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BAD NEUSTADT / Saale Zum Jahreswechsel 2016/17

Grußwort von Landrat Thomas Habermann

31.12.16 - Zum Jahreswechsel 2016/2017 richtet Landrat Thomas Habermann das Wort an die Bürger im Landkreis. ON veröffentlicht sein Grußwort nachfolgend im Originalwortlaut.

"Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger,

auch das Jahr 2016 war wieder bewegt und ereignisreich. Die letzten Tage des Jahres geben Gelegenheit zur Reflektion, nochmal innezuhalten und einen Blick Revue passieren zu lassen, bevor wir das Jahr 2017, hoffentlich erfolgreich, angehen werden.

Die Flüchtlingskrise hat uns gesellschaftlich auch dieses Jahr wieder gefordert. Die steigende Mitarbeiterzahl der Bayerischen Gebührenabrechnungsstelle für Flüchtlinge und Asylbewerber in Mellrichstadt von rund 30 um weitere 60 Mitarbeiter zeigt, wie brisant das Thema noch immer ist. Auch wenn eine erneute Zuwanderung wie im zweiten Halbjahr 2015 ausblieb, so ist doch eine umfangreiche Integrationsarbeit zu leisten und vorhandene Aufgaben sinnvoll zu koordinieren. Wie in ganz Deutschland so haben sich auch in Rhön-Grabfeld sehr viele Menschen gefunden, die diese gesellschaftliche Aufgabe massiv und ehrenamtlich unterstützen oder sogar federführend tragen. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Ihnen allen für Ihr herausragendes Engagement zu danken.

Dieses Engagement der Gesellschaft, die Vereinskultur und der Wille, sich aktiv am Leben zu
beteiligen, zeichnet Rhön-Grabfeld aus. Daher haben wir uns in der letzten Sitzung des Kreistages
auch dazu entschlossen, einen Fonds für Kleinprojekte für Vereine einzurichten, um ehrenamtliches
Engagement genau da zu fördern, wo das Engagement stattfindet: In unserer gesunden und
vielfältigen Vereinslandschaft.

Wie in den vergangenen Jahren auch, war die Bereitstellung einer zeitgemäßen Infrastruktur wieder ein wichtiges Anliegen des Landkreises Rhön-Grabfeld. Der zügige Ausbau der NES 20, das größte Straßenbauprojekt seit Fertigstellung der A71, war uns ein wichtiges Anliegen. Auch der Ausbau der Breitbandinfrastruktur schreitet zügig voran. Durch die bereits abgeschlossenen Verbesserungsarbeiten weist unser Landkreis eine weit überdurchschnittliche V-DSL2-Verfügbarkeit auf. Im bundesweiten Vergleich surfen wir auf Großstadtniveau und sehen weiteren Ausbauarbeiten entgegen, die zusätzliche Erweiterungen der Breitbandverfügbarkeit in den kommenden beiden Jahren garantieren werden. Zudem hat Rhön-Grabfeld als deutschlandweit einziger Landkreis flächendeckend Förderbescheide für Planungen zum Ausbau von Glasfaserinfrastruktur erhalten, die uns den künftigen, weiteren Ausbau der Breitbandinfrastruktur erheblich erleichtern werden und uns somit einen Wettbewerbsvorteil bescheren.

Wie wir uns bei der Breitbandversorgung mit der 50 Mbit/s-Marke als unteres, anzustrebendes Level beschäftigen, haben wir uns als Modellraum für Elektromobilität auch dazu entschlossen, leistungs- und zukunftsfähig zu operieren. Entsprechend haben wir 2016 damit begonnen, eine Schnellladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge bereitzustellen, die 50-kW-Ladungen ermöglicht. So wurden in Mellrichstadt und Bad Neustadt bereits entsprechende Lademöglichkeiten geschaffen, die wir durch weitere Standorte in den kommenden Jahren sicher ergänzen werden.

Die Verstetigung des Technologietransferzentrums für Elektromobilität der Hochschule Würzburg-Schweinfurt für Angewandte Wissenschaften durch das Vierfache der in Bayern üblichen Grundfinanzierung ist ein weiterer, sehr positiver Aspekt, den ich an dieser Stelle hervorheben möchte. Durch diese Maßnahmen kann Rhön-Grabfelds Kreisstadt als Hochschulstandort gefestigt werden. Hinzu kommt die Förderzusage in Höhe von 10 Mio. EUR des Freistaates, mit der  Modellfabrik für Metallverarbeitung eine zweite Hochschuleinrichtung in Bad Neustadt zu initiieren und damit die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit im Landkreis noch weiter zu profilieren. Gerade vor dem Hintergrund, dass es heuer auch negativen Nachrichten gab, wie z.B. ein geplanter Stellenabbau der Firma SIEMENS am Standort Bad Neustadt, ist es erforderlich, sich neue Zukunftsund Entwicklungspfade zu erschließen.

