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FULDA 6 REAKTIONEN zu SOMMERLAD

IHK: Über Altimmobilie sprechen - SPD: "Bedauern" - MIT: "Schwarzer Tag"

06.09.16 - Die Industrie- und Handelskammer Fulda bedauert vor dem Hintergrund der in den vergangenen 24 Monaten geführten Diskussionen die abschließende Entscheidung des Regionalausschusses. Wie IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS erklärte, „hätten wir uns, nachdem der Unternehmer Frank Sommerlad glaubhaft versichert hat, dass weder die Entwicklung der Altimmobilie noch ein geeigneter Alternativstandort wirtschaftlich möglich sei, gewünscht, dass der Regionalausschuss den Antrag der Stadtregion befürwortet.“

Entsprechende Beschlüsse habe die Vollversammlung der IHK bereits im Oktober 2014 formuliert, die ebenfalls Gegenstand der Stellungnahme der IHK gegenüber dem Regierungspräsidium gewesen waren.
Unabhängig davon, so Schunck weiter, „werden wir in den nächsten Tagen nochmals das Gespräch mit Herrn Sommerlad suchen, um mit ihm über eine vielleicht noch denkbare Entwicklung der Altimmobilie sprechen.“

Die Fraktion Die Linke.Offene Liste / Menschen für Fulda erklärt zu dem am gestrigen Montag gefassten Beschluss des Zentralausschusses der Regionalversammlung Nordhessen in der Causa Sommerlad: "Die Ablehnung des Abweichungsantrages von den Zielen des Regionalplans der Gemeinde Künzell war absehbar. Insbesondere vor dem Hintergrund der regen Wohnbautätigkeit in der Stadtregion wird es auch künftig für zwei Häuser mit einem Möbelvollsortiment ausreichende Nachfrage geben. Wir erwarten daher, dass entweder Frank Sommerlad doch eine andere Planung vorlegt oder ein anderer Anbieter diese Marktlücke schließt. Beide Alternativen sind im Sinne der Region und der Beschäftigten - die Arbeitsplätze würden entweder bestehen bleiben oder es würden neue in derselben Branche entstehen. Für die Menschen in Fulda ist eine Monopolstellung eines Möbelhauses nicht wünschenswert. Ein Plan B könnte sein, dass doch davon Abstand genommen wird, Verkauf und Gesamtlager an einem Standort zu bündeln. Dadurch würden sich weitere Flächen eignen. Der Erfolg eines modernen Einrichtungshauses ist nicht davon abhängig, Laden und Lager in einem Gebäudekomplex zu vereinen. Das zeigt das in Fuldas Heidelsteinstraße ansässige Möbelhaus."

SPD-Kreistagsfraktion bedauert Entscheidung des Zentralausschusses zu Sommerlad

Mit großem Bedauern nimmt die SPD-Kreistagsfraktion die Ablehnung des Antrags der Gemeinde Künzell für die geplante Verlagerung des Möbelhauses Sommerlad in das interkommunale Gewerbegebiet der Gemeinde Künzell zur Kenntnis. Der Fraktionsvorsitzende Michael Busold kritisiert alle 13 Mitglieder des Zentralausschusses, die gegen den Antrag gestimmt haben, darunter auch die heimischen Vertreter Landrat Bernd Woide und den Kreistagsabgeordneten Hermann Dücker (beide CDU). „Ich kritisiere aber ausdrücklich auch das Verhalten der SPD-Mitglieder im Zentralausschuss, die gegen den Antrag gestimmt haben. Ich freue mich, dass mit unserem Fraktionsmitglied Sabine Waschke immerhin ein Mitglied das Ansinnen von Sommerlad unterstützt hat.“ Es bleibt der Eindruck, dass man sich hinter Gesetzen verschanzt hat, anstatt nach Lösungen zu suchen, um dem Wunsch von Frank Sommerlad zu realisieren und damit die über 100 Arbeitsplätze zu erhalten.

„Natürlich kann und darf man nicht jedem Unternehmer jeden möglichen Wunsch erfüllen, aber man muss doch akzeptieren, wenn ein Unternehmer aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht bereit ist, in den bisherigen Standort oder den Alternativstandort Kaiserwiesen zu investieren. Schließlich muss sich jede Investition auch irgendwann einmal rechnen“, so Busold.

Nach Überzeugung der SPD-Kreistagsfraktion haben alle Seiten einen Beitrag daran, dass sich die Situation so festgefahren habe und keine für alle Seiten vertretbare Lösung gefunden werden konnte. Es bleibe daher nur die Hoffnung, dass man hieraus für die Zukunft lernt und in ähnlichen Fällen künftig frühzeitig nach Möglichkeiten sucht, um zu einem Ausgleich der verschiedenen Interessen zu kommen.

