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Zwei Tage Adventsmarkt auf Schloss Ramholz mit außergewöhnlichen Geschenkideen
19.12.16 - Erlebnisweihnacht auf Schloss Ramholz hat Charme. Im Licht der Feuerschalen verwandelte sich das Kleinod Ramholz in ein märchenhaftes Schloss. Bei Anbruch der Dämmerung umrahmte der Musikverein Sannerz den Adventsmarkt. Danach veranstalteten die Greenhorns eine „Merry Irish Christmas Party“. Zeitgleich zog Organist Hartmut Darmstadt in der Ramholzer Kirche bei adventlicher Orgelmusik die Register.
Im Gutshof, vor der Schlossfreiheit und in der Orangerie verzauberten 40 Aussteller mit außergewöhnlichen Geschenkideen die Besucher aus Nah und Fern. Wie mit Ulmer Spatzen, Engeln, dem röhrenden Hirsch und anderen fantastischen Kunstwerken aus rostigem Eisen. Die schönsten Holzdekorationen für Haus und Hof, zeitloser Halsschmuck, Strickfilz in Handarbeit, Christrosen und Orchideen, Lampen, Kunsthandwerk und Lederwaren boten die Händler feil. Die Vereinsgemeinschaft Vollmerz und Gartenkönig präsentieren einen Weihnachts-und Geschenkemarkt mit ausgefallenen Präsenten, Kunstgewerbe, Schmuck und Kosmetik sowie einigen ausgesuchten winterharten Pflanzen. Begleitet wird das Fest von einer großen Auswahl kulinarischer Leckereien sowie einem weihnachtlich stimmungsvollen Rahmenprogramm samt Konzerten und einer Kindervorführung.
Das Schloss wurde erstmals 1167 als Herrenhof derer von Steckelberg erwähnt, 1501 wurde das alte Schloss von der Familie von Hutten auf dem Gelände erbaut. Über 130 Jahre war der Gebäudekomplex mitsamt Parkanlage im Besitz der Familie von Stumm und deren Nachfahren, die dem alten Schloss einen Neubau hinzufügten. Ebenso entstand in dieser Zeit ein Wirtschaftshof unter Einbeziehung von Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert, sowie Wohnhäuser für Angestellte und ein Maschinenhaus zur Stromversorgung des Anwesens. Mit seinen 80 Zimmern ist das Schloss im Stil des Historismus erbaut und vereinigt Elemente von Gotik, Renaissance, Klassizismus, Barock und Jugendstil. Seit 2014 ist Schloss Ramholz nach einer Zwangsversteigerung in Privatbesitz.
In einem Häuschen des Gutshofes war die Villa Kerzenbunt mit Kerzenziehen und Sternenwindlichtern eingezogen. „Bei großen Wachslichtern muss man darauf achten, dass das Teelicht mit Glas mittig steht, sonst könnte das Wachs schmelzen“, hatte Stephanie Bertholdt immer gute Ratschläge für interessierte Gäste. Dort gab es auch Neuengronauer naturbelassenen Honig. „Honig aus der Region stärkt bei Allergikern und bei Menschen, die unter Neurodermitis leiden, das Immunsystem und ist besonders wertvoll für die Gesundheit“, berichtete Daniela Muth. Die Landwirtin tut alles dafür, die Kulturlandschaft zu erhalten. „Wir haben Schafe, Enten, Hühner und Schweine und natürlich unsere Bienen.“
Dass Fackeln mit einer Toilettenpapierrolle eine gute Stunde brennen, war beim Hufeisenglück-Shop mitzuerleben.
Für Andreas Hack hat sich der Besuch in Ramholz gelohnt. Stolz zeigte er eine riesige Holzdeko von Holzkroom, die er erstanden hat. „Es hätten ein paar Stände mehr sein können. Da war man schnell durch. Aber das Ambiente ist einfach zauberhaft. War für uns so was wie eine weihnachtliche Kulturreise zum Schloss Ramholz und der Steckelsburg“, hatte der Hanauer bisher geglaubt, dass Ulrich von Hutten ein Raubritter und kein Humanist gewesen sei. „Advent auf Schloss Ramholz war unser Geburtstagsgeschenk für meine Mutter“, erzählte der Hersfelder Marc Fischer. Den Abstecher in den Bergwinkel haben beide nicht bereut (Dietmar Kelkel) +++