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Sänger Norbert Rier von den Kastelruther Spatzen - Fotos: Hans-Hubertus Braune

ALSFELD KASTELRUTHER SPATZEN in Hessenhalle

EXKLUSIV! Frontman Norbert RIER über Heimat, Fans und zwei Hobbys

20.11.16 - Preise über Preise und Rekorde über Rekorde sahnen sie jedes Jahr aufs Neue ab, denn mit über 20 Millionen verkauften Tonträgern, 13 gewonnenen Echos und über 100 goldenen Schallplatten sind die Kastelruther Spatzen die erfolgreichste Volksmusikband aller Zeiten. Seit über 40 Jahren sind sie bereits im Musikgeschäft und dort auch nicht mehr wegzudenken. Am Donnerstagabend begeisterten sie mit ihrem Konzert Hunderte von Zuschauern in der Hessenhalle Alsfeld.

Vor dem Konzert hat sich Norbert Rier, Sänger der Kastelruther Spatzen, für OSTHESSEN|NEWS Zeit für ein Exklusiv-Interview genommen. Es ist kein gewöhnliches Gespräch, denn unsere Mitarbeiterin Luisa Diegel kennt die siebenköpfige Band persönlich - und deshalb wählt sie natürlich die "Du-Form" für ihr Interview. Im Backstage-Bereich plaudert Norbert Rier aus dem Nähkästchen.


OSTHESSEN|NEWS: Hallo Norbert! Danke, dass du dir die Zeit für das Interview vor dem Konzert genommen hast. Ihr seid momentan unter anderem auch mit eurer aktuellen CD „Die Sonne scheint für alle“ auf Tournee. Wie lange habt ihr daran gearbeitet?

Norbert Rier: Bei der letzten Aufnahme „Die Sonne scheint für alle“ haben wir relativ früh angefangen, schon vor ungefähr einem Jahr. Da haben wir uns mit unserem Produzenten zusammengesetzt, um Titel auszuwählen. Wir haben das Glück, dass wir von vielen namhaften Komponisten immer wieder Lieder zugeschickt bekommen. Wir haben versucht, aus unterschiedlichen Themen ein Konzept herauszuarbeiten, damit es nicht zu einseitig wird. Danach kamen die Vorbereitungen im Studio, die im Februar begonnen haben. Die CD wäre auch eigentlich im April schon fertig gewesen, es war auch geplant, dass sie schon im Frühjahr auf den Markt kommt. Seitens der Plattenfirma hat sich das dann aber verzögert, weil auch gleichzeitig eine neue DVD von uns auf den Markt gekommen ist, die denselben Namen trägt wie die CD. Im Endeffekt sind wir aber sehr zufrieden, auch die Leute sind alle begeistert von der neuen Aufnahme und von den Themen. So sollte es ja auch sein.

Luisa Diegel im Gespräch mit Norbert Rier

Sie kennen sich direkt aus Kastelruth

Die Kastelruther Spatzen am Donnerstagabend in Alsfeld

Die gut gefüllte Hessenhalle am Donnerstagabend in Alsfeld

OSTHESSEN|NEWS: Welche Lieder erwarten den Fan auf eurer neuen CD?

Norbert Rier: Wir singen zum Beispiel über Themen wie Heimat, was uns ja persönlich auch immer sehr am Herzen liegt. Es geht darum, dass es oft junge Menschen in die Welt hinaus wollen, um etwas zu erleben, aber im Endeffekt sehen sie, dass es zuhause doch immer wieder am schönsten ist. Ansonsten gibt es auch noch ein Duett mit meinem Sohn Alexander, „Vater und Sohn“, auch ein interessantes und alltägliches Thema, eben die Beziehung zwischen Vater und Sohn, im Vergleich aber auch genauso die Beziehung zwischen Mutter und Tochter. In dem Lied „Die Tränen der Veronika“ geht es darum, dass ein Mädchen schwanger ist und nicht damit zurechtkommt, das Kind in die Babyklappe gibt und es nachher doch bereut. Also ganz unterschiedliche Themen. Ein etwas älteres Lied haben wir auf Wunsch von ganz vielen Fans aufgenommen und zwar „Die Rose von Südtirol“, das ursprünglich von den „Alpenfrieden“ stammt. Vom Thema her ist es ein wenig an das Spatzenlied „Das Mädchen mit den erloschenen Augen“ angelehnt. Alles in allem haben wir einfach versucht, die neue CD mit schönen Melodien zu verpacken und den Reaktionen der Fans nach zu urteilen, ist uns das auch, glaube ich, recht gut gelungen.

