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Hünfelds Franz FAULSTICH und Marek WEBER treffen auf Ex-Klub
16.09.16 - Derby in der Verbandsliga: der Hünfelder SV empfängt am Sonntag (15:30 Uhr) die Reserve des TSV Lehnerz und möchte auch im fünften Spiel in Serie ungeschlagen bleiben. Für zwei Spieler des HSV ist die Begegnung mit der Lehnerzer Reserve eine besondere: Franz Faulstich und Marek Weber tauschten vor der Saison die Trikots und laufen nun an der Rhönkampfbahn auf.
„Die Vorfreude ist größer, das ist klar. Aber aufgeregter ist man eigentlich nicht“, sagt Stürmer Marek Weber im Vorfeld der Partie mit seinem Ex-Klub, bei dem er in den letzten drei Jahren spielte und in der Verbandsliga beinahe nach Belieben einnetzte. Der Durchbruch im Hessenliga-Kader blieb ihm aber verwehrt. „Es war einfach Zeit für eine Veränderung“, begründet Weber seinen Wechsel zum Hünfelder SV.
Für Franz Faulstich ist der Wechsel an die Rhönkampfbahn auch eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Denn der 22-Jährige aus Hilders lief bereits in der Jugend für den HSV auf, ehe er zum JFV Viktoria Fulda ging und dann in Lehnerz Verbandsliga spielte. „Wir haben uns natürlich ausgetauscht, als wir erfahren haben, dass der jeweils andere auch im Kontakt mit Hünfeld stand“, erzählt Faulstich über den „Doppel-Wechsel“.
In jedem Spiel kam der gelernte Speditionskaufmann, der im Oktober sein Studium der Internationalen Betriebswirtschaftslehre aufnimmt, kam bislang zum Einsatz. Eine Bilanz, mit der Faulstich zufrieden ist. Auch wenn der 22-Jährige auf eher ungewohnter Position spielt. „Ich spiele rechts in der Viererkette, bin aber eigentlich Innenverteidiger“, sagt Faulstich, „aber ich stelle keine Ansprüche und bin einfach froh, dass ich meine Einsätze bekomme.“
Rund läuft es auch bei seinem Kollegen im Sturm. Sechs Hütten hat Marek Weber in neun Spielen gemacht und führt damit die interne Torschützenliste der Hünfelder an. „Ich bin absolut zufrieden. Am Anfang haben noch die Tore gefehlt, aber jetzt läuft es für mich richtig gut“, sagt Weber. Aber auch für seine Hünfelder läuft es nach der verkorksten letzten Spielzeit wieder rund. 20 Zähler aus neun Partien bedeuten Rang zwei. Woran das liegt? „Wir haben, zumindest was ich beurteilen kann, einen breiteren Kader als letzte Saison und einen höheren Konkurrenzkampf“, sagt Weber und Faulstich ergänzt: „Zudem haben wir unser System gefunden und finden uns immer besser zurecht.“ Die beiden Ex-Lehnerzer sind nur zwei von sieben Neuen, die Dominik Weber in das System integrieren musste. Dass das zunächst dauere, erkläre sich von selbst.
Einig sind sich die beiden, dass die Integration beim HSV leicht fiel. „Hünfeld ist dafür ja auch bekannt, es neuen Spielern einfach zu machen“, sagt Marek Weber, dem das familiäre Umfeld an der Rhönkampfbahn gefalle. „Außerdem kennt man sich ja aus Spielen gegeneinander, das macht es dann schon einfacher“, fügt Franz Faulstich an. Seine alten Lehnerzer Kollegen haben eigens ein Lied für ihn gedichtet, in dem sie Faulstich auf den Arm nehmen. Ob es das am Sonntag zu hören gibt? „Der Julian Pecks ist ja zum Glück nicht da, da habe ich wohl nichts zu befürchten“, sagt Faulstich und lacht.
Bis nach Hünfeld habe sich das Lied noch nicht herum gesprochen, aber Marek Weber sagt schmunzelnd. „Nach dem ersten Eigentor wird sich das ändern.“ Denn in dem kleinen Lied wird der Zusammenhalt beim HSV sowie Faulstichs Qualitäten als „Torjäger“ besungen. Dass er die im Heimspiel gegen seinen alten Klub unter Beweis stellt, darauf können Faulstich und der Hünfelder SV wohl gerne verzichten. (Tobias Herrling) +++