Mit dem Beitritt unseres Medizinischen Versorgungszentrums in den Klinikverbund Bayern leistet der Landkreis einen weiteren Schritt, die medizinische Versorgung auch jenseits der Kreisstadt auf hohem Niveau aufrechtzuerhalten und, wenn nötig, kompensierend eingreifen zu können.

Mit den Planungen zur Abgasbiogasanlage im Raum Herbstadt wendet sich Rhön-Grabfeld einer weiteren Zukunftstechnologie zu und sorgt dafür, dass Perspektiven, Arbeitsplätze und Modernisierung landkreisweit entstehen können.

Staatliche Fördermittel wie das Kommunale Investitionsprogramm und die Auszahlung der Stabilisierungshilfe, deren größter unterfränkischer Empfänger wir seit Jahren sein dürfen, verhelfen uns und unseren Gemeinden, kommunale Bau- und Modernisierungsprojekte zu schultern und den Bürgerinnen und Bürgern eine moderne und serviceorientiere Verwaltungsdienstleistung anbieten zu können. Unter Zuhilfenahme staatlicher Fördermittel konnten wir heuer auch den zügigen Bauverlauf des Anbaus an das Landratsamt bewerkstelligen, die Modernisierungsarbeiten des Rhöngymnasiums in Bad Neustadt oder der Realschule in Mellrichstadt realisieren und im Frühjahr des Jahres das neue Sportgelände am Gymnasium einweihen. Weiterhin konnten museale Planungen hinsichtlich der Neuausrichtung und Wiedereröffnung des Rhönmuseums in Fladungen oder des Historischen
Museums Schranne in Bad Königshofen in Angriff genommen werden.

Auch staatliche Projekte, wie die Vollendung der Sanierungsarbeiten des Beschussamtes in Mellrichstadt und die Aufbauarbeiten der Bayerischen Anti-Hacking Abteilung, des Bayern-Certs, oder des BayernLABs in Bad Neustadt sind weitere, den Landkreis bereichernde Engagements des Freistaates.

Neben den Staatlichen Programmen und Projekten unterstützt uns auch der Bund finanziell bei der Weiterentwicklung des Landkreises Rhön-Grabfeld. So konnten wir 2016 gemeinsam mit dem Nachbarlandkreis Bad Kissingen eine gemeinsame Stelle in unserem Hause und die Unterstützung des Institutes für Angewandte Logistik der Hochschule Würzburg-Schweinfurt einbinden, um die Planungen von Versorgungslösungen im Ländlichen Raum wissenschaftlich fundiert und auf Basis von Geoinformationsdaten planen zu können. Diese neue Struktur ist vor allem im Hinblick auf die angestrebte Etablierung eines mainfränkischen Wabentarifs im ÖPNV und bei der Anpassung von ÖPNV-Angeboten wertvoll.

Auch heuer fanden wir wieder Projektunterstützung durch die Mittel der Europäischen Union. Besonders die Gemeinschaftsinitiative Leader hat Anregungen zu vielfältigen Projektideen gegeben, die dieses Jahr strukturiert begonnen und sogar schon umgesetzt werden konnten. Beispielsweise konnte der Imkerverein Bad Königshofen mit der Unterstützung unserer Lokalen Aktionsgruppe ein API-Therapiezentrum erbauen und die Gemeinde Höchheim sich mit der Umgestaltung des Badesees in Irmelshausen befassen. Weiterhin konnte auf überregionaler Ebene unter unserer Beteiligung die Fastnachtsakademie Franken auf den Weg gebracht werden und ein Fußballförderzentrum in Großbardorf ins Gespräch gebracht werden. Zudem entsteht aktuell mit Vereinen und der Gemeinde Strahlungen ein Projekt, das Sport und Inklusion kombinieren wird.

Rhönweit feierten wir 2016 das 25-jährige Bestehen des Biosphärenreservates, das unser Bewusstsein prägt und stärkt. Der Landkreis selbst baut mit den Nachbarlandkreisen Bad Kissingen, Fulda, Schmalkalden-Meiningen und dem Wartburgkreis gerade die Rhön GmbH. Eine neue Struktur, die die touristischen Gesellschaften der Rhön mit der Dachmarke Rhön vereint und uns im Wettbewerb mit anderen touristischen Destinationen stärker positionieren kann.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich danke Ihnen, dass Sie sich auch dieses Jahr wieder daran beteiligt haben, das Leben in RhönGrabfeld zu gestalten. Durch Ihr familiäres, soziales, gesellschaftliches, berufliches, sportliches, politisches und vor allem engagiertes Mitwirken, kann das Jahr 2016, trotz aller Hürden und Widrigkeiten, die es gegeben haben mag, letzten Endes als erfolgreiches Jahr bezeichnet werden. Ich wünsche Ihnen einen guten Beschluss und freue mich auf ein gesundes, erfolgreiches und interessantes Jahr 2017 mit Ihnen.

Ihr Thomas Habermann"


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