LINKE-Kreisverband: "Sommerlad-Beschäftigte nicht im Stich lassen"

Der Kreisverband der LINKEN kritisiert die Entscheidung des Zentralausschusses und fordert von den politischen Entscheidungsträgern Initiativen zum Erhalt der Arbeitsplätze bei Sommerlad. Michael Wahl, Vorsitzender des Kreisverbandes, verwies auf die örtliche Politik. Alle vier beteiligten Parlamente, Fulda, Petersberg, Künzell und Eichenzell haben dem Vorhaben für einen Neubau von Sommerlad zugestimmt. Sie haben dem Unternehmen und den Beschäftigten ganz klar signalisiert, dass sie das Vorhaben mittragen.

Das sich dann insbesondere die hiesigen Mitglieder im Zentralausschuss, allen voran Landrat Woide, massiv gegen den Neubau aussprechen und damit ganz bewusst die Arbeitsplätze bei Sommerlad gefährden ist skandalös. Die Beschäftigten müssen nun um ihre wirtschaftliche Existenz bangen, sie sind Opfer eines Machtkampfes den sie nicht zu vertreten haben. Egal ob man der Geschäftsleitung von Sommerlad Fehleinschätzungen vorwerfen kann, wären die führenden Politiker in der Region einig gewesen wäre es nicht zu dieser Situation gekommen. Von daher liegt auch bei Ihnen eine erhebliche Verantwortung und die fordert die LINKE nun ein. Einen entsprechenden Antrag hat die Kreistagsfraktion der Linken.Offenen Liste für die Sitzung des Kreistages am 26 September eingereicht. Darin fordert sie den Kreisausschuss auf mit den Gemeinden Eichenzell, Künzell, Petersberg und der Stadt Fulda über Lösungsmöglichkeiten zum Erhalt der Arbeitsplätze im Möbelhaus Sommerlad zu beraten. Dabei soll ein verbindlicher rechtssicherer Vorschlag für einen Standort der Firma Sommerlad erarbeitet werden."


Stadt Fulda: "Stoppsignal aus Kassel"

Der Magistrat der Stadt Fulda hat die Entscheidung des Zentralausschusses der Regionalversammlung Nordhessen im Fall des Abweichungsantrags der Gemeinde Künzell für das Bauvorhaben der Firma Sommerlad mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Fuldas OB Dr. Heiko Wingenfeld sprach von einem "leider zuletzt absehbaren Stoppsignal aus Kassel".
Die Stadt habe das Vorhaben im interkommunalen Gewerbegebiet an der A7 stets verlässlich mitgetragen und auch von sich aus erhebliche Anstrengungen unternommen, um es zu einem positiven Abschluss am gewünschten Standort zu bringen beziehungsweise die Voraussetzungen für diverse Alternativen eingehend zu schaffen, betonte Wingenfeld.

"Doch nach dem Votum aus Kassel ist es jetzt an der Zeit, nach vorne zu schauen", forderte Wingenfeld. "Die interkommunale Zusammenarbeit mit den Gemeinden der Stadtregion war, ist und bleibt der richtige Weg, um die Stadt und die Region sinnvoll und kooperativ zu entwickeln". In puncto Handel und Gewerbe biete das jüngst vorgelegte Einzelhandelskonzept dabei aus Sicht der Stadt eine gute Richtschnur.   


"Schwarzer Tag für Wirtschaftsregion Fulda"

Mit großem Bedauern nimmt der Fuldaer Kreisvorstand der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) die vom Zentralausschuss getroffene Sommerlad-Entscheidung am heutigen Montag zur Kenntnis. "Für die Wirtschaftsregion Fulda und das Interkommunale Gewerbegebiet an der A7 ist heute ein schwarzer Tag", sagt Kreisvorsitzender Jürgen Diener und kritisiert das langwierige Verfahren um die Ansiedlung des 30 Millionen Euro Neubaus.

Die MIT fordert alle Beteiligten auf, mögliche Alternativstandorte noch einmal genauer zu prüfen, denn mit dem ansonsten zu erwartenden Weggang von Sommerlad verlasse ein Familienunternehmen, das über 30 Jahre den Möbelmarkt mitbestimmt habe, die Region. "Das wäre für alle katastrophal", so Diener, der die rund 130 Arbeitsplätze im Blick hat.

"Jetzt gilt es, in der Stadtregion noch näher zusammenrücken. Das Interkommunale Gewerbegebiet ist die Zukunft unserer Region. Wir müssen die Entwicklung kurzfristig vorantreiben", stellt Vorstandsmitglied Hans-Dieter Alt fest. Die MIT fordert einen Runden Tisch mit den Kommunen Fulda, Eichenzell, Künzell und Petersberg. Dazu die MIT-Vize und Fuldaer CDU-Fraktionschefin Patricia Fehrmann: "Nur wenn wir es gemeinsam anpacken, können wir als Region erfolgreich sein."   +++


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