Archiv
Landrat Bernd Woide, Umweltministerin Priska Hinz und Torsten Raab vom Verein Natur- und Lebensraum Rhön - Fotos: Julius Böhm

GERSFELD Artenvielfalt des Rhöner Grundlands retten

6,5 Mio. Projekt von EU und Land: "LIFE-Projekt" auf Wasserkuppe gestartet

11.08.16 - Seit 25 Jahren ist die Rhön Biosphärenreservat. Ihre "offenen Fernen" sind für artenreiche Bergmähwiesen und das Gründland berühmt. Doch dieser außergewöhnliche botanische Schatz schrumpft und damit auch der Artenreichtum der Tierwelt. Wie kann man die Verschlechterung der Biodiversität mit dem gleichbleibend hohen Interesse der Landwirtschaft, die Rhön zu nutzen, unter einen Hut bringen?

Unter anderem auch vor Ort: MdL Markus Meysner (grauer Anzug) und der Hilderser Bürgermeister ...

Der Verein Natur- und Lebensraum Rhön hat zusammen mit dem Landkreis Fulda das Projekt "LIFE" beantragt. Nach vielen Gesprächen und jeder Menge Bürokratie hatte am Mittwoch die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90/die Grünen) die frohe Botschaft mit im Gepäck: In den kommenden sechs Jahren kommen insgesamt 6,5 Millionen Euro von der Europäischen Union und dem Land Hessen, um die Artenvielfalt der Rhön zu erhalten und die Landwirtschaft bei diesem Unterfangen zu unterstützen.

"Wenn man hier in die Landschaft blickt, sieht alles sehr schön aus. Aber wenn man sich die Sache genauer anschaut, gehen die Populationen einiger Vogelarten zurück. Das hängt damit zusammen, dass auch die botanischen Arten immer weniger werden", erklärt Torsten Raab vom Verein Natur- und Lebensraum Rhön. Eines der Probleme: In der Landwirtschaft lautet die Maxime Wachstum, um auch in Zukunft wirtschaftlich arbeiten zu können. Es gibt immer weniger Betriebe, dafür aber immer größere. In der Landwirtschaft muss das Ziel im nationalen Preiskampf eine maximale Wertschöpfung pro Hektar sein. Das Ziel der Naturschützer ist eine maximale Artenvielfalt pro Hektar. "LIFE" will diese grundsätzliche wiedersprüchlichen Zielsetzungen in Einklang bringen.

Nach der Begrüßung ging es noch auf eine kleine Tour durch die Rhön

"Mich freut es, dass mehr als 100 Landwirte aus der Region Interesse daran haben, diese besonderen Flächen zu erhalten und ihre Landwirtschaft entsprechend anzupassen", freut sich Ministerin Priska Hinz über den Anklang aus der Rhön, "die Partnerschaft aus Naturschutz und Landwirtschaft kann so auf eine ideale Weise gestärkt werden." Die Rhön sei das einzige Biosphärenreservat ganz Hessens, dessen Vielfalt es zu erhalten gelte. "Der Artenschutz ist das drängendste Problem in der Umweltwirtschaft."

Landrat Bernd Woide betonte, dass man nicht gegen die Landwirtschaft der Region arbeiten wolle, sondern vielmehr gemeinsam für die Natur: "Wir wollen die Landwirte aktiv in den Prozess miteinbeziehen. Es geht darum, neue Wertschöpfungsarten zu finden, die die berühmten Bergmähwiesen der Rhön schützen und schonen." Alleine 40 Prozent des Geldes sollen an die Landwirte gehen, so Torsten Raab: "Rund um das Projekt war von Anfang an der richtige Geist da, nämlich dass etwas getan werden muss. Mit dem Geld können, müssen und werden wir etwas bewegen." Am 1. Oktober 2016 geht es los. (Julius Böhm) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön