Die Jossaer Laienspielgruppe "Stoark Stoeck“ ist wirklich ein starkes Stück

02.02.17 - "ICE und EURO bricht, aber Sinntal–Jossa nicht!“ Mit dem Protestsong startete die Laienspielgruppe "Stoark Stoeck“ im Jahr 2000. Die engagierte Gruppe schloss sich der Initiative "Pro Spessart“ gegen die geplante "Mottgers–Spange“ der Deutschen Bahn an und integrierte den Widerstand im Spessart in dem politisch brisanten Bauerntheater "Zug um Zug“, wie damals sogar der Hessische Rundfunk berichtete. Und das Thema ist angesichts der diskutierten Schnellbahn-Korridore und der Südlink-Starkstromleitung aktueller denn je.

Die Laienspielgruppe führt jedes Jahr in der Turnhalle Jossa eine Komödie auf. Die Gruppe spielte beispielsweise die Klassiker wie "Pension Schöller“, "Der wahre Jakob“, oder den Gassenhauer "Und ewig rauschen die Gelder“. Bei jedem Stück war und ist die erfrischende und begeisternde Handschrift der Gruppe und ihres Regisseurs, Klaus Ziegler, zu erkennen. Der griff in den vergangenen Jahren mehrfach selbst zur spitzen Feder und schrieb, inspiriert von seinen Akteuren, Stücke wie „Vorsicht vor dem bisschen Hund“, „Omas 80. Geburtstag“, „Lass die Götterfunken in dein Herz hinein“, „Die Perlen vom Buchensee“, „Im verrückten wilden Westen“ und „Die verlockende Erbschaft“.

Nach deren Uraufführungen in der Sinntalgemeinde haben Theaterverlage die Stücke aufgenommen. Auf diesem Weg ist die Jossaer Theaterliteratur mittlerweile bis nach Wien gekommen. Viele Akteure der ersten Stunde sind bis heute auf den berühmten Brettern, die die Welt bedeuten, oder hinter der Bühne aktiv. Die Idee zum Namen "Stoark Stoeck“ hatte übrigens Norbert Schäfer. Anna Zeiss-Ziegler entwickelte das Logo. Und durch die erfolgreichen Aufführungen in den vergangenen 16 Jahren ist "Stoark Stoeck“, die zum Verkehrs- und Heimatverein Jossa gehören, zu einem Markenzeichen geworden. Die Vorbereitungen für die Theatertage 2017 laufen. Am 31. März, sowie am 1., 7. und 8. April heißte es für "Bauernlist für Biomist“ Vorhang auf. Nach den Kriminalkomödien in den letzten beiden Jahren suchte man bei den Vorplanungen nach neuen Spielorten und Genres.

Bei der Lektüresuche fand man aber leider nichts Ansprechendes für die Besetzung Melanie Weigand, Meta Weber, Carmen Zeller, Laura Walther, Marcel Walther, Armin Schmitt und Willi Zeller. Das macht in Jossa aber nichts, denn dann lässt man einfach wieder den Regisseur Klaus Ziegler ein Stück schreiben. Das macht er auf bewährte Weise. Bei einem Probenwochenende im Hotel "Sonnenhügel“ im bayerischen Staatsbad Kissingen spielten sich die Laienschauspieler ein und feilen das Stück jetzt bei den Proben im Feuerwehrhaus in Jossa aus.

Beziehungsvoll spielt das neue Stück auf dem Land. Weil sich sein Bauernhof nicht rentiert, hat der Jungbauer Julius Pläne, aber Vater Erdinger Paul lehnt Veränderungen strikt ab. Ob oder wie durch Bauernlist eine Lösung gefunden wird, wird noch nicht verraten und die Besucher erleben es bei den Aufführungen. Karten gibt es im Vorverkauf für 8 Euro in "Zeller’s Laden“ in Jossa. Telefonische Vorbestellung nimmt Willi Zeller (Telefon: 06665-919090) entgegen. (Walter Dörr) +++