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Elisabeth Werthmüller (Leiterin Krebsberatungsstelle Fulda) sieht die Zukunft der Beratungsstelle in der Schwebe. - Fotos: Toni Spangenberg

FULDA Förderung läuft aus

Steht die Psychosoziale Krebsberatungsstelle vor dem Aus?

09.08.16 - Der Bestand der psychosozialen Krebsberatungsstelle in Fulda steht auf der Kippe. Die Zukunft ist ungewiss. Ende des Jahres läuft die Förderung durch die Deutsche Krebshilfe, die Beratungsstellen in ganz Deutschland betreibt, aus. 2010 ist die Beratungsstelle in Fulda als Projekt an den Start gegangen. Langfristig soll eine Regelfinanzierungslösung gefunden werden.

"Wir streben eine dauerhafte Finanzierung, möglicherweise durch die deutsche Rentenversicherung, aus Landes- und/oder kommunalen Mitteln an", erklärt Elisabeth Werthmüller, Leiterin der Beratungsstelle in Fulda. Eine solche Regelfinanzierung zu finden sei auch im Interesse der deutschen Krebshilfe. "Die derzeitige Förderung deckt die Personalkosten ab. Sachkosten haben wir schon immer aus Spenden und über den Förderverein bestritten."

Die Krebsberatungsstelle in Fulda.

Solange es keine Regelfinanzierung gibt, sei die Beratungsstelle gezwungen, die finanziellen Mittel anderweitig aufzutreiben. Für 2017 sei das gelungen. "Stadt und Landkreis Fulda unterstützen uns und sind sehr offen", freut sich Werthmüller. Die Räumlichkeiten in der Leipziger Straße stelle der Landkreis Fulda der Beratungsstelle beispielsweise kostenlos zur Verfügung. "Wir zahlen nur die Nebenkosten selbst." Doch wie es nach 2017 weitergeht ist unklar.

"Wir suchen ständig nach Unterstützern und Spendern, Menschen, denen es ein Anliegen ist, die Stelle am Leben zu erhalten." Die Regelfinanzierung würde die drei Mitarbeiter der Beratungsstelle ruhiger schlafen lassen. Doch mit dieser sei frühestens 2019 zu rechnen. Bisher ist auch noch unklar, ob sie überhaupt kommt und wer künftig der Träger sein wird. "Das ist ein langwieriger Prozess, der von der Krebshilfe, der Krebsgesellschaft und Fachverbänden unterstützt wird." Länder wie Bayern und Baden-Württemberg unterstützten ihre jeweiligen Beratungsstellen bereits. "Das Land Hessen macht das nicht und verweist immer wieder auf die Kommunen." Trotzdem geht das Team der Beratungstelle davon aus, dass es auch nach 2017 weitergeht. Nur so könne die Stelle langfristig weiterentwickelt werden.

Im letzten Jahr haben Werthmüller und ihr Team 693 Krebserkrankte und Angehörige beraten. "Viele kommen nach der Reha zu uns. Sie beschäftigen Fragen wie: Muss ich jetzt etwas in meinem Leben ändern? Warum ist mir das passiert? Wie sieht meine berufliche Perspektive aus?" Auch Angehörige seien beispielsweise durch langfristige Pflege emotional belastet und suchten Unterstützung in der Beratungsstelle. "Wir geben den Menschen Unterstützung und Halt im Alltag und schließen damit eine Lücke." Sollte die Stelle tatsächlich geschlossen werden, blieben diese Menschen ohne Unterstützung. (Toni Spangenberg) +++


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