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Sie sind einer Meinung: Für die Bürgermeister Alexander Wirth, Markus Becker und Ralf Hilmes (v.l.n.r.) sind die Windparks keine Alternative. - Fotos: Anna Weyh

WILDECK "Das wäre ein Fiasko!"

Wildeck, Ronshausen und Nentershausen weiter aktiv gegen Windparks

11.05.17 - „Keine Windkraftanlagen in unserer Schatzkammer der Natur! - Stoppt die Zerstörung unserer Wälder“ lautete die Devise der Informationsveranstaltung am 10.05. gegen die Windkraftanlagen in den Vorranggebieten Hef 15 und Hef 17. Aufgrund der Einladung der Bürgerinitiative durch die Bürgermeister Alexander Wirth (Wildeck), Markus Becker (Ronshausen) und Ralf Hilmes (Nentershausen) versammelten sich viele Bürgerinnen und Bürger aus allen Gemeinden in der Weißberghalle in Wildeck-Richelsdorf. In den Waldgebieten sind zwölf Windkraftanlagen mit einer Höhe von 245 Metern geplant.

Sie setzen sich für die Natur ein: Dieter Gothe, Kreisvorsitzender Nabu, Ricardo ...

Die Gemeindevertreter stimmten einheitlich gegen die Vorranggebiete, weil sie den Rhäden und das Wildecker Tal erhalten und schützen wollen. „Für unsere Umgebung wird der Tourismus immer wichtiger. Wir denken da an die Burgruine Blumenstein und die Tannenburg, aber auch an den Ferienort Machtlos“, argumentiert Becker. Die Lebensqualität nehme durch die Lärmbelästigung ab, die Immobilien würden an Wert verlieren und weiteres Dorfsterben wäre die Folge, da sind sich Wirth, Becker und Hilmes einig.

Zunächst folgte das Publikum dem Vortrag über das Naturschutzgebiet Rhäden von Max von Trott, Mitglied der Bürgerinitiative. Er betonte die unglaubliche Artenvielfalt der Flora und Fauna, zum Beispiel Rotmilane, Schwarzstörche, reiche Arten von Fledermäusen sowie jahrhundertealte Buchen. Bei den Impressionen vom Rhäden kam von Trott ins Schwärmen: „Diese bezaubernde Stimmung, die einen in den Bann zieht, da vergisst man einfach alles.“ Für diese Informationsveranstaltung hat die Bürgerinitiative ebenfalls Vertreter aus dem Naturschutzbund (Nabu) als Unterstützung eingeladen: Ricardo Gräf, Vorsitzender Nabu Wildeck, Bernd Sauer, stellvertretender Vorsitzender Nabu Wildeck, und Dieter Gothe, Kreisvorsitzender. Sie argumentierten mit einem „Rastvogel-Monitoring“, welches die Vielfalt an Zugvögeln im Rhäden und Umgebung aufzeigt. Mit diesem Gutachten konnte die Bürgerinitiative die Windparks Gaishecke sowie Monte Kali verhindern. Der Rhäden stellt für unzählige Tiere ein Rastgebiet dar, von denen etwa 15 Prozent das Gebiet in Richtung Hef 15 und Hef 17 verlassen.

Gut gefüllt: Viele Bürger versammelten sich in der Weißberghalle in Richelsdorf. ...

Sauer ergänzt: „Das Gutachten über heranziehende Individuen steht noch aus. Vögel, die das Gebiet verlassen, müssen auch irgendwie hineinkommen. Das gibt uns neue Hoffnung für einen Erfolg.“ Gothe selbst hat schon einige Erfahrungen im Kampf gegen Windkraftanlagen: „Der Naturschutz ist eine Kulturaufgabe. Die Gemeinden haben ihre Stärke, nämlich die Lebens- und Umgebungsqualität hier, erkannt. Diese müssen wir erhalten!“ Er erntet häufig Zwischenapplaus aus dem Publikum.

Der Vorsitzende der Organisation Vernunftkraft-Hessen Hans Teegelbekkers zeigte den Bürgerinnen und Bürgern erschreckende Zukunftsbilder, auf denen Landschaften durch unzählige Windkraftanlagen entstellt werden. Er spricht aus eigner Erfahrung: „Bei uns im Vogelsberg verödet die Natur. Die Menschen ziehen weg.“ Weiterhin kritisiert Teegelsbekkers den hohen Aufwand, mit dem Sonnen- und Windenergie gefördert werde: „Fast 28.000 Windkraftanlagen decken gerade mal 2,3 Prozent unseres gesamten Stromverbrauchs. Wirtschaftlich eine reine Katastrophe!“ Mit vielen Statistiken will er zeigen, dass der Hauptteil unserer erneuerbaren Energiegewinnung aus Holz- und Müllverbrennung bestehe. Weiterhin betont er: „Wir leugnen nicht den Klimawandel und sind auch nicht gegen die Energiewende, aber überall Windparks aufzubauen, ist der falsche Weg!“

Aufgrund ausstehender Gutachten, zum Beispiel Schallgutachten, sowie Gerichtskosten und Öffentlichkeitsarbeit ist die Bürgerinitiative auf finanzielle Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen, weshalb die Mitglieder zu Spenden aufriefen. Sowohl die Gemeindevertretung als auch die Bürger zeigten großes Interesse am Input der Experten. Nach den Vorträgen kamen viele Wortmeldungen aus dem Publikum, darunter auch kritische Meinungen und Zweifel. Die Bürgerinitiative betont dabei jedoch: Sie ist nicht gegen die Windkraft im allgemeinen, allerdings sollten Windparks nicht mehr zerstören als sie nützten. (Anna Weyh) +++


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