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Ehre, wem Ehre gebührt: Anton Möller mit dem Bundesverdienstkreuz

22.08.08 - Petersberg-Steinau

Bundesverdienstkreuz für Anton MÖLLER: seit 70 Jahren Organist

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird an Männer und Frauen verliehen, die sich besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland erworben haben, die in der Regel unter Zurückstellung der eigenen Interessen über einen längeren Zeitraum mit erheblichem Einsatz erbracht wurden.

Anton Möller aus Petersberg-Steinau hat zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten über Jahrzehnte ausgeübt und dabei hohes persönliches Engagement , dauerhafte Einsatzfreude und großen Gemeinsinn gezeigt.

Für diese Verdienste hat ihm der Bundespräsident Horst Köhler die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

In einer Feierstunde im Giso von Steinau-Haus begrüßte der Ortsvorsteher Winfried Schäfer den Landrat Bernd Woide, zahlreiche Ehrengäste, Vereinsmitglieder der Feuerwehr, der Jugendfeuerwehr, der Feuerwehrmusikanten sowie des Gesangvereins und die Familienangehörigen. Die Verdienste von Anton Möller würdigten der Pfarrer der Kirchengemeinde Steinhaus-Steinau Thomas Witzel und der Bürgermeister der Gemeinde Petersberg Karl-Josef Schwiddessen. Verbunden mit einem herzlichen Dank für die tatkräftige Unterstützung überreichte Pfarrer Witzel der Ehefrau Maria Möller einen bunten Blumenstrauß.

Anton Möller , geb. am 01.07.1925, hat sich für die kath. Pfarrgemeinde St. Nikolaus und Valentin Steinhaus-Steinau, für den Ortsteil Steinau, für die Gemeinde Petersberg und für den Landkreis Fulda außerordentliche Verdienste erworben. Geprägt und getragen wird Anton Möller von einer tief gläubigen Haltung. Diese bildet für ihn die Motivation, sich in vielfältiger Weise für die Mitmenschen in der Pfarrgemeinde und im Vereinswesen einzusetzen. Außerdem hat er es nach dem zweiten Weltkrieg – er wurde mit 17 Jahren zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und geriet in amerikanische Gefangenschaft – verstanden, den Gemeinsinn und das Vereinsleben in seiner Heimatgemeinde wieder aufleben zu lassen.

Mit erst zwölf Jahren – 1937 – begann Anton Möller in der Kirche in Steinau mit dem Orgelspiel. War dieses anfangs auf Werktage beschränkt, so musste er bald schon auch an den Sonntagen den Organistendienst wahrnehmen. Der Grund dafür lag darin, dass sein Orgellehrer zum Militärdienst eingezogen wurde.

Auf diese Weise war Anton Möller von nunmehr über 70 Jahren insgesamt 52 Jahre ohne Vertretung Organist in seiner Heimatpfarrei. Dabei hat er selbstverständlich auch bei Wallfahrten, Prozessionen und and den Kartagen die Lieder der Gemeinde angestimmt.

Das Bistum Fulda hat seine Verdienste im kirchlichen Leben durch zahlreiche Ehrungen besonders gewürdigt, unter anderem durch die Ernennung zum Kantor. Anlässlich seines 70 jährigen Orgeljubiläums am 20.12.2007 überreichte der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen dem Jubilar Anton Möller eine Ehrenurkunde für seine 70 jährige Organistentätigkeit und zeichnete ihn mit der höchsten Auszeichnung, der Verdienstmedaille des Bistums Fulda, aus. Auch heute ist es für ihn eine Selbstverständlichkeit, in jedem Gottesdienst – sei es an Sonntagen, sei es an Werktagen – als Organist tätig zu sein, obwohl er unter gesundheitlichen Einschränkungen leidet.

Neben seinen hohen Verdiensten in seiner Pfarrgemeinde hat sich Anton Möller insbesondere für das Feuerwehrwesen engagiert. Seit 1940 ist er für den Brandschutz tätig. 1957 wurde er Ortsbrandmeister der ehemaligen Gemeinde Steinau auch Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Steinau(bis 1983). Sofort nach Übernahme dieses Amtes konnte er über 20 junge Steinauer im Alter zwischen 17 und 20 Jahren für die Feuerwehrarbeit gewinnen. Herr Möller legte größten Wert auf die Jugend-und Nachwuchsarbeit, was damals von seinen Brandmeisterkollegen in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg nicht für richtig und sinnvoll gehalten wurde. Nach der Gebietsreform wurde er 1973 zum ersten Ortsbrandmeister der Gemeinde Petersberg mit ihren sechs freiwilligen Feuerwehren gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1988 inne.

Er hat das Feuerwehrlied „Wir Feuerwehrkameraden, wir schützen unser Land“ geschrieben, welches sehr rasch im ganzen Hessenland und über die Landesgrenzen hin bekannt wurde. Als erster Brandmeister im Landkreis Fulda absolvierte er 1958/59 alle damals vorgeschriebenen Lehrgänge. Seine Wehr leistete richtungsweisende Dienste für die Feuerwehrleistungswettkämpfe der Einsatzabteilungen im gesamten Kreisfeuerwehrverband und führte am 30.10.1958 erstmals diese Wettkampfübung vor; ein Ereignis, zu dem auch Gäste der Landesfeuerwehrschule aus Kassel kamen.

