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Hakan Alp brachte sein Pferd dazu durch das Feuer zu reiten. - Fotos: jd

Bogenschützin Pettra Engeländer - Pfeil vom galoppierenden Pferd
01.09.08 - MANSBACH
Mehr als 2.500 Zuschauer erlebten bei strahlendem Sonnenschein am gestrigen Sonntag-Nachmittag in Hohenroda-Mansbach (Kreis Hersfeld-Rotenburg) mit „Helden der Arena“ eine Pferdeshow der Superlative. Auf dem Reiterhof „Arhöna“ beeindruckten internationale Stars der Reiterszene wie der Tscheche Honza Blaha mit seinem einzigartigen Gespür für die emotionale Kommunikation mit den Tieren oder Apassionata-Reiterin Petra Engeländer mit ihren zielsicheren Bogenschüssen vom Rücken eines galoppierendes Pferdes.
„Die alten Römer und Griechen hatten auch kein Strom in ihren Theatern, wir fangen einfach mal an! Bitte mal nach hinten weitersagen!“ schrie Organisator Uwe Weinzierl ins Publikum: "Die Arhönaindianer kennen keine Probleme, höchstens unkonventionelle Lösungen". So startete die Pferdeshow trotz totalem Zusammenbruch der Stromversorgung mit einer kleinen Verspätung. Mit einer knappen Stunde Pause wurde den zahlreichen Zuschauern eine bunte Reise durch die Welt der Pferde präsentiert.
Sehen Sie dazu auch eine große BILDERSERIE mit Fotos von Julian Dern als EXTRA-Text am heutigen Tage.
Einigen Besuchern machte das herrliche Sommerwetter doch zu schaffen und sie mussten von Rettungskräften versorgt werden. Dank der guten Organisation und den vielen freundlichen Helfern verlief die weitere Veranstaltung ohne Zwischenfälle. Nach dem großen Finale gegen 18 Uhr wurden die Decken eingerollt und mit geschulter Kühltasche zogen die Besucher zufrieden und staubig gegen Heimat. Und für nächstes Jahr gilt - höherer Sonnenschutzfaktor und einen Stuhl mitbringen - den nach dem langen sitzen auf der Wiese klatscht heute Abend so manche Bandscheibe immer noch Beifall.
Von Pferdeflüsterern und Hexen
Die rund vierstündige Show wurde durch eine einstündige Pause in zwei Teile gegliedert. Langweile kam bei den Pferdefreunden wohl so schnell nicht auf, denn jeder der Startrainer und seine vierbeinigen Protagonisten hatten ein höchst unterschiedliches Repertoire. Während der international bekannte Horsmanship-Trainer Honza Blaha sein Pferd Gaston ohne Halfter und Zügel mit viel Gefühl leitete und man eine tiefe emotionale Beziehung zwischen Mensch und Tier spürte, beeindruckte Stelzenkünstlerin Lene Husch durch ihren magisch anmutenden Auftritt als Zaubervogel Abraxah und später mit einem mit Ratten und Totenschädel verzierten Hexenkostüm.
Einen Hauch von Zirkusatmosphäre brachte Gino Edwards durch seine aus dem Circus Roncalli bekannten Araberhengste mit nach Mansbach. Um echtes „Manage-Feeling“ zu erzeugen, bildeten die Arhöna-Helfer mit einem Seil einen Kreis um Edwards und seine Vollblüter. Dort zeigten die Araber Dressurkunststücke wie etwa Gegenlaufen und Steigen. Einen kurzen, aber sehr intensiven Auftritt hatte die Apassionata Reiterin Pettra Engeländer. Vom Rücken ihres galoppierendes Pferdes schoss und traf sie fünfmal zielsicher mit Pfeil & Bogen auf eine von ihrem Gehilfen gehaltene Zielscheibe.
Westernreiten und Parelli-Show
Einen Exkurs in Sachen Westernreiten als Sportreiten gab Thomas Günther auf seinen Pferden Barkley (Appaloosa , 23 Jahre) und Sally (Quarter Horse, 14 Jahre). In seiner „kleinen Schulstunde“ bot er einen Einblick die „Königsdisziplin des Cowboyreitens" - in das so genannte „Reining“ („Reins=Zügel“). Bewegend war die einfühlsame Parelli-Show von Silke Vallentin. Die 45-jährige, die durch einen Autounfall seit 25 Jahren an einen Rollstuhl gefesselt ist, dirigierte von einem kleinen Elektrofahrzeug aus ihre zwei Pferde. Voll Zutrauen und ohne sichtbare Angst stiegen sie etwa vorwärts als auch rückwärts mit allen vier Beinen auf ein kleines Podest.
„Es war eine super heiße Show“, resümiert Moderator Uwe Weinzierl erschöpft von der fast vierstündigen Veranstaltung. Er sei erleichtert, dass die Show bis auf einen Stromausfall zu Beginn recht unproblematisch abgelaufen ist und dass die Resonanz des Publikums so groß war. Weinzierl versprach, dass es bereits 2009 eine weitere „Helden der Arena“ Show geben werde. Besonderen Dank richtete er an die rund 50 freiwilligen Helfer, die einen großen Beitrag zum Gelingen dieses Riesenevents geleistet hätten.
„Ich fand das Kostüm mit den Ratten toll“
Die Zuschauer zeigten sich begeistert: „Die Trainer und ihre Pferde waren einmalig, wenn Honza wiederkommt, sind wir nächstes Jahr auch wieder hier“, so die beiden reitbegeisterten Freundinnen Sabine Frömmel und Kerstin Hausen aus Fulda. Auch für Hobbyreiterin Carmen Günther aus Fulda-Oberrode war der Auftritt von Pferdetrainer Honza Blaha eines der Highlights. „Es ist einfach fantastisch wie er ohne Sattel und Trense auf seinen Pferden reitet“, so die 19-Jährige. Der siebenjährigen Lotte hatte es insbesondere Lene Husch mit ihrem Abraxah Stelzentheater angetan. „Ich fand das Kostüm mit den Ratten toll“. (jd/bm) +++



Hakan Alp brachte sein Pferd dazu durch das Feuer zu reiten.

Internationaler Star der Pferdetrainer: Der Tscheche Honza Blaha.


Stelzenkünstlerin Lene Husch mit Showreiter Hakan Alp











