seiner Rede sprach Tsewang Norbu jedoch auch seine Hoffnung für die Zukunft Tibets aus. „Mit internationaler Hilfe, insbesondere von der EU und den USA, muss der Druck auf Peking erhöht werden, damit die chinesische Regierung wenigstens den ins Stocken geratenden Dialog mit dem Dalai Lama wieder aufnimmt und es so zu weiteren Fortschritten für das tibetische Volk kommen kann“, so Norbu abschließend.

Zum Schluss dieser Veranstaltung ergriff der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Thomas Bach noch einmal das Wort, dankte allen Anwesenden für deren zahlreiches Erscheinen und verwies darauf, dass die universellen Menschenrechte niemals reine Privatsache des Einzelnen seien, sondern vielmehr „uns alle gemeinsam“ angingen. Diese konsequente Haltung des CDU-Stadtverbandes Fulda werde auch in Zukunft fortgesetzt, denn die CDU Fulda „bleibt bei den Menschenrechten dran“, so Bach abschließend. +++