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Der Unfall-Lkw mitten auf dem Weihnachtsmarkt ... - Foto: picture alliance /Paul Zinken/dpa

BERLIN Lkw-Drama auf Weihnachtsmarkt

12 Tote, 48 Verletzte - Verdächtiger wieder frei, aber Attentäter weiter auf freiem Fuß

20.12.16 - Auf dem großen Weihnachtsmarkt direkt bei der Gedächtniskirche in Berlin hat sich am Abend gegen 20 Uhr ein schreckliches Drama ereignet. Aus noch ungeklärten Umständen raste ein Sattelzug über den Bürgersteig und dann etwa 80 Meter weit quer durch den vollbesetzten Weihnachtsmarkt. In ersten Informationen war von neun bestätigten Todesopfern sowie bis zu 50 Schwer- und Leichtverletzten die Rede. Generalbundesanwalt Peter Frank hat laut Bundesjustizminister Heiko Maas die Ermittlungen übernommen.

UPDATE 19:05 Uhr:  Der vorläufig festgenommene 23-jährige Beschuldigte ist frei. Auf Anordnung der Bundesanwaltschaft durfte er gehen. Die bisherigen Ermittlungsergebnisse hätten keinen dringenden Tatverdacht gegen den Beschuldigten ergeben. In der Mitteilung des Generalbundesanwalts heißt es, der Mann habe "in einer polizeilichen Vernehmung umfangreiche Angaben" gemacht, eine Tatbeteiligung aber bestritten. "Eine lückenlose Verfolgung des Lkw-Fahrers nach dem durchgeführten Anschlag ist durch Augenzeugen nicht erfolgt. Die durchgeführten kriminaltechnischen Untersuchungen konnten eine Anwesenheit des Beschuldigten während des Tatgeschehens im Führerhaus des Lkw bislang nicht belegen."

UPDATE 13:12 Uhr: Die "Welt" meldete gerade, dass die Berliner Polizeiführung davon ausgehe, dass es sich bei dem festgenommenen Pakistani nicht um den Todesfahrer handeln würde. Diese Informationen würden aus ranghohen Sicherheitskreisen stammen. "Wir haben den falschen Mann. Der wahre Täter ist noch bewaffnet und auf freiem Fuß", so ein ranghoher Polizeiführer zu dem Nachrichtenportal. Die Bereitschaftspolizei der Hauptstadt und die Spezialkräfte seien informiert worden.

UPDATE 12:52 Uhr: "Wir haben keinen Zweifel mehr, dass es sich bei dem schrecklichen Ereignis gestern Abend um einen Anschlag gehandelt hat", sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). Er bestätigte auch, dass der festgenommene Verdächtige die Tat abstreitet.

UPDATE 12:50 Uhr: Die Deutsche Presse-Agentur hat aus Sicherheitskreisen erfahren, dass der festgenommene Terror-Verdächtige (23) die Tat offenbar leugnen würde.

UPDATE 11:15 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt offizielles Statement zur Tat in Berlin: "Wir müssen von einer terroristischen Tat ausgehen. Es ist ein schwerer Tag - eine grausame Tat, die mich erschüttert und entsetzt. Ein ganzes Land ist in tiefer Trauer. Ich denke zu allererst an die Toten und an die Menschen, die um ihr Leben oder ihre Gesundheit bangen. Auch denke ich an die Einsatz- und Rettungskräfte und die Ermittler. Diese Tat wird in jedem Details aufgeklärt werden und bestraft werden - so hart es unsere Gesetze verlangen...". Auch betonte die Kanzlerin, dass man auf Weihnachtsmärkte und schöne Stunden mit Freunden und Familie nicht verzichten wolle sowie sich keine Angst machen lassen wolle.

UPDATE 11:00 Uhr: Polnischer Beifahrer wurde offenbar erschossen - das teilte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) nach einer Telefonkonferenz der Innenminister der Länder mit. Der polnische Kraftfahrer sei Opfer und nicht Täter, so Schröter.

UPDATE 08:50 Uhr: Es soll sich bei dem Tatverdächtigen nach Angaben der "Welt" und "rbb|24" um einen Pakistani namens Naved B. handeln, der am 1. Januar 1993 geboren wurde.

