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Spendenaufruf für den kleinen Jakob aus Neuhof. - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Kleiner Junge an Leukämie erkrankt

Stammzellen für JAKOB (4) gesucht - Typisierung am 22. Oktober in Neuhof

07.10.16 - "Der vierjährige Jakob aus Neuhof braucht unsere Hilfe!" - Dieser Aufruf macht seit einiger Zeit über die sozialen Medien seine Runde und wird tausendfach geteilt. Auch die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS hat bereits über die anstehende Typisierungsaktion von Jakob berichtet. Vor der Aktion am 22. Oktober 2016 im Gemeindezentrum Neuhof, fand am gestrigen Donnerstag ein Pressegespräch zum Aktionstag im Mehrzweckraum der Feuerwehr der Stadt Fulda statt.  Neben Bürgermeister Dag Wehner, Vertretern der Fuldaer Feuerwehr, Demet Kaygusuz von der DKMS und der Initiativgruppe, war ebenfalls der registrierter Spender, Vishen Mootoo aus Künzell, vor Ort und sprach über seine Erfahrungen mit der Stammzellenspende. 

Nicht nur Familie und Freunde unterstützen die Typisierungsaktion, ebenso die Stadt Fulda, das Bistum und die Feuerwehr Fulda helfen bei dem Vorhaben. Der Anlass dafür ist ein vierjähriger Junge aus Neuhof, der vor rund sechs Wochen die Diagnose bekommen hat, dass er an Leukämie erkrankt ist. Nach Auskunft der behandelnden Ärzte braucht er dringend eine Stammzellenspende - einen geeigneten Spender zu finden, stellt sich jedoch als nicht so einfach heraus. Deshalb hat sich eine Initiativgruppe, die für die Organisation der Aktion zuständig ist und zu der auch Angehörige von Jakob zählen, zusammen gefunden. "Nachdem die ersten Mitteilungen über das Vorhaben verbreitet wurden, gab es eine Welle an Hilfsangeboten jeglicher Art - darunter auch namenhafte Unternehmen aus der Region. Wir sind noch dabei, alles zu koordinieren. Im Moment bitten wir die Leute aus organisatorischen Gründen, keine weiteren Unterstützungsanfrage vorzunehmen", erklärte Oliver Staubach von der Feuerwehr Fulda, der gleichzeitig Mitglied der Initiativgruppe ist.

Stellvertretender Leiter der Feuerwehr, Bernd Gottschalk.

Im Gespräch: Die Schirmherren Generalvikar Prof. Dr. Stanke (links) und Bürgermeister ...

"Neben der Registrierungsaktion und der Entnahme der Blutprobe, wird es ein Rahmenprogramm mit Kaffee und Kuchen sowie Produkten von heimischen Unternehmen geben. Ebenso wird für Kinder das ein oder andere geboten - die Feuerwehr wird zum Beispiel Übungen vorführen", so Staubach, der ebenso ein Arbeitskollege von Jakobs Vater ist. Die Initiativgruppe freute sich weiter über die Schirmnherren, Generalvikar Prof. Dr. Stanke und Bürgermeister Dag Wehner, die diese Aktion unterstützen. "Als ich gefragt wurde, ob ich als Schirmherr agieren möchte, habe ich mich sehr gefreut und direkt "ja" gesagt. Die Mutter des Kleinen ist eine Mitarbeiterin von uns und ich kann mich noch daran erinnern, dass die Geburt der Zwillingen Jakob und Anton sehr schwer war, und sie deshalb auch vier Wochen im Krankenhaus lag. Ich habe Sie jeden Freitag besucht", erzählte Prof. Dr. Stanke, der sich besonders verbunden zu der Familie fühlt.

Dag Wehner (v. l.), Prof. Dr. Stanke und Oliver Staubach.

Zu Gast waren ebenso Frau und Herr Mootoo aus Künzell (v. l.) und Bernd Gottschalk. ...

Für Bürgermeister Dag Wehner ist die Schirmherrschaft ebenfalls selbstverständlich: "Die Familie ist mir bekannt. Außerdem wurde ich selbst in frühen Jahren transplantiert. Ich kann nachfühlen wie es Jakob geht - er ist ein tapferer Junge und steckt die Diagnose besser weg als seine Angehörigen". Der besonderen Dank Wehners gilt gestern der Initiativgruppe, bestehend aus Oliver Staubach, Elena Wiegand, Melissa Betz und Anna Haupt. "Solches Engagement muss mehr in die Öffentlichkeit getragen werden. Ich hoffe und bete, dass der Vierjährige einen geeigneten Spender findet", betonte Wehner. Demet Kaygusuz von der Spendengewinnung der DKMS schloss sich den lobenden Worten an und honorierte bereits jetzt die Arbeit der Helfer. "Wir haben jedes Jahr rund 1.000 Aktionen, die meisten davon öffentlich. Wir gehen auch in Schulen oder Universitäten um Aufklärungsarbeit zu betreiben, doch die öffentlichen Typisierungsaktionen kommen erst dann zustande, wenn sich die Leute bei uns melden", erläuterte Kaygusuz.

