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31. Fleischrindertag mit 280 Tieren: Hessen-Champion "Ronaldo" aus Neustadt
29.01.17 - Erfreut über hohe züchterische Qualität beim 31. Fleischrindertag in der Alsfelder Hessenhalle zeigte sich am Samstagmittag bei der Siegerehrung Stefanie Nagel vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Sie zollten den Züchtern Lob und Anerkennung für diese Leistungen. Sie betonte dass die Weidewirtschaft mit Rind, Schaf und Ziege in Hessen Tradition habe. Dabei leiste die Fleischrinderzucht und Mutterkuhhaltung einen entscheidenden Beitrag zu einer extensiven standortangepassten Bewirtschaftung und damit zum Erhalt schützenswerter Lebensräume und Arten. Nach der Ansprach der Vertreterin aus dem Landwirtschaftsministerium wurde dann das Geheimnis gelüftet: Der „Hessen-Champion 2017“ der Fleischrinder kommt mit dem Angus-Bullen „Ronaldo“ vom Betrieb : Claudia Holland-Letz aus Neustadt.
Insgesamt war beim 31. Fleischrindertag wieder eine breite Palette hessischer Fleischrinderhaltung und –zucht eindrucksvoll präsentiert worden. Rund 280 Schau- und Auktionstiere sowie Demonstrationsgruppen der Rassen Charolais, Limousin, Angus, Blonde d` Aquitaine, Fleckvieh-Fleisch, Galloway, Highland, Rotes Höhenvieh, Hereford, Wels Black, Aubrac, Gelbvieh, Uckermärker, Pinzgauer Fleisch und Zwergzebu wurden vorgestellt und ihre individuellen Vorzüge heraushebend, sachkundig von den Preisrichtern kommentiert. Weit über tausend Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet und aus dem angrenzenden Ausland waren gekommen und zollten den Züchtern in der Alsfelder Hessenhalle reichlich Beifall für ihre Leistungen.
Der Betrieb Friedrich Eick (Hattendorf) stellte mit „Biggi“ die Siegerkuh und mit „Beritt“ das Sieger-Rind in der Rasse Highland. Außerdem gab es zahlreiche zweite und dritte Plätzen.für die heimischen Züchter. So errang der Betrieb Karl Wilhelm Becker (Kirtorf) mit „Rita und „Beate“ je einen 1b und 1c Platz beim Roten Höhenvieh. Ulrich Pflanz (Schlitz) holte mit „Ferdinand“ einen 1b-Preis bei den Limousin-Bullen und einen weiteren 1b-Preis mit „Rina“ bei Limousin-Kühen. Der Betrieb Markus Rahn (Bobenhausen) errang mit „Gabriela“ und „Margitta“ beim Fleisch-Fleckvieh je einen 1c-Preis. 1b- und 1c-Preise gingen noch an die Züchter Artur Ruppel und Andreas Wuertz (beide Schotten) in der Rasse Angus und Galloway. Die Scheuermann und Schleich GbR (Homberg) erhielt einen 1d-Preis in der Rasse Fleckvieh-Fleisch.
Insgesamt waren neun Züchter mit über einem Dutzend Tieren aus dem Vogelsberg vertreten.
Sehr erfolgreich waren wiederum die acht Züchter mit ihren insgesamt rund 20 Tieren aus der Rhön. Bei der Rasse Limousin stellte Stefan Kohlmann (Buchenau) mit „Kerry“ den Reserve-Sieger Bullen und mit „Jamaika“ die Sieger Kuh. Für „Jamaika“ erhielt er die Preismünze in Silber vom Landesamt Landwirtschaft Kassel. Für „Briana“ und „Elkona“ bekam der Züchter noch weitere 1a- und 1b-Preise und war damit der erfolgreichste Züchter aus der Rhön.
Mit „Lousiana“, „Lievre“ und „Caline“ stellte die Kömpel GbR (Großenlüder) in der Rasse Blonde d`Aquitaine ebenfalls sehr gute Tiere. Christian Blaufuß (Tann) war mit „Mona“ in der Uckermärker Demogruppe und Marcus Mihm (Tann) mit „Basti“ und „Maike“ in der Pinzgauer Demogruppe erfolgreich. Roland Klüber (Haselstein) war mit Kuh „Pauline“ und Kalb in der Hereford Demogruppe vertreten. Winfried Müller (Müs) präsentierte drei Tiere in der Rasse Fleckvieh-Fleisch und Achim Vogt (Nentershausen) hatte ein Tier in der Demo Gruppe Welsh Black. Das Verlosungstier „Helen“, ein Kuhkalb der Rasse Charolais, aus dem Betrieb Lars Duclos (Witzenhausen), ging an Christoph Selg (Reiskirchen) der dort ebenfalls Fleischrinder züchtet.
Bei der anschließenden Auktion wurden 86 Tiere verkauft. Auktionator Christian Sölzer erzielte dabei die stolze Summe von 263.200 Euro. Den höchsten Preis erzielte ein Angus-Bulle mit 5.400 Euro. Er wechselt nun sein Einsatzgebiet aus dem Haunetal nach Serbien. Der Durchschnittspreis lag insgesamt bei 3.060 Euro. (Dieter Graulich) +++