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Rafat Albuni (von links), Patrick Christ, Albraa Hamoud, Lucas Ludwig, Hassan Reza Chadhar, Muhammad Alhammadeh, Kerstin Staudtmeister und Josef Büchel. Auf dem Bild fehlen: Soltan Soltani und Zaker Reshad. -

HERINGEN (W.) "Türöffner für Arbeitsmarkt"

Kaliwerk Werra ermöglicht sechs Flüchtlingen ein Praktikum

10.08.16 - "Es macht Spaß, zu lernen und zu arbeiten", sagt Rafat Albuni. Rafat ist 22 Jahre alt und von Syrien nach Deutschland geflüchtet. Seit sieben Monaten lebt er in Heringen. Gemeinsam mit Muhammad Alhammadeh (16 Jahre, Syrien), Soltan Soltani (22 Jahre, Afghanistan), Hassan Reza Chadhar (24 Jahre, Pakistan), Albraa Hamoud (16 Jahre, Syrien) und Zaker Reshad (24 Jahre, Äthiopien) hat er kürzlich ein Praktikum zur Berufsorientierung im Kaliwerk Werra absolviert. Dieses Pilotprojekt hat das Werk Werra laut Pressemitteilung aufgelegt, um Flüchtlingen einen Einblick in drei Berufe und die Berufsausbildung in Deutschland zu ermöglichen. Rafats Fazit nach sieben Wochen in den unterschiedlichen Bereichen: "Ich mag Chemie. Der Metallbereich ist eher nichts für mich. Und wir haben schon gute Kontakte zu den Kollegen."

"Jungen Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, die Möglichkeit zu eröffnen, das Berufsleben kennenzulernen, hat für uns auch etwas mit sozialer Verantwortung zu tun. Wir verstehen dies als einen Beitrag zur Integration dieser Menschen in unsere Gesellschaft", sagt Werksleiter Kurt Lindhof. Um den Anforderungen an dieses Pilotprojekt zu genügen, hat das Werk viel Vorarbeit geleistet: Mit Josef Büchel gibt es eigens einen Ausbilder, der sich speziell um die Geflüchteten kümmert. Fast alle Ausbilder und auch Mitglieder des Betriebsrates des Werkes Werra nahmen vor Ankunft der Praktikanten an einem Workshop zum Thema Integration teil, um eigene Erwartungen zu überprüfen und Unterschiede zwischen den Kulturen zu verstehen.

Neben den Ausbildern stehen auch Auszubildende des ersten Lehrjahres den Praktikanten als Betreuer zur Seite, die fachliche Themen nochmal erklären und Fragen beantworten. Patrick Christ aus Martinroda und Lucas Ludwig aus Tiefenort, beides angehende Industriemechaniker, haben sich freiwillig als Azubi-Betreuer gemeldet. "Ich lerne ja auch etwas dabei und freue mich, wenn die Praktikanten verstehen, was ich ihnen erkläre", erläutert Ludwig den Hintergrund seines Engagements. Auch sein Kollege Christ hat durchweg positive Erfahrungen gemacht: "Die Praktikanten waren sehr geduldig, auch bei Arbeiten, die mehrere Tage dauerten, zum Beispiel beim Feilen, und haben nicht die Lust verloren."

Ausbildungsleiterin Kerstin Staudtmeister und Ausbilder Josef Büchel

Ein Lehrplan mit Bewertungskriterien speziell für die Praktikanten wurde aufgestellt und gemeinsam mit den Auszubildenden des zweiten Lehrjahres Unterrichtsmaterial entwickelt, das vor allem durch Bilder und weniger durch Texte lebt. "Die Sprache ist ein wichtiger Aspekt und ein Schlüssel für den Erfolg", sagt Ausbilder Josef Büchel. Und weiter: "Mit den Jungs ist es sehr gut gelaufen." Auch das Werk habe viel hinzugelernt, ergänzt Ausbildungsleiterin Kerstin Staudtmeister. Einer der Praktikanten habe sich zum Beispiel zum besseren Verständnis die Werkzeug-Begriffe auf Persisch in seine Unterrichtsskripte eingefügt. "Diese eigenen Übersetzungshilfen werden wir bei der nächsten Gruppe gleich mit in den didaktischen Ablauf einbauen", so Staudtmeister. Im September wird eine zweite Gruppe – diesmal Flüchtlinge, die im Wartburgkreis und im Landkreis Hersfeld-Rotenburg untergebracht sind, ein Praktikum im Kaliwerk Werra antreten. +++


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