Anne Haupt (v. l.) und Elena Wiegand aus der Initiativgruppe.

Melissa Betz ist ebenfalls Mitglied der Initiativgruppe und Patentante sowie Cousine ...

Vor allem sind neben der Spendergewinnung ebenso Geldspenden enorm wichtig. "Grundsätzlich kann sich jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren als potenzieller Spender bei der DKMS registrieren lassen. Falls man sich aus gesundheitlichen Gründen nicht registrieren lassen kann, kann man trotzdem helfen und Geld spenden. Als gemeinnützige Gesellschaft ist die DKMS auf Spendengelder angewiesen. Allein die Registrierung eines jeden neuen Spenders kostet die DKMS 40 Euro. Jeder Euro zählt also", so Kaygusuz. Am Typisierungstag selbst werden drei Mitarbeiter der DKMS vor Ort sein und Fragen beantworten. "Jeder, der unschlüssig ist, kann die Mitarbeiter ansprechen und Nachfragen mit ihnen klären. Es wird ebenfalls Infomaterial ausliegen", sagte die Vertreterin der DKMS.

Vishen Mootoo ist ebenfalls registriert und wurde bereits als Spender aktiv. ...

Frau und Herr Mootoo haben sich durch die Erkrankung einer Freundin vor zwei Jahren ...

Als Vorbild war Vishen Mootoo beim Pressegespräch vor Ort. Der Künzeller und seine Frau ließen sich in 2014 als Spender registrieren, da eine Freundin der Familie an Knochenkrebs erkrankte. "Als der Anruf unserer Freundin kam, haben wir uns direkt registrieren lassen", erklärte der gebürtige Mauritianer. "Es gibt zwei Arten der Typisierung - einmal mit einem Stäbchen im Mund oder durch Blutentnahme. Beide Varianten sind effektiv, jedoch bevorzugen wir bei großen Veranstaltungen die schnellere Variante - die Bultabnahme", ergänzte Kaygusuz. "Zwei Jahre später hat mein Mann dann Post bekommen, und es hieß, dass er als Spender in Frage kommt", erzählte Frau Mootoo. Er bekam, nachdem er sich für die Spende ausgesprochen hat und nach Folgeuntersuchungen, fünf Tage lang ein körpereigenes Hormon gespritzt. "Am sechsten Tag fuhren wir dann nach Köln und haben die Stammzellen entnehmen lassen, dadurch haben wir einen sieben Monate alten Jungen aus Australien das Leben gerettet", so die Künzellerin freudig. Mit der Betreuungg der DKMS sind die beiden sehr zufrieden: "Wir haben uns immer gut aufgehoben gefühlt und es steckte zu keiner Zeit ein Zwang dahinter", sagte Mootoo.

Am Samstag, 22. Oktober zwischen 11:00 und 16:00 Uhr, findet die Typisierung für Jakob in Zusammenarbeit mit der DKMS im Gemeindezentrum Neuhof statt. Die dazugehörige Facebook-Veranstaltung "Jakob braucht dich!" wird schon jetzt fleißig geteilt. Wer bereits registriert ist oder sich wegen der Auschlusskriterien nicht registrieren lassen darf, kann die DKMS finanziell unterstützen. Die Kontodaten: Sparkasse Fulda - BIC HELADEF1FDS - IBAN DE24530501800000067191. (Nina Sauer) +++

Bernd Gottschalk (v. l.) mit Johannes Heller (Magistratspressestelle).

Herr Staubach und Frau Betz von der Initiativgruppe.

Demet Kaygusuz von der Spendengewinnung der DKMS mit Oliver Staubach.

Bürgermeister Dag Wehner (v. l.) mit Prof. Dr. Stanke.

Vishen Mootoo (v. l.), Bernd Gottschalk und Johannes Heller.

Die drei Damen der Initiativgruppe (v. l.): Melissa Betz, Anna Haupt und Elena Wiegand. ...

Prof. Dr. Stanke ist sehr mit der Familie aus Neuhof verbunden.


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