Die Gründung der Steinauer Jugendfeuerwehr, eine der ersten im Landkreis Fulda, geht auf seine Initiative zurück. Sie war mehrfach Kreissieger im Leistungswettkampf, dreimal Hessischer Landessieger und wurde in 1979 Vize- und 1983 Deutscher Meister der Jugendfeuerwehren. Diese erfolgreiche Entwicklung ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Anton Möller neben der feuerwehr-technischen Arbeit auch das gesellige Leben pflegte.

Für seine besonderen Verdienste erhielt er Ehrungen und Auszeichnungen, so ua. die Sankt Floriansmedaille in Gold am Bande, das Brandschutzehrenzeichen in Gold, die Plakette des Kurhessisch-Waldeckschen Feuerwehrverbandes in Gold für 50 Jahre Mitgliedschaft, das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Gold und die Ehrenmedaille in Gold mit Urkunde der Bundesvereinigung Deutscher Blas- und Volksmusikverbände.

Durch den Hessischen Ministerpräsidenten wurde ihm am 12.12.1878 der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen. Für seine langjährige Vereinsführung wurde Möller 1983 zum Ehrenvorsitzenden der Feuerwehr und 1993 zum Ehrenvorsitzenden des Musikzuges ernannt. Seit 1985 ist er Ehrenortsbrandmeister der Gemeinde Petersberg.

Die musikalische Begabung von Anton Möller führe auch dazu, dass er 1962 den Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Steinau gründete. Bis 1993 war er auch 1. Vorsitzender dieses Vereins. 1965 folgte die Gründung des Kinderspielmannszuges mit 22 Kindern. Aus jüngster Zeit sei hier die Gründung des Singekreises Volkslieder Sargenzell durch Herrn Anton Möller im Jahre 2005 erwähnt.

Daneben hat sich Anton Möller weitere Verdienste um die Sportgemeinschaft 08 Steinau (Ehrenmitglied seit 05.08.1988), den Gesangverein Rhönklang Steinau sowie um die RAD-Kriegskameraden des Jahrgangs 1925 erworben, deren Obmann er seit Januar 1992 ist. Außerdem war er auch vom 26.03.1962 bis zum 19.01.1965 Ortsgerichtsvorsteher.

Die Aushändigung des Orden und der Urkunde wurden durch den Landrat des Landkreises Fulda Bernd Woide vorgenommen. In seiner Ansprache würdigte der Landrat die Verdienste von Anton Möller. "Wir ehren ein Vorbild, dass geprägt ist durch den 2. Weltkrieg", so Woide. Ein demokratisches Staatswesen könne man nur aufbauen, wenn man selbst Hand anlege, selbst für die Gesellschaft da sei und nicht nur fordere. Dies sei Anton Möller in besonderem Maße gelungen. Woide sagte Dank für Möllers Engagement, das mitunter auch von Schattenseiten begleitet wurde. Aber Möller, so der Landrat, habe nicht die Flinte ins Korn geworfen, sondern immer weiter gearbeitet. Er sei ein Vorbild für die Jugend und er sollte Ansporn sein für uns alle.

Die musikalische Umrahmung des Festaktes wurde durch den Männerchor des Gesangverein Rhönklang Steinau und die Feuerwehrmusikanten aus Steinau gestaltet.

Als erster Gratulant bedankte sich der 1. Vorsitzende der Feuerwehr Markus Niewelt bei Anton Möller für seine Arbeit zum Wohle der Feuerwehr und überreichte ihm ein Wappenbild des Feuerwehrhauses mit den Worten: „ Wir sind stolz, Dich in unseren Reihen zu haben. Der Gemeindebrandinspektor, die Vorsitzenden der SG Steinau, des Musikvereins Steinau-Steinhaus, die Katholische Frauengemeinschaft und Pater Claudius, der Quardian des Kloster Frauenberg und viele der anwesende Gäste, schlossen sich den Glückwünschen an. Sichtlich gerührt bedankte sich Anton Möller bei Landrat Bernd Woide für die ihm zuteil gewordene Ehrung und seine anerkennenden Worte. Sein besonderer Dank galt aber auch Pfarrer Thomas Witzel und dem Ortsvorsteher Winfried Schäfer die den Antrag für diese Ehrung in die Wege geleitet hat. Dank galt auch allen anderen Anwesenden, die ihn bei seiner Arbeit unterstützt haben. Ein ganz besonderer Dank richtete er an seiner Frau Maria und seine ganze Familie, die ihn immer unterstützt haben. Ohne sie hätte er seine vielfältigen ehrenamtlichen Verpflichtungen nicht wahrnehmen können. "Ich bin stolz auf sie", sagte der Geehrte. +++



Bürgermeister Karl-Josef Schwiddessen...


... und Landrat Bernd Woide ehrten unter anderem den frischgebackenen Bundesverdienstkreuz-Träger Anton Möller







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