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Krötenschleim und Krähenfuß. Die Hexen der 8 b schmieden finstere Pläne am Bechtelsberg

30.09.08 - Alsfeld

"Ein verzauberndes Schauspiel" - Schüler der ASSz eigten Hexenschauspiel

Sie wohnen zusammen mit Krähen und schwarzen Katzen in kleinen Waldhäuschen, fressen für ihr Leben gern kleine Kinder und fliegen auf ihren Reisigbesen durch die Lüfte. Heute tauchen Hexen nur noch in Märchenbüchern auf. Früher hingegen gab es sie wirklich, so glaubte man zumindest. Auch hier in Alsfeld sollen die „Bräute des Teufels“ auf ihren Besenstielen durch die Lüfte sausend ihr Unwesen getrieben haben. Anlässlich der „Zauberhaften Nacht“ führten einige freiwillige Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b der Albert – Schweitzer - Schule die Geschichte der kleinen Lisa auf, die ganz unfreiwillig einem Hexentanz auf dem Bechtelsberg einen Besuch abstattete. Das Bemerkenswerte an der Aufführung war, dass sie einen echten historischen Hintergrund hatte.

Dunkle Riten am Bechtelsberg

Die Geschichte spielt 1663 in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Lisas Freundin Katharina wohnt auf dem Hellhof vor den Toren der damals schon ruhigen und gemütlichen Stadt Alsfeld. Katharina fürchtet sich, denn sie hat in der Nähe ihres Hauses fürchterliche Geräusche von Geistern und Dämonen gehört. Zusammen mit ihrer Freundin Lisa will sie mit Besen die bösen Geister vertreiben. Doch plötzlich heben die beiden Mädchen ab und die Besen rauschen mit ihnen durch die Nacht auf den Bechtelsberg. Dort ist es unheimlich, die Luft stinkt nach Schwefel. Alle Hexen aus der Region haben sich versammelt, um den Hexensabbat abzuhalten. Sie tanzen ausgelassen um einen Kessel, in dem es kocht und brodelt. Plötzlich erscheint der Teufel persönlich. Der Fürst der Finsternis beschenkt und lobt die bösen Weiber für ihre Missetaten. Da werden die beiden Mädchen entdeckt. Zum Glück schlägt die Turmuhr 1, der Nachtwächter erscheint und löst die teuflische Versammlung auf. Lisa und Katharina werden wieder in die Lüfte gerissen und landen auf der Altenburg. Den bösen Dämonen noch einmal entkommen, muss sich Lisa vor einem Hexentribunal verantworten.

Historischer Hintergrund

Das Buch für das Stück ist keineswegs frei erfunden. Stadtarchivar und Gymnasiallehrer Michael Rudolf inszenierte zusammen mit seiner Kollegin Jean Rossa das bezaubernde Meisterwerk. Der Stoff des Schauspiels beruht auf handschriftlichen Aufzeichnungen des Alsfelder Pfarrers Georg Eberhard Happel. Er war einer der bedeutendsten Pfarrer der Stadt und hinterließ eine Vielzahl an Aufzeichnungen, unter anderem auch detaillierte Beschreibungen von Hexenverfolgungen. Unter den Schriften ist auch die Geschichte der kleinen Lisa. Michael Rudolf schrieb auf der Grundlage dieser Aufzeichnungen das Buch und die Texte des Stückes, während sich Jean Rossa mit Liebe zum Detail um die Inszenierung kümmerte. Beide waren im wahrsten Sinne des Wortes verzaubert von der Leistung ihrer Schüler. Es ist nicht das erste Mal, dass die Albert-Schweitzer-Schule eng mit öffentlichen Institutionen wie dem Stadtarchiv und dem Verkehrsverein zusammenarbeitet. Bereits vor einigen Jahren führten Schülerinnen und Schüler das Stück „Alsfelder Weihnacht“ von 1517 neu auf und ernteten damit großes Ansehen. Aktuell betreibt das Gymnasium ein Stadtführerprojekt, bei dem Abiturientinnen des Französisch- und Geschichtsleistungskurses französische Touristen eine Stadtführung in deren Heimatsprache bieten. Nicht zu vergessen ist der historische Postkartenkalender, der ebenfalls in Kooperation mit dem Stadtarchiv entstanden und aktuell erhältlich ist.+++

(Juri Auel)

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