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WASHINGTON O|N-THEMA: US-Wahl 2016 (1)

"The Winner Takes It All" - Wie funktioniert die Wahl in den USA?

Am 8. November wählen die USA einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. OSTHESSEN|NEWS stimmt Sie mit einer Serie von Artikeln auf die bevorstehende Schicksalswahl zwischen Hillary Clinton und Donald Trump ein.

04.11.16 - Der Wahlkampf des Jahres - Clinton versus Trump - Demokraten gegen Republikaner. Wer gewinnt die "Swingstates", wer die meisten Wahlmänner? Und was bedeutet das alles eigentlich? Die Wahl des US-Amerikanischen Präsidenten ist kompliziert, das System ein ganz anderes als hierzulande. OSTHESSEN|NEWS erklärt, wie die Wahl in den USA funktioniert.

Als erstes erfolgen die Vorwahlen. Hier bestimmen die Demokraten und Republikaner ihren Präsidentschaftskandidaten. Beim Kampf ums Weiße Haus treten also immer zwei Personen gegeneinander an. In diesem Jahr sind das Hilary Clinton für die Demokraten und Donald Trump für die Republikaner. Beide sind bei vielen Amerikanern umstritten und unbeliebt. Viele halten Clinton allerdings für das "geringere Übel". Ob sie wie von vielen Meinungsforschern prognostiziert, tatsächlich das Rennen macht, zeigt sich am 8. November.

Wahlberechtigt sind alle US-Bürger über 18 Jahre, also rund 200 Millionen Amerikaner. Diese stimmen nicht direkt für ihren Favoriten ab, sondern geben Wahlmännern und -frauen ihre Stimme, die entweder für Clinton oder für Trump sind. Am Ende des Tages gibt es also in jedem Staat der USA eine bestimmte Anzahl von Wahlmännern, die für den einen oder den anderen Kandidaten abgestimmt haben. Jetzt greift das Prinzip "The Winner Takes It All". Wer in einem Staat als Sieger hervorgeht, heimst alle Stimmen der dortigen Wahlmänner ein, auch die des Verlierers. Die einzigen Ausnahmen sind Maine und Nebraska. Hier werden die Stimmen proportional geteilt. Dieses System führt zu der absurden Situation, dass ein Kandidat Präsident werden könnte, der gar nicht die Mehrheit der Wähler hinter sich hat.

In den meisten Bundesstaaten ist vor der Wahl schon klar, wer gewinnt. Kalifornien wählt traditionell meist die Demokraten, Texas die Republikaner. Deshalb sind die sogenannten "Swingstates" auch so wichtig. Das sind Staaten, die mal zur einen, mal zur anderen Partei tendieren. Hier ist der Wahlkampf besonders erbittert und intensiv. Zu diesen Staatem zählen unter anderem Florida, Ohio, Pennsylvania und Virginia. Insgesamt gibt es für die Kandidaten 538 Wahlmänner zu holen. Wer 270 Stimmen bekommt, gewinnt. Offiziell geben die Wahlmänner ihre Stimme erst beim "Electoral College" am 18. Dezember ab. Ausgezählt wird dann Anfang Januar. Am 20. Januar um 12 Uhr kann der neue Präsident schließlich in sein Amt eingeführt werden und regiert die nächsten vier Jahre.

Gewählt wird in den USA im Übrigen immer an einem Dienstag und das seit 1845. Der Grund: Sonntag ist Kirchentag und damit tabu. Samstag war früher in vielen Gegenden Markttag, der freitags vorbereitet wurde. Donnerstag wählten die früher verhassten Briten ihr Parlament und am Montag sollten die Wähler zu den Lokalen reisen. Es blieben also nur Dienstag und Mittwoch übrig.

Sollte Donald Trump die Wahl übrigens verlieren, hat er schon einmal vorsorglich angekündigt, gegen das Ergebnis vorzugehen. Tatsächlich besteht die Gefahr, dass die Wahl durch Hacker manipuliert werden könnte. Zwar geht das US-Ministerium für Heimatschutz davon aus, dass es selbst für staatlich unterstützte Hacker sehr schwer sein wird, durch eine Cyberattacke Einfluss auf das Wahlergebnis zu nehmen. FBI-Chef James Comey führt hier die Dezentralisierung des Systems ins Feld. Andere Experten sehen hier allerdings keinen Schutz. James Scott vom Institute for Critical Infrastructure Technology geht davon aus, dass Manipulationen in ein oder zwei Wahlbezirken bei einem knappen Ergebnis schon ausreichen könnten, um das landesweite Ergebnis zu verändern. Cybersecurity-Experten kritisieren vor allem die technisch veralteten Wahlmaschinen in vielen Bundesstaaten, die noch mit Windows XP laufen. Microsoft unterstützt das Betriebssystem seit 2014 nicht mehr mit Sicherheitsupdates. (Toni Spangenberg) +++


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