UPDATE 08:40 Uhr: Oliver Malchow, Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, teilte im Bayerischen Rundfunk mit: "Die Polizei ist, glaube ich, ziemlich gut gerüstet, aber bei 2.500 Weihnachtsmärkten, mindestens zweimal die Woche in jeder Stadt Märkte, da können Sie keine 100-prozentige Sicherheit geben." Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ordnete für heute bundesweite Trauerbeflaggung an.

UPDATE 08:35 Uhr:
Tatverdächtiger soll über Balkanroute nach Deutschland eingereist sein.

UPDATE 08:10 Uhr: Nach Informationen der "Welt" hat das Berliner SEK heute Morgen gegen vier Uhr einen Hangar am Flughafen Tempelhof/Berlin gestürmt. Gibt es eine Spur zu den Hintergründe der Tat? Dort gäbe es eine Flüchtlingsunterkunft. Der Mann, der nach dem "mutmaßlichen Terroranschlag" festgenommen wurde, soll dort nach Angaben der "Welt" gemeldet sein.

UPDATE 08:03 Uhr: Statement des Hessischen Innenministers Peter Beuth: "Die Schutzmaßnahmen für hessische Weihnachtsmärkte befinden sich bereits auf einem hohen Niveau. Als Reaktion werden wir die Polizeipräsenz noch einmal verstärken und zusätzliche verdeckte Maßnahmen einleiten. Unsere Sicherheitsbehörden sind wachsam und stehen in engem Kontakt zu den städtischen Ordnungsbehörden sowie den Veranstaltern, um lageangepasst reagieren zu können. Die Sicherheitslage in Hessen hat sich nicht verändert, es besteht jedoch nach wie vor eine hohe Gefährdungslage. Es gibt keine absolute Sicherheit, aber unsere Sicherheitsbehörden arbeiten mit großem Einsatz dafür, die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land bestmöglich zu schützen. Meine Gedanken sind bei den Opfern dieser furchtbaren Tat, den Verletzten und bei den Angehörigen."

UPDATE 07:08 Uhr: Die Polizei in Berlin teilte per Twitter mit, dass der Lkw vom Breitscheidplatz für die weitere Spurensicherung abgeholt wird, der Bereich bleibt weiträumig abgesperrt: "Wir bitten aus Pietätsgründen keine Fotos davon zu verbreiten."

UPDATE 07:00 Uhr: 
Der Bürgermeister von Nizza Philippe Pradal hat den "mutmaßlichen Terroranschlag" auf den Weihnachtsmarkt mit der Todesfahrt eines Lkw-Fahrers in Nizza/Südfrankreich verglichen und schreibt in der Nacht auf Twitter: "Gleiche Vorgehensweise. Gleiche blinde Gewalt. Gleicher Hass auf glückliche Menschen".

UPDATE 06:45 Uhr: Die Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland ist vom schrecklichen Blutbad in Berlin mit inzwischen mindestens 12 Todesopfern zutiefst betroffen und schockiert. "Mit Grauen, Entsetzen und Schmerz erfahren wir vom mörderischen Anschlag gegen Unschuldige. Es ist eine menschliche Tragödie, dass der Tat eines irregeleiteten Einzelnen, der ohne Reue und Skrupel handelte, Unschuldige zum Opfer gefallen sind.... Mit aller Härte muss die Staatsgewalt gegen hasserfüllte und menschenverachtende Anschläge vorgehen um die gesellschaftszersetzende Wirkung von Anschlägen und Terror einzudämmen. Das Ziel solch entsetzlicher Taten besteht einzig darin, den Frieden in der Gesellschaft nachhaltig zu zerstören", heißt es in einer Erklärung.

UPDATE 06:10 Uhr: Die Berliner Polizei teilt per Twitter mit, dass nach ihren Ermittlungen der Sattelzug "vorsätzlich in den Weihnachtsmarkt gesteuert wurde". Damit scheinen sich die Befürchtungen zu bestätigen, wonach es sich bei dem Berliner Ereignis um einen "vorsätzlichen Anschlag" handelt. Details zum Täter oder zum möglichen Motiv wurden bisher nicht mitgeteilt.

