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Blick vom Wartturm auf Bad Orb - Foto: ON-Archiv

BAD ORB "Natürliche eigenart der Landschaft geht ver

CDU-Kritik: RP nimmt Nachteile bei Tourismus und Kur wegen Windanlagen in Kauf

27.05.17 - Das Regierungspräsidium Darmstadt nimmt nach Meinung der CDU-Fraktion in der Bad Orber Stadtverordnetenversammlung bei der Planung von Wind-Vorrangflächen "gezielt und bewusst Beeinträchtigungen von Erholungsfunktionen in Kauf". Sie schreibt in ihrer Begründung zur Offenlage des Regionalplanes Südhessen zur Festlegung von Wind-Vorrangflächen, Beeinträchtigungen der Erholungsfunktion sind zwangsläufig mit der Nutzung der Windenergie verbunden und zur Erreichung der klimapolitischen Ziele hinzunehmen. Die CDU Fraktion stellt sich klar gegen diese vereinfachende Feststellung. Die Belange des Gesundheitsstandortes werden schlicht und kalkuliert ignoriert. Deshalb habe die CDU Einspruch gegen die geplanten Wind-Vorrangflächen beim Regierungspräsidium Darmstadt eingelegt.

Der Entwurf des Regionalplanes Südhessen sieht mehrere Wind-Vorrangflächen rund um Bad Orb vor. Nach dieser Planung könnten die bewaldeten Höhen vom Golfplatz Bad Orb- Jossgrund über Horst, Bieberer Höhe, Pfarrküppel, am Grillplatz vorbei bis zum Hühnerberg mit Windindustrieanlagen bebaut werden. Das Orts- und Landschaftsbild von Bad Orb würde massivst beeinträchtigt. Die natürliche Eigenart der Landschaft wäre verloren.

Im Hintergrund des Wahrzeichens von Bad Orb, dem Wartturm auf dem Molkenberg könnten sich Windindustrieanlagen drehen. Das gleiche unzumutbare Bild wird uns für den Kurpark mit dem denkmalgeschützten Ensemble Konzerthalle und Gradierwerk, für die denkmalgeschützte Martinuskirche als auch für in ihrer Gesamtheit denkmalgeschützten Altstadt zugemutet. Gäste im Naturerlebnisbad werden statt Natur die Windradgiganten erleben. Nicht anders die Besucher im Kurpark oder im Außenbereich der Toskana-Therme.

Windindustrieanlagen erreichen im Bereich der Gondel einen Schallpegel vergleichbar mit der Lärmerzeugung eines Drucklufthammers. Der Wald wird laut. Der vorherrschende Südwest- oder Westwind trägt den hörbaren Schall in den Ort. Patienten in den Kliniken, Erholungssuchende, Kinder, Schwangere, alte Menschen, Vorgeschädigte und sensible Menschen sind durch Infraschall gefährdet. Der Kindergarten Friedrichstalstraße wäre gerade 1000 m von den nächsten Anlagen entfernt. Nicht einmal Mindestabstände werden eingehalten. Der Abstand zwischen der Vorrangfläche an der Großen Kuppe zu den letzten Gebäuden in der Wemmstraße beträgt nur 670 Metern.

Der ursprüngliche Erholungswert unseres Ortes wird ins Gegenteil verkehrt. Wer möchte bei diesem Szenario in Bad Orb noch sein Geld für Erholung, Kur, Rehabilitation ausgeben? Bad Orbs Wirtschaftsstruktur ist geprägt durch Gesundheits-, Reha-, Wellnessaktivitäten mit Kurkliniken, Therme, Gastronomie, Hotels, Pensionen. Handels- und Handwerksbetriebe sind ebenfalls vom Gesundheitstourismus abhängig. Weit mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze sind mittelbar oder unmittelbar von diesen Bereichen abhängig.

Bad Orb wäre nicht mehr die Stadt im Park, sie wäre die Stadt am Windpark. Die CDU Fraktion Bad Orb fordert das Regierungspräsidium Darmstadt und die Politiker in der Regionalversammlung auf, Rücksicht auf die Belange der Bevölkerung zu nehmen. Der Privilegierung der Windkraft muss gleichrangig die Interessen der betroffenen Menschen zur Seite gestellt werden. (pm)  +++


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