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Tempo 30 in der Niesiger Straße in Fulda. - Foto: privat

FULDA Geblitzt!

Tempo 30 in der Niesiger Straße: Segen für Anwohner - Abzocke für Autofahrer?

11.05.17 - Eine aufgeregte und stocksaure Beschwerde erreicht unsere Redaktion heute von einem Autofahrer, der offenbar gerade in der neuen 30er Zone auf der Niesiger Straße in Fulda-Horas geblitzt worden war und sich heftig über "diese Abzocke" beklagt:

"Ich fahre gerade von Niesig kommend in Horas durch die Niesiger Strasse und sehe, wie einer, der vor mir fährt, von der fest installierten Blitzanlage geblitzt wird. Na, denke ich, der war doch nicht schneller als 50 km/h gefahren. Ich schaue auf meinen Tacho und bin so bei 45 km/h, und auch ich werde geblitzt. Verdammt, denke ich, die Kiste ist bestimmt defekt. Ich hatte mal was gelesen, dass man da wegen der LKW Tempo 30 einführen will, aber was soll das jetzt?  Ich habe dann gedreht, um nachzusehen, ob denn da ein 30er Schild steht und für wen das gültig ist. Tatsächlich gibt es da ein wahnsinnig hoch angebrachtes Schild mit Tempo 30, nur so groß, dass das eigentlich für LKW als Zusatz geplant sein muss.

Das Schild steht ein paar Meter nach der Einmündung der Mackenrodtstrasse und wird noch zum Teil von einem Baum verdeckt. Da die Sonne tief stand, hatte ich auch noch die Sonnenblende runter geklappt. Keine Chance, dieses Schild zu sehen. Diese Art der Abzocke der Stadt Fulda hätte ich nicht gedacht. Sollte ich was bezahlen müssen, werde ich aus den genannten Gründen dagegen gerichtlich vorgehen. Wenn man sich da hinstellt, sieht man, dass das eine Gelddruckmaschine ist."

Auch sei dort keinerlei Gefahrenstelle, die die Geschwindigkeitsbegrenzung rechtfertigen würde, meint der empörte Fahrer und kündigt rechtliche Schritte an, wenn er einen Bußgeldbescheid bekommen sollte.

Die Magistratspressestelle der Stadt Fulda hat auf unsere Nachfrage prompt reagiert und führt aus:

Foto: Stadt Fulda

"Vorbemerkung: Das von dem ON-Leser eingesandte Foto täuscht etwas, da es offenbar aus der Position des Fußgängers auf dem Gehweg beziehungsweise aus dem Försterweg heraus aufgenommen gemacht worden ist. Die tatsächliche Sicht aus einem fahrenden Auto heraus auf das Schild zeigt das Foto.

Grundsätzlich gilt: Die Beschilderung ist rechtlich und technisch einwandfrei installiert. Ferner wurden mehrere „30“-Markierungen“ auf die Fahrbahn aufgebracht, unter anderem in unmittelbarer Nähe des betroffenen Schildes. Dabei sind solche Markierungen auf der Straße rechtlich nicht vorgeschrieben. Bei dem Baum, der das Schild geringfügig verdeckt, handelt es sich um einen Baum auf einem Privatgelände, dessen Äste etwas in den öffentlichen Bereich hineinragen. Das zuständige Amt wird den Eigentümer des Grundstücks zum Rückschnitt auffordern, damit auch in Zukunft nichts verdeckt wird. In Kürze wird zudem auf den „30“-Tafeln noch der Hinweis „Lärmschutz“ angebracht, damit die Verkehrsteilnehmer den Grund für das Tempolimit nachvollziehen können.

Zudem ist zu beachten: Die Geschwindigkeitsmessanlage in der Niesiger Straße wurde erst ca. 14 Tage nach der Änderung der Beschilderung in Betrieb genommen, damit sich die Verkehrsteilnehmer an die neue Verkehrsregelung gewöhnen können. Außerdem wurde die Änderung der Tempo-Regelung und auch deren Hintergründe - nämlich die Forderung der Anwohner nach Lärmschutz - intensiv kommuniziert. Von „Abzocke“ kann daher keine Rede sein Bei Beobachtungen der Verkehrslage vor Ort ist ferner festzustellen, dass sich bereits 80 bis 90 Prozent der Verkehrsteilnehmer an die neue zulässige Höchstgeschwindigkeit halten, ohne dass sie von den vorausfahrenden Verkehrsteilnehmern abgebremst oder gewarnt werden. Eine höher Akzeptanzquote ist aus unserer Sicht in der kurzen Zeit nicht zu erwarten."

Soweit und ausführlich das Statement der Stadt. Tatsächlich wurde über die Auseinandersetzung um die Lärmbelastung in der Niesiger Straße in allem Medien oft und hinreichend berichtet und die Forderung der Anwohner nach einem Tempolimit hin und her debattiert. Es bleibt zu befürchten, dass die Auskunft den "abgezockten" Autofahrer nicht wirklich besänftigen wird. Aber offensichtlich sind die meisten Verkehrsteilnehmer von der neuen Regelung weniger überrascht und passen sich dem 30er Tempo an.(Carla Ihle-Becker)+++


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