OSTHESSEN|NEWS: Hast du auf der CD ein neues Lieblingslied für dich entdeckt, oder hast du ein anderes persönliches von den Kastelruther Spatzen?

Norbert Rier: Ja, natürlich sind da einige Lieder drauf, die einem besonders gut gefallen. Für mich persönlich ist es wichtig, dass man hinter jedem Lied, das man singt, auch steht und dass man mit viel Herz dabei ist. „Heimat“, „Die Sonne scheint für alle“ oder auch „Die Rose von Südtirol“ gefallen mir aber besonders. Ein Lied, von dem wir am Anfang nicht so begeistert waren und erst überlegt haben, ob wir das überhaupt aufnehmen wollen, war „Das können nur die Frauen“. Da haben wir uns gedacht, es wirkt vielleicht so, als ob wir uns bei den Frauen einschleimen wollen, aber im Endeffekt ist es ein sehr nettes und interessantes Lied. Wir sind da ja sehr tolerant und flexibel, deshalb haben wir uns dann auch entschieden, das Lied mit auf der CD drauf zu lassen und es kommt bei den Leuten auch sehr gut an.

OSTHESSEN|NEWS: Ein Titel auf der neuen CD heißt „Immer wenn es Winter wird“. Wie verbringt denn eigentlich ein Kastelruther Spatz die kommende Advents- und Weihnachtszeit?

Norbert Rier: Wir Spatzen sind ja im Winter auch relativ viel unterwegs. Deshalb hofft man, dass es auf den Straßen nicht zu gefährlich ist und wir immer wieder sicher wieder nach Hause kommen. Speziell Walter und Valentin sind leidenschaftliche Skifahrer, die nutzen wirklich jede freie Stunde zum Skifahren. Die Zeit ist ja aber auch dafür da, dass sich alles ein wenig beruhigt, es soll gemütlich sein, und man soll die Zeit haben, alles ein wenig ausklingen zu lassen. Mir persönlich gefällt aber der Frühling immer am besten, da fängt alles an zu blühen und es wird wieder wärmer. Aber wenn es Winter wird, soll es schon ein schöner kalter Winter sein, so wie es sich gehört.

OSTHESSEN|NEWS: Die Liebe zur Heimat steht bei euch immer im Mittepunkt. Auch eine aktuelle CD von den Kastelruther Spatzen lautet „Heimat“. Was bedeutet die Heimat für euch, gerade nachdem ihr von einer langen Tournee wieder nach Hause kommt?

Norbert Rier:Heimat ist was sehr Wichtiges. Für uns ist es ganz speziell, das sieht man ja auch an unserer Tracht, wir sind sehr traditionsbewusst, naturverbunden und bodenständig. Wenn man weiß, in welcher Gegend wir zuhause sind, inmitten einer wunderschönen Bergwelt, nimmt man dann auch gerne den Stress auf sich, nachts nach den Konzerten noch nach Hause zu fahren. Das Wohlfühlen steht in der Heimat einfach an erster Stelle, es ist da, wo man sich zuhause fühlt. Deshalb ist die Heimat auch immer etwas ganz Besonderes für uns.

OSTHESSEN|NEWS: Was ist für dich der perfekte Ausgleich zur Musik?

