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Verkehrs-Staatssekretär Rainer Bomba: 16 Stunden Arbeitstage sind keine Seltenheit. Oft geht es mit dem 7er BMW ("mein mobiles Büro") und vielen Akten quer durch die Republik. - Alle Fotos: Hendrik Urbin / O|N-Archiv / privat / Hans-Hubertus Braune

FULDA Zwischenstopp bei OSTHESSEN|NEWS

Verkehrs-Staatssekretär Rainer Bomba: die Region, der Job und Seehofer

03.05.17 - Er ist "Herr" über Infrastruktur, Straßenbau, Mobilität und Digitale Gesellschaft in Deutschland. Die Rede ist von Rainer Bomba (53), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium in Berlin. Geboren in Schlüchtern und zuhause in Steinau an der Straße hat der Osthesse einen engen Bezug zu seiner Heimat im Kinzigtal, auch wenn die Zeit bei Familie und Freunden durch den stets vollen Terminkalender äußerst rar ist. Zwischen Berlin und München hat Bomba kürzlich einen Zwischenstopp in der OSTHESSEN|NEWS-Redaktion eingelegt. "Ich lese euch täglich", sagte der Ingenieur und Kaufmann mit einem Schmunzeln und lobte die Aktualität des "etablierten Online-Portals".

Zu Gast in der OSTHESSEN|NEWS-Redaktion in Fulda mit den Reportern Christian P. Stadtfeld ...

Seit 2009 ist der CDU-Mann Staatssekretär. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer war es, der ihn in dieses Spitzenamt gehoben hat. "Mein Handy hat morgens, schon ganz früh, geklingelt. Anonyme Nummer. Seehofer hier. Haben Sie Interesse an einem Job in Berlin? Ich brauche einen starken Mann an der Seite von Peter Ramsauer. Sie haben fünf Sekunden Bedenkzeit." So soll das Telefonat zwischen dem CSU-Chef und Bomba, damals war er noch Präsident der Arbeitsagentur Bayern, abgelaufen sein. "Ich habe Ja gesagt und diese Entscheidung auch nie bereut", so der 53-Jährige. "Es war bisher eine tolle, aber auch harte Zeit."

16 Stunden Arbeitstage sind keine Seltenheit. Oft geht es mit dem 7er BMW ("mein mobiles Büro") und vielen Akten quer durch die Republik: Verhandlungen mit Managern der Automobilbranche, Termine mit den Regierungschefs der Bundesländer, mit Landräten zum Breitband-Ausbau oder Übergaben großer Bauprojekte.

Bomba startet montagsmorgens um 4 Uhr in Steinau. 497 Kilometer (einfache Strecke) liegen vor dem Staatssekretär, der auch ständiger Vertreter von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ist. "Manchmal fahre ich selbst, dann hole ich meinen Fahrer in Leipzig ab - oder ich werde abgeholt." Um 10 Uhr muss Rainer Bomba in der Hauptstadt sein. Dann sind erste Termine angesetzt, bevor es später ins Bundeskanzleramt geht. "Alle Staatssekretär treffen sich dort einmal pro Woche um die Kabinettssitzung der Bundesregierung (jeden Mittwoch, Anm. d. Red.) vorzubereiten." Um 23 Uhr sind die Tage meistens zu Ende, um sechs Uhr am nächsten Morgen geht der Alltag weiter. 15 bis 20 Termine pro Woche sind an der Tagesordnung. Hinzu kommen Aufsichtsratssitzungen etwa beim Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) - "auch mal 15 Stunden, wenn's sein muss".

Den Journalisten verrät Bomba, wie er Staatssekretär wurde.

OSTHESSEN|NEWS-Reporter Christian P. Stadtfeld.

Ein Meilenstein für die Region: die A66-Tunnel-Freigabe in Neuhof. Rainer Bomba ...

Fulda-Frankfurt ist "Mammut-Projekt"

Die Region Osthessen sieht der Staatssekretär gut aufgestellt. "Die Anbindungen durch die Autobahnen 4, 7 und 66 sind hervorragend. Fulda liegt mitten in Deutschland. Und auch über die Schiene ist die Domstadt sehr gut erreichbar." Ein großes Thema sei der Ausbau der Strecke Fulda-Frankfurt. "In dieser Sache wird vor Anfang 2018 keine Entscheidung getroffen", so Bomba, der von einem "Mammut-Projekt" spricht. "Wichtig ist, dass Mensch und Natur nicht zu stark belastet werden und die Diskussion um das Milliarden-Vorhaben sachlich abläuft."

Enorme Bedeutung habe auch der flächendeckende Breitbandausbau. "Bis 2018 wollen wir überall in Deutschland ein schnelles Netz, also mindestens 50 Megabit pro Sekunde. Gerade im ländlichen Raum brauchen wir die hohe Digitalisierung um Leute und Unternehmen dort zu halten und andere zurückzuholen." Schnelles Internet sei ein entscheidender Standortfaktor. "Hessen, und auch Osthessen, hat noch weiße Flecken und es ist noch einiges zu tun. Die Weichen für die Zukunft sind aber gestellt."

Als Erster fährt Rainer Bomba durch den Neuhofer Tunnel.

Großzügiger Geldgeber - Staatssekretär Bomba bringt einen Scheck für den Breitband-Ausbau. ...

Ex-Box-Legende Vitali Klitschko (links) und Rainer Bomba in Schlüchtern. ...

Rainer Bomba sitzt noch bis Oktober 2017 in der zweiten Regierungsreihe. Was danach kommt, weiß er nicht. "Die Bundestagswahl entscheidet darüber. In der Politik ist das halt so", sagt er. Als beamteter Staatssekretär trägt der 53-Jährige Verantwortung für rund 1.600 Mitarbeiter im Ministerium in Berlin und der Außenstelle in Bonn. Hinzu kommen 22.000 Beschäftigte in Behörden, die dem Verkehrsministerium unterstellt sind. "Mein Job macht mir Spaß. Jeden Tag gibt es neue Herausforderungen. Ich bin seit 30 Jahren Christdemokrat. Was mir dabei aber immer wichtig war: Sachpolitik machen." Vielleicht ist das Bombas Erfolgsrezept, denn unter den Bundes-Staatssekretären im Verkehrs-Ressort hat er sich bisher am längsten gehalten. (Christian P. Stadtfeld) +++


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