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Abwechslungsreicher und schwungvoller Kommersabend mit vielen Beiträgen
24.05.17 - Entgegen der landläufigen Meinung muss ein Kommersabend keine langweilige, angestaubte Veranstaltung mit stundenlangem Austausch von Nettigkeiten sein. Das erkannte das zahlreich erschienene Publikum im vollbesetzten Oberkalbacher Bürgerhaus recht schnell. Zum offiziellen Startschuss der Jubiläumsfeierlichkeiten hatte der Festausschuss ein abwechslungsreiches, stimmungsvolles und sehr unterhaltsames Kaleidoskop an Darbietungen zusammengestellt.
Den Anfang machten die „Öwerkalwicher Neujahrsmänner“, gekleidet in Ihre neuen Kostüme, die von Doris Ochs angefertigt wurden und dem eines Nachtwächters aus der alten Zeit nachempfunden sind. Sie brachten ihren Segenswunsch dar, der den Festveranstaltungen einen guten Verlauf bescheren soll.
Nach der Begrüßung durch den Moderator des Abends, Gerhard Auth, hatte der Heimatverein Oberkalbach seinen ersten Auftritt. Der HVO hatte eine kleine Spinnstube auf der Bühne eingerichtet, um das Leben vor über hundert Jahren darzustellen. Als Spinnfrauen wirkten Gisela Kaib, Anni Sauer, Ulrike Berkel und Christina Jäckel. Eröffnet wurde der Melodienreigen mit dem „Öwerkalwich-Lied“, der Oberkalbacher Hymne. Dass der Heimatverein nicht nur Mundart und Liedgut pflegt, sondern auch den Volkstanz, bewies zum Ende der Darbietung die Tanzgruppe sehr schwungvoll.
Als nächstes begrüßte nun der Vorsitzende des Festausschusses, Frank Röhrig, die anwesenden Ehrengäste, die sich an diesem Abend zahlreich im Bürgerhaus eingefunden hatten. Dies waren unter anderem Landrat Bernd Woide, Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel, Landtagsabgeordneter Markus Meysner, Schirmherr und Bürgermeister der Gemeinde Kalbach, Florian Hölzer mit Gattin, Bürgermeister der Gemeinde Sinntal, Carsten Ullrich, Dekan Wilhelm Hammann, Pfarrerin Inga Siemon, von der Sparkasse Fulda Ralf Hohmann sowie das Ehepaar Beate und Martin Rensch.
Zur besonderen Freude der Gastgeber war auch eine starke Abordnung aus dem Nachbarort Oberzell unter der Führung von Ortsvorsteher Mike Richter angereist, die in diesem Jahr ebenfalls auf die erstmalige urkundliche Erwähnung vor 850 Jahren zurückblicken. Landrat Bernd Woide verstand es einmal mehr, mit ebenso wohl gewählten, wie prägnanten Worten die Zuhören zu begeistern und seine Freude und den Dank an die Verantwortlichen zum Ausdruck zu bringen, auch überreichte er im Namen der Gremien des Landkreises ein Geldgeschenk.
Als nächster Programmpunkt hatten nun die jüngsten Teilnehmer ihren großen Auftritt. Die Gitarren-Kid’s Oberkalbach, acht junge Damen im Alter von neun bis zwölf Jahren unter der bewährten Leitung von Dietke Manns, brachten ein extra für diesen Abend einstudiertes Lied auf die Bühne. Zur Melodie des Partykrachers „Rock mi“ der Band Voxxclub hatten sie ein Geburtstagsständchen auf ihr Heimatdorf gedichtet. Der Auftritt fand großen Anklang und wurde mit viel Applaus honoriert.
Bürgermeister Florian Hölzer hatte zunächst angekündigt sich mit seinem Grußwort kurz zu fassen, allerdings hatte er jede Menge Geschenke im Gepäck, so dass sein Beitrag dann doch etwas länger geriet. Neben einem Bild zur Geschichte Oberkalbachs überreichte er eine Schelle, wie sie früher die Ortsdiener hatten. Diese ist extra zum Jubiläum gegossen worden und ersetzt das ursprüngliche Exemplar, das seit einiger Zeit verschwunden ist. Auch überreichte er als Schirmherr der Jubiläumsveranstaltungen gemeinsam mit seiner Gattin eine private Spende der Familie Hölzer in Höhe von 850 Euro, die nach Absprache mit dem Oberkalbacher Ortsvorsteher Torsten Ickler für eine Überraschung im Zuge des stehenden Festzuges am Pfingstsonntag verwendet werden soll.
