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Solar-Kataster Hessen vorgestellt - Sonne als Energiequelle der Zukunft
06.11.16 - Rund 70 Experten für Solarenergie sowie Vertreter von Handwerk, Banken sowie Städten und Gemeinden trafen sich in dieser Woche im ITZ Fulda, um sich über das neue hessenweite Solar-Kataster zu informieren. Das Kataster zeigt, welche Dächer oder auch Freiflächen für die Installation von Solarenergieanlagen besonders gut geeignet sind. Insgesamt wurden 4,8 Millionen Quadratmeter Fläche auf der Basis der hessischen Geodaten identifiziert. Die anwesenden Fachleute sehen sogar ein noch höheres Potenzial.
80.000 Nutzer allein im ersten Monat
Dr. Justus Brans vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft und Energie betonte die Dringlichkeit der Energiewende. Das landesweite Solar-Kataster solle helfen, die Potenziale der Solarenergie in Hessen besser zu nutzen. Er wies zugleich auf die sinkenden Kosten für Photovoltaik, Solarthermie und Speicheranlagen hin. Ziel des Solar-Katasters sei es, den Bürgerinnen und Bürgern kostenlose und neutrale Informationen zur Verfügung zu stellen. Auch sollten Kommunen und Landkreise gezielt bei der Solarförderung unterstützt werden. „Wir erhoffen uns deutliche Investitionsimpulse zur Stärkung der lokalen Wirtschaft und möchten den positiven Ausbautrend weiter vorantreiben.“ Schon im ersten Monat nach der online-Stellung hatte das Solar-Kataster 50.000 Nutzer erreicht.
4,8 Millionen Quadratmeter sehr gut geeignet
Frank Mause vom Amt für Bodenmanagement in Korbach erläuterte die Erfassung der Geodaten für das Kataster. So erfuhren die Teilnehmer, wie die Daten durch aufwändige Überflüge mit Laserscans gewonnen werden. Laut Sandra Lanig, Projektleiterin der Klärle Gesellschaft für Landmanagement und Umwelt, müssten Interessenten nur ihre Adresse eingeben, und das Programm zeige die Eignung des Dachs oder der Freifläche an. „2,5 Millionen Quadratmeter auf Wohnhäusern, 1,6 Millionen auf Gewerbe- und Industriegebäuden sowie weitere 500.000 Quadratmeter auf öffentlichen Gebäuden sprechen eine deutliche Sprache.“ Die anwesenden Experten schätzten das Potenzial noch deutlich höher ein, da inzwischen auch Ost-West Dächer hocheffizient genutzt werden können.
Nutzung der Solarenergie weiter ausbauen
In kurzen Impulsreferaten stellten Lars Kirchner, Geschäftsführer der Kirchner Solar Group, Christof Schneider vom Diözesancaritasverband, Volker Klös, Geschäftsführer Sonneninitiative, Manfred Schaub, Geschäftsführer Energie 2000 und Dieter Kirsch, Energieberater der Verbraucherzentrale Fulda, ihre Projekte zur Nutzung von Solarenergie vor. Das Solar-Kataster wurde als wichtige Orientierungshilfe gesehen, die es auszubauen gelte. „Hätte es das Solarkataster früher gegeben, wären viele Planungen einfacher gewesen.“ Dr. Rainer Kaps, in der Hessen Agentur für das Bürgerforum Energieland Hessen verantwortlich, bedankte sich bei den Experten für ihre Anregungen zur Weiterentwicklung des Katasters und rief dazu auf, das Solar-Kataster publik zu machen. +++