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- Fotos: Miriam Rommel

FULDA "Aktionswoche Wir sind Gesellschaft"

Die Wohlfahrtsverbände bringen der Gesellschaft vielerlei Gewinn

31.03.17 - Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen ging mit einer Aktionswoche „Wir sind Gesellschaft an die Öffentlichkeit: Landesweit stellte sie in verschiedenen Veranstaltungen eine neue, von ihr in Auftrag gegebene Sozialwirtschaftsstudie vor. Auch in Fulda lud man dazu Presse und Öffentlichkeit in das Caritas-Altenpflegeheim St. Josef ein, wo Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch gemeinsam mit AWO Nordhessen-Geschäftsführer Michael Schmidt und dem Referenten des Frankfurter Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik ISS, Alejandro Rada die Studie präsentierte. Die Moderation hatte Franz Meyer, Caritas-Ressortleiter Soziale Dienste.


Mit der Sozialwirtschaftsstudie sollte überprüft werden, welchen Beitrag die Wohlfahrtsverbände mit ihrer Arbeit für Land und Bevölkerung leisten. Als zentrale Eckpunkte der Ergebnisse hielt Referent Rada dabei fest, dass die Wohlfahrtsverbände durch ihre Tätigkeit ein Profil als wesentliche Säule des Sozialstaates herausgebildet haben. Sie sind in Hessen ein wichtiger Akteur in der Sozialpolitik – als Gestalter mit und gegen die Politik – sowie auch ein Akteur der Wirtschaft – etwa in Bezug auf erbrachte Dienstleistung und als Arbeitgeber. Für die Gesellschaft in Hessen erbringt die Freie Wohlfahrtspflege eine bedeutsame „soziale Rendite“, wie es Alejandro Rada formulierte.


Um möglichst aussagekräftige und anschauliche Ergebnisse in Bezug auf die von der Wohlfahrtspflege erzielte gesellschaftliche Wertschöpfung vorlegen zu können, hatte das Institut – über die Gesamtbetrachtung hinaus – auch einzelne Arbeitsfelder der Wohlfahrtsverbände genauer angeschaut. So untersuchte man zum Beispiel an Hand der Schuldnerberatung, wie die Kosten der Investition durch die öffentliche Hand zur Aufrechterhaltung dieses Sozial-Angebotes im Verhältnis zu den gesellschaftlichen Ersparnissen stehen, die sich durch ausbleibende Hilfe für überschuldete Menschen für die Gesellschaft ergäben. Referent Rada konnte eine positive Rechnung aufmachen: Jeder investierte Euro erbrachte eine Ersparnis für die Gesellschaft in Höhe von 6,60 Euro.


Der Vortrag und die Ergebnisse der Studie wurden im Anschluss vom anwesenden Fachpublikum intensiv diskutiert. Einig war man sich darin, dass die Studie mit dem Vorurteil aufräume, Wohlfahrtsverbände seien reine Kostenfaktoren und somit ein „Luxus“, den sich die deutsche Gesellschaft leiste. Auch registrierte man einen deutlichen Imagegewinn, den die Verbände durch ihre Flüchtlingshilfe der jüngsten Jahre erfahren konnten. Und ein weiterer positiver Aspekt: Mit der Einbindung von Ehrenamtlichen ermöglichen die Wohlfahrtsverbände eine in ihrer integrativen Wirkung nicht zu unterschätzende Mitwirkung und aktive Teilhabe von breiten Bevölkerungsschichten in den sozialen Systemen.


Abschließend rückte Moderator Franz Meyer den Bereich der Altenhilfe in den Blickwinkel, zumal man sich ja auch in einer Altenpflegeeinrichtung der Caritas befinde. Hierbei ging es in der Diskussion darum, wie die Liga mit den Herausforderungen der Zukunft umgehen wolle, die durch den sich bereits abzeichnenden Fachkräftemangel ohne Zweifel groß sein werden. Caritasdirektor Juch betonte, dass man langfristig dazu kommen müsse, die Tätigkeit „Pflege“ gesellschaftlich höher zu wertschätzen. Dann seien auch die nötigen höheren Investitionen – zum Beispiel durch Einstellung von mehr und besser bezahlten Pflegekräften – machbar.

Die Liga werde, so betonten Juch und AWO-Geschäftsführer Schmidt abschließend, die Rückmeldungen aus den Veranstaltungen zu der Sozialwirtschaftsstudie insgesamt auswerten, um für die weitere Arbeit der Verbände noch zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen. Diese werden dann auch selbstverständlich noch nach außen getragen. +++


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