Pfarrerin Siemon wies in Ihrem anschließenden Grußwort darauf hin, dass Oberkalbach eine sehr lebendige Dorfgemeinschaft sei und so die Jahrhunderte gut überdauern konnte. Die Kirchengemeinde Oberkalbach hat in diesem Jahr noch mehr Anlass zum Feiern. Da ist zum einen der 170. Jahrestag der Grundsteinlegung für die evangelische Kirche und der 500. Jahrestag der Reformation.
Der jüngste Verein im Dorf begeisterte als nächstes das Publikum. Der Karate Do Oberkalbach, gegründet am 1 Januar diesen Jahres, zeigte einen repräsentativen Querschnitt aus dem sportlichen Angebot. Schön ist es, die aktive Jugendarbeit des Vereines zu sehen, von dessen 70 Mitgliedern ca. 50% Kinder und Jugendliche sind. Breiten Raum nahm anschließend die Vorstellung der Dorfchronik ein. Der Arbeitskreis unter Führung von Daniel Föller hat in vielen Jahren der akribischen Sisyphusarbeit ein absolut sehens- und lesenswertes Stammbuch für Oberkalbach erstellt, das zurückreicht bis zum 30-jährigen Krieg. Dass die Bürger die Einzigartigkeit dieses Werkes begriffen haben, zeigten die tollen Verkaufszahlen an diesem Abend.
Nach einer kurzen Pause, in der die Gäste mit selbstgemachten Häppchen aus der Bürgerhausküche verpflegt wurden, ging es im zweiten Teil weiter mit einem schwungvollen Tanzbeitrag des Heimatvereines. Schön zu sehen war, dass in den Reihen der Tanzgruppe auch sehr viele junge Leute mit Begeisterung das alte Brauchtum pflegen. Der HVO ist mit zahlreichen Teilnahmen an Hessentagen und anderen Veranstaltungen ein wichtiges Aushängeschild für das Dorf und die Gemeinde Kalbach.
Danach fand Ortsvorsteher Torsten Ickler sichtlich beeindruckt Worte des Dankes an alle, die sich in die Veranstaltungen einbringen, und lobte den großen Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft. Besonders lobte er das tolle Engagement von Hauptamtsleiter Harald Schmidt, der im Vorfeld durch seinen ünermüdlichen Einsatz die Planungen maßgeblich begleitet hat. Als Dank erhielt er das erste Jubiläumsshirt das ausgegeben wurde. Auch der Kirchenchor der evangelischen Lukasgemeinde unter der Leitung von Dietke Manns ließ es sich nicht nehmen, der Dorfgemeinschaft ein speziell einstudiertes Ständchen darzubringen und erntete für den Beitrag viel Applaus.
Oliver Löffert fiel die Ehre zu, für die Vereinsgemeinschaft Oberkalbach zu gratulieren, was er mit wohl gewählten Worten tat. Weitere Grußworte überbrachten die Bundestagsabgeordnete der SPD, Frau Birgit Kömpel, die als geborene Büchenbergerin das Öwerkalwicher Platt durchaus versteht. Der Landtagsabgeordnete der CDU, Markus Meysner, hatte ein Oberkalbachlied mitgebracht und sorgte damit für Stimmung. Beide Politiker überreichten an den Ortsvorsteher Geldgeschenke.
Den Schluss der Grußworte machte der Ortsvorsteher von Oberzell, Meik Richter, der den Oberkalbachern ein gutes Gelingen für Ihre Veranstaltungen wünschte und gleichzeitig für das letzte Maiwochenende zu den Jubiläumsveranstaltungen nach Oberzell einlud. Auch er überreichte ein Präsent. Den fetzigen Schlusspunkt des Abends markierte der schwungvolle Auftritt der „Wilden Engel“, die Fastnachtsgarde der Freiwilligen Feuerwehr setzte mit ihrem Auftritt quasi das Sahnehäubchen auf einen wirklich gelungenen und kurzweiligen Abend. +++