UPDATE 05:00 Uhr: Die Leiche im Fahrzeug war laut Polizei nicht der Todesfahrer: Berliner Polizei teilte über Twitter mit: "Der im Lkw tot aufgefundene Mann steuerte nach bisherigen Erkenntnissen nicht den Lkw, als der in die Menschenmenge am Breitscheidplatz fuhr."

UPDATE 04:00 Uhr:  Was viele Menschen befürchtet haben, ist in der vergangenen Nacht eingetreten. Die Zahl der Todesopfer hat sich von neun auf zwölf erhöht, die Zahl der lebensgefährlich und Schwerverletzten wird derzeit mit 48 angegeben. Die ganze Nacht über dauerten die Ermittlungen auf dem Berliner Breitscheidplatz an. Noch immer gibt es keine Klarheit, ob es sich um einen Unfall, Unglück oder geplanten terroristischen Anschlag handelt. Heute vormittag wollen die deutschen Innenminister auf einer Telefonkonferenz erste Ergebnisse bewerten und möglicherweise danach auch Empfehlungen etwa zur weiteren Öffnung von Weihnachtsmärkten in Deutschland aussprechen.

UPDATE 01:40 Uhr: Für Bundesinnenminister de Maiziere spricht "Vieles für einen Anschlag". Weiterhin gibt es widersprüchliche Hinweise zum polnischen Lkw und dem Fahrer. Einerseits ist vom Diebstahl des Lkw auf einer Baustelle in Polen die Rede. Andere Quellen erklärten, der Sattelzug sei auf dem Weg von Italien über Berlin nach Polen gewesen, aber seit 16 Uhr habe es keinen Kontakt mehr zum Fahrer gegeben. Es gibt viele Gerüchte, die bis hin zu einem Kidnapping des Lkw-Fahrers reichen. Unklar ist weiterhin die Identität des Männes, den Rettungskräfte tot auf dem Beifahrersitz fanden.

UPDATE 00:20 Uhr: Die Anteilnahme an dem tödlichen Drama in Berlin ist weltweit - per e-Mail, SMS und über die sozialen Medien. Um 18 Uhr ist für den heutigen Freitag in Berlin ein großer Trauergottesdienst geplant. Bundeskanzlerin Merkel zeigte sich nach dem Ereignis bestürzt: "Wir trauern um die vielen Toten und hoffen, dass den vielen Verletzten geholfen werden kann". Auch Bundespräsident Gauck äußerte sich: "Das ist ein schlimmer Abend für Berlin und unser Land, der mich wie zahllose Menschen sehr bestürzt."


INFOSTAND 21:30 Uhr:  Viele tausend Menschen aus Berlin und auch aus anderen Teilen Deutschlands waren auf dem Weihnachtsmarkt als es passierte. OSTHESSEN|NEWS hat Kontakt zu mehreren Menschen aus der Region, die sich ebenfalls zum Zeitpunkt des Unfalls dort befanden. "Wir haben alles gesehen, sind aber nicht betroffen" schrieben sie. Mit anderen Besuchern wurden auch Osthessen evakuiert und konnten ihren Familien in der Region inzwischen per SMS oder Facebook erleichtert signalisieren: "Wir sind save".

Der Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz vor wenigen Tagen.

Auf Twitter unter dem Account "PolizeiBerlinEinsatz" wird gemeldet, dass der Beifahrer des polnischen Sattelzuges vor Ort verstorben sei. Weitere Meldungen gibt es zum Lkw-Fahrer, der zunächst geflüchtet sei, dann aber von der Polizei festgenommen werden konnte.

INFOSTAND 22:20 Uhr:  Die Redaktion ergänzt diese Meldung, sowie sich die Faktenlage stabilisiert und klärt. Derzeit wird davon gesprochen, dass die Polizei "von einem Unfall oder Anschlag" ausgehe.  Die Lage sei "unter Kontrolle", jetzt würden umfangreiche Ermittlungen anlaufen. Die Berliner Polizei hat die Bevölkerung vor Ort aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Außerdem wurde ein Bürgertelefon geschaltet. Unter 030/4664-4664 können sich Menschen nach ihren Angehörigen in Berlin erkundigen.  +++


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