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FinTechs – Verdrängen sie die Bankfilialen?

22.03.17 - Im Finanzsektor gab es in den letzten Monaten kaum ein Thema, das mehr diskutiert wurde: junge Unternehmen aus der Finanztechnologie, besser bekannt als FinTechs. Sind sie Fluch oder Segen? Revolutionieren sie die Finanzbranche und machen Banken bald überflüssig?

Immer mehr etablierte Banken müssen einen großen Teil ihrer Filialen schließen, auch in Hessen. Ein Konto kann mittlerweile online in zehn Minuten eröffnet werden, der Weg in die Filiale ist dafür gar nicht mehr nötig. Diesen Service nehmen mittlerweile immer mehr Kunden in Anspruch, die dafür auf den Dienst ihrer Hausbank verzichten. Branchen-Insider sind sich mittlerweile einig, dass FinTechs den Finanzmarkt ordentlich aufwirbeln und die Digitalisierung der Branche bestimmend vorantreiben werden. Mit ihren technischen Lösungen für klassische Bankgeschäfte vereinfach sie das Banking für ihre Kunden enorm.

Viele etablierte Banken fürchten deswegen einerseits um ihre Stellung am Markt, andererseits aber auch um die Stabilität des gesamten Finanzsystems. Der Präsident der Bundesbank Jens Weidmann hat sich deswegen für eine Regulierung der noch jungen Finanztechnologie ausgesprochen: „Unser Ziel ist es, eine Reihe gemeinsamer Kriterien für die regulatorische Behandlung von FinTechs zu entwickeln.“ Gerade das rasante Wachstum der Branche bringe auch Risiken mit sich. „Ein klareres Bild der Geschäfte von FinTech-Firmen zu gewinnen ist wesentlich, wenn wir besser verstehen wollen, ob und in welcher Weise sie eine Bedrohung für die Finanzstabilität sein könnten“, so Weidmann.

Nicht nur Konkurrenten, sondern auch Partner

Etablierte Banken sollten in den jungen Startups aber nicht nur Wettbewerber sehen, die alte Strukturen des Systems erneuern können, sondern auch mögliche Chancen. Auch Bankkunden ziehen es immer mehr vor, Geldgeschäfte wie viele andere alltägliche Erledigungen, online abzuwickeln. Wie erfolgreich eine Zusammenarbeit zwischen den Geldinstituten und den innovativen Unternehmen sein kann, zeigt das Beispiel der Zinsplattform WeltSparen. Auf dem Portal können interessierte Anleger Einlagenkonten im europäischen Ausland eröffnen und somit von höheren Zinsen profitieren. Damit konnten sie in nur drei Jahren nach dem Marktstart mehr als zwei Milliarden Euro Spareinlagen vermitteln – und das in Zeiten, in denen viele Anleger aufgrund der niedrigen Zinsen auf klassische Sparprodukte verzichten. „WeltSparen ist das einzige europäische FinTech im Anlagebereich, das ein Volumen von zwei Milliarden EUR überschritten hat. Insgesamt haben über 60.000 Kunden ihr Vertrauen in WeltSparen gesetzt und in Sparprodukte unserer 27 Partnerbanken investiert”, sagt Dr. Tamaz Georgadze, Mitgründer und CEO von WeltSparen.

Dieser Erfolg wäre ohne die Zusammenarbeit mit klassischen Banken gar nicht möglich: Erstmal liegen die Spareinlagen natürlich bei den ausländischen Geldinstituten, aber auch hier in Deutschland brauchen die Anleger ein Verrechnungskonto. Dieses wird mit der Anmeldung auf dem Portal bei der MHB-Bank in Frankfurt am Main eröffnet und kann via Postident oder Video-Ident-Verfahren verifiziert werden. Die gesamte Kontoführung kann via Online-Banking erledigt werden und mit einer einzigen Anmeldung können die Kunden auf sämtliche Angebote der Partnerbanken zugreifen.

An diesem Geschäftsmodell zeigt sich also exemplarisch, wie eine Zusammenarbeit zwischen etablierten und neuen Geschäftspartnern aussehen kann, um den Kunden einmalige Möglichkeiten zu bieten. +++


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