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Internationaler Weihnachtsgottesdienst verbindet Kulturen und Religionen
13.12.16 - „Herzlich Willkommen“, „Bien veni dos“, „Sukar so Alen“ - In mehr als zwanzig Sprachen wurden die Besucher unterschiedlichster Nationalitäten zum traditionellen Internationalen Weihnachtsgottesdienst am dritten Adventssonntag in den Räumlichkeiten der Evangelischen Gemeinschaft in Bad Hersfeld willkommen geheißen. Nicht mit Glockengeläut, sondern mit afrikanischen Trommeln wurden die Gläubigen, die aus Äthiopien, Albanien, Ghana, Afghanistan, Indonesien, Eritrea, Uganda, Litauen, England und vielen Ländern mehr nach Deutschland gekommen sind und an diesem Nachmittag gemeinsam den Gottesdienst zum Thema „Regierungswechsel“ feierten, eingestimmt.
Rüdiger Bernstein (Prediger i.R.) führte durch das Programm, das wie immer von in der Region lebenden Menschen aus aller Welt mitgestaltet wurde. Das Musik-Team und der Posaunenchor aus den Reihen der Evangelischen Gemeinschaft begleiteten die gemeinsam gesungenen deutschen und internationalen Weihnachtslieder wie „First Nowell“, „Engel bringen frohe Kunde“ oder „O come all ye faithful“, vorgetragen wurde ein Lied in russischer Sprache, das kurdische Trio Arya Atti, Rawan Atti und Sherzad Ibrahim war mit einem Liedbeitrag zum ersten Mal beim Internationalen Weihnachtsgottesdienst dabei, acht junge Männer, die der eritreisch/orthodoxen Gemeinde angehören, beeindruckten mit ihrem Liedvortrag in Tigrinya, der Hauptsprache ihres Landes.
In ihrer Predigt zum Thema „Regierungswechsel“ beschäftigte Marlies Götzel sich ausführlich mit den biblischen Texten aus Matthäus 2,2, Lukas 2,14 und Johannes 1,11+12 und den daraus resultierenden Erkenntnissen, die auch Fragen aufwerfen: „Weihnachten, ein Putschversuch?!“, „Weihnachten, Machtkampf oder Fest des Friedens?!“ und „Weihnachten, ein etwas anderer Regierungswechsel!“. „Wo ist der neu geborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten“. So steht es in Matthäus 2,2 geschrieben. Marlies Görzel wundert sich: „Ein Stern als Navi?“ Sie schlägt einen Bogen von der Gewaltherrschaft damals zu den heutigen Ereignissen zum Beispiel in der Türkei. Ihr Resümee: „Gott sandte uns seinen Sohn, weil er sich mit uns verbinden will. Es braucht kein Regierungswechsel“.
Der von Gottesdienstbesuchern aus Korea, Ungarn, Syrien und dem Iran in vier verschiedenen Sprachen gelesene Bibeltext „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens“ (Lukas 2,14), die Weihnachtsgeschichte in Bildern auf der Großbildleinwand für alle verständlich erzählt und das zum Abschluss in mehreren Sprachen gemeinsam gesungene Weihnachtslied „Stille Nacht“ verband die Menschen aus verschiedenen Kulturen und Religionen. Die Einladung zum anschließenden Gedankenaustausch bei Kaffee, Tee und Gebäckspezialitäten aus vielen Ländern nahmen die Gottesdienstbesucher gerne an. (Gudrun Schmidl) +++