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ITZ GmbH wird zur "Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH"
13.09.16 - Große Erneuerung im ITZ „ Am Alten Schlachthof“: In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses ist am Montag die Umwandlung der ITZ GmbH zur “Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH“ beschlossen worden. Grund dafür ist unter anderem das Mietvertragsende zum 31. Oktober 2016 der Gründerbüros nach einer Förderung von 15 Jahren. Durch die Vermietung konnten über 40 Unternehmen unterstützt werden, die mehr als 350 Arbeitsplätze geschaffen haben. Künftig vermieten nicht mehr Stadt und Landkreis, sondern die Eigentümer des Gebäudes.
„Nach außen hin wird sich nichts ändern. Es geht um eine rein unternehmensrechtliche Sache. Inhaltlich sind wir flexibler und arbeiten zielgerichteter. Das ITZ behält seinen Gründerbüro-Charakter. Bis auf ein Unternehmen behalten die bereits bestehenden 37 Unternehmen ihre Bürofläche. Es können weiterhin auch neue Gründer Räumlichkeiten mieten. Es wird sogar eine Kündigungsfrist von drei Monaten geben, das ist mieterfreundlicher, wenn gerade Neugründer nach kurzer Zeit feststellen, die Idee trägt sich nicht“, betont Christoph Burkard, ITZ Geschäftsführer und Regionalmanager. Jedoch wird es keine vergünstigte Miete mehr für die Gründer geben. Der Preis wird marktüblich gehalten.
Ein weiterer Anlass zur Änderung ist die Situation von Standortmarketing GbR. Seit 1998 besteht die Standortmarketing GbR mit den Gesellschafterinnen und Gesellschafter von IHK Fulda, Kreishandwerkerschaft Fulda, Handwerkskammer Kassel, Stadt und Landkreis Fulda. Ziel war es, ein gemeinsames Standortmarketing zu schaffen. Allerdings besteht ein hohes Haftungsrisiko. „Wir wollten einen Standortatlas auf den Weg bringen, deshalb GbR. Jetzt soll die Herausforderung GbR geheilt werden“, so Burkard. Die Standortmarketing GbR wird zum 31. Dezember dieses Jahres beendet.
Ein anderer Punkt ist die Informationstechnologiezentrum GmbH (kurz ITZ GmbH), gegründet im Jahr 2001, mit der Zielsetzung der Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Strukturen in der Region Fulda. Die Gesellschafterinnen und Gesellschafter der ITZ GmbH bestehen zu gleichen Teilen jeweils aus dem Landkreis Fulda, der Stadt Fulda und dem Verein „Informationstechnologiezentrum e.V.“ (kurz ITZ e.V.). Die Situation stelle sich so dar, dass in den letzten zehn Jahren in und durch verschiedene juristische Personen in gleicher oder maßgeblicher Eigentümerstruktur ähnliche Marketingaktivitäten initiiert wurden und dadurch Doppel- oder Mehrfachstrukturen entstanden sind. Zudem müsse eine breitere Zielgruppe angesprochen werden. Deshalb wird der Verein ITZ Fulda e.V. zum 31. Dezember dieses Jahres aufgelöst und die Geschäftsanteile an die IHK verkauft. Die neue Zielsetzung zum 01. Januar 2017 ist eine thematisch breiter aufgestellte Wirtschafsförderung für die gesamte Region Fulda durch eine gemeinsame Gesellschaft.
Zu diesem Zweck wird der neue Name der ITZ GmbH zur „Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH“, welche mit den drei Gesellschaftern Stadt Fulda, Landkreis Fulda und IHK Fulda die Aufgaben der Wirtschaftsförderung weiterbetreibt und neue Aufgaben angeht. Zum Beispiel werden die Netzwerke, die sich um die Mitglieder und Gründer gebildet haben, in Form eines virtuellen Gründerzentrums ausgebaut. Neben der Organisation von Netzwerkveranstaltungen wird die „Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH“ als Serviceeinrichtung der Wirtschaftsförderung künftig Dienstleistungen übernehmen. Die Markenkampagne FD wird fortgesetzt und weitere Projekte für die Anwerbung von Fachkräften, Unternehmen, Einwohnern und Touristen für die Region Fulda umgesetzt. Es wird zwei Geschäfsführer geben, darunter ein Ehrenamtlicher.
Die drei Gesellschafter bringen jährlich jeweils einen Anteil in die „Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH“, der etwa 70.000 Euro beträgt. Von dem Geld soll die Erfüllung eines Grundaufgabenbestandes ermöglicht sowie der Personalaufwand der Gesellschaft und die Miete der Räumlichkeiten gedeckt und mögliche Sonderprojekte individuell ausfinanziert werden. „Wir wollen professionellere Strukturen schaffen.. Wir sind dadurch geradliniger und schlagfertiger“, sagt Burkard abschließend. Die CDU unterstützt die Änderung. "Das macht absolut Sinn", betont CDU-Fraktionsvorsitzende Patricia Fehrmann, während der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Jonathan Wulff Bedenken äußert: "Die Frage ist, inwiefern das Gründerzentrum so bleibt. Vorher ging es um IT und ET, jetzt ist es frei." Die Stadt stimmt dem Verkauf des Gesellschaftsanteils der ITZ e.V. an die IHK und der Auflösung des Vereins und der Standortmarketing GbR zu. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld spricht von einer Erfolgsgeschichte und hält die Offenheit und Flexibilität für eine gute Sache. (Helena Lemp) +++