Mike JOSEF (SPD) im Gespräch mit Michael ROTH über seine Flucht aus Syrien

06.09.16 - Zu Gast bei Roths Kaffeeklatsch war diesmal Frankfurts Planungsdezernent und SPD-Vorsitzender Mike Josef. Vor zahlreichen interessierten Gästen erzählte der sympathische 33-jährige im Café Harmony über seinen bewegenden Lebensweg und die Höhen und Tiefen der Kommunalpolitik. 

Als Flüchtlingskind kam er in den 1980er Jahren mit seinen Eltern aus Syrien nach Deutschland. Als christliche Familie sahen sie für sich keine Perspektive mehr und flohen nach Europa. In seiner neuen Heimat Deutschland hat er dann eindrucksvoll bewiesen, dass man mit Chancen auf Bildung und eigenem Engagement viel erreichen kann. Von der Hauptschule arbeitete er sich hoch bis zum Universitätsabschluss, um dann beim Deutschen Gewerkschaftsbund zu arbeiten. Es war ein schwieriger Weg, wie Mike Josef betonte, aber es habe sich gelohnt. Josef führte die SPD als Spitzenkandidat bei der Kommunalwahl im März 2016 wieder in die Regierungsverantwortung. Vor wenigen Wochen wurde er von der Stadtverordnetenversammlung zum hauptamtlichen Stadtrat für Planen und Wohnen gewählt.

Drei, die sich verstehen: Karsten Vollmar, Mike Josef und Michael Roth stehen ein für ...

„Heimat ist, wo meine Familie ist, wo ich in Frieden leben kann“, betonte Josef, von Roth auf sein Geburtsland Syrien angesprochen. Gerade deswegen ist Stadtentwicklung für den verheirateten Vater eines sechsmonatigen Sohnes ein besonderes Anliegen. Hier werden die Grundlagen dafür gelegt, wie zehntausende Menschen in seiner Wahlheimat Frankfurt in den nächsten Jahrzehnten leben werden. Doch ihm ist auch bewusst: „Verantwortung zu übernehmen, bedeutet auch, scheitern zu können.“ Deswegen sei diese Verantwortung auch sehr ernst zu nehmen. Als Politiker sehe er seine Aufgabe darin, nicht polemisch zuzuspitzen und plump draufzuhauen, sondern vor allem die Gesellschaft zusammenzuhalten. Darin waren sich die beiden Sozialdemokraten Roth und Josef einig: Integration kann nur gelingen, wenn Menschen miteinander und nicht nebeneinander leben wollen und so Parallelgesellschaften verhindert werden. Für Mike Josef ist das zugleich auch das schönste an Kommunalpolitik: Man kann sein Wirken vor Ort konkret erleben, gestalten und mit den Menschen in Kontakt kommen.

Alles Gute wünschten Roth und Josef dem Bad Hersfelder Bürgermeisterkandidaten Karsten Vollmar, der seine Erfahrungen aus der Bad Hersfelder Kommunalpolitik ins Gespräch einbrachte. „Auch in unserer Kreis- und Festspielstadt geht es um ein besseres Miteinander und einen stärkeren sozialen Zusammenhalt. Genau dieser Politik fühlt sich Karsten Vollmar verpflichtet. Und Meckern darf nur, wer von seinem Wahlrecht Gebrauch gemacht hat“, so Roth. +++