Norbert Rier: Bei mir speziell die Landwirtschaft zuhause. Das bedeutet zwar auch viel Arbeit und teilweise viel Stress, aber für mich ist es ein positiver Stress. Die Arbeit mit den Tieren, mit den Pferden, das ist meine große Leidenschaft. Ich habe einfach das Glück, zwei Hobbys zum Beruf zu haben, die Landwirtschaft und die Musik. Auch die Familie ist für mich ein super Ausgleich, sie ist einfach der starke Halt im Hintergrund. Wenn ich zuhause bin, ist aber auch die Seiser Alm ein guter Ausgleich. Das Ruhige, Gemütliche und Erholsame ist das, wo man richtig auftanken kann.

OSTHESSEN|NEWS: Was ist das Besondere an eurer Musik, dass ihr seit über 40 Jahren so erfolgreich seid?

Norbert Rier: Da gibt es wirklich kein richtiges Rezept oder Geheimnis von unserer Seite. Wir staunen selber darüber, dass es überhaupt so gut gelaufen ist bei uns und dass es immer noch anhält. Ich glaube, dass es wichtig ist, wenn man was macht, dass man auch mit vollem Herzen dabei ist und man voll hinter dem steht, was man macht. Es ist immer schön, wenn etwas auf einen zukommt, wo man nicht mit gerechnet hat. Wir haben eben das Glück gehabt, zur richtigen Zeit das Richtige gemacht zu haben. Es hat dann bei uns vieles einfach gepasst, als wir damals den Grand Prix gewonnen haben. Dadurch haben sich für uns viele Tore geöffnet. Wir wollen einfach Musik machen, die vielen Leuten gefällt, sie sollen sich durch die Texte angesprochen fühlen. Eben das Normale und Bodenständige, damit sie auch sehen, wir sind ganz normale Menschen, so wie jeder andere auch. Wir haben immer das Glück gehabt, immer Fans zu haben, die uns in allen Jahren die Treue halten. Die Fans brauchen wir in diesem Showgeschäft wie die Luft zum Atmen.

OSTHESSEN|NEWS: Wie schafft ihr es dabei, trotzdem immer auf dem Boden zu bleiben?

Norbert Rier: Ich finde es wichtig, von Haus aus ganz normal zu bleiben, dass man nicht dazu tendiert, irgendwelche Luftschlösser zu bauen oder zu denken, man ist etwas Besseres. Ich sehe es auch bei mir, dass es wichtig ist, neben der Musik eine Arbeit zu haben, die einem Spaß macht. So hat man auch keine Zeit, um auf dumme Gedanken zu kommen (lacht). Auch das normale Leben im Dorf, eben das Traditionelle, hilft einem, auf dem Boden zu bleiben. Man darf sich auch nicht zu viele Sachen einreden lassen, zum Beispiel oft gut gemeinte Vorschläge aus der Showbranche. Denn schlussendlich muss jeder auf sich selbst schauen. Und auch unter den Kollegen ist es wichtig, immer freundschaftlich und kollegial gegenüber den anderen zu sein.

OSTHESSEN|NEWS: Eure Fangemeinde hier im Umkreis ist riesig. Schon seit Jahrzehnten kommt ihr immer wieder hier her. Was bedeutet es für euch, immer wieder im Vogelsberg aufzutreten?

Norbert Rier: Es ist immer wieder schön, hier in der Gegend in Hessen zu sein. Wir haben hier viele treue Fans, auch noch von früheren Zeiten. Man sieht hier immer wieder alte Gesichter und das ist schön, denn es werden alte Erinnerungen wach. Ein treues Publikum und viele treue Fanclubs machen die Reise hierher immer wieder besonders. Aber ich komme auch privat gerne hierher in die Hessenhalle, denn hier sind oft Veranstaltungen mit Pferden oder Tieren, die ich immer wieder gerne besuche.

Vielen Dank, Norbert, für das Interview. (Luisa Diegel) +++

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