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Neue Schutzkleidung und Sommerübung - Lispenhäuser Feuerhirsche
12.06.17 - Unsere Kleinsten kommen ganz groß raus „Man benutzt die Drehleiter, um Menschen zu retten. Die geretteten Personen können in dem Korb nach unten gebracht werden, wenn es in einem Haus brennt“, weiß der sechsjährige Henry, ohne lange nachzudenken. In der Lispenhäuser Kinderfeuerwehr lernt er zusammen mit mittlerweile 13 weiteren Kindern zwischen fünf und zehn Jahren, Notrufe abzusetzen, den richtigen Umgang mit Feuer und Wasser oder Grundlagen der Ersten Hilfe.
Immer am ersten Samstag im Monat treffen sich die Feuerhirsche pünktlich mit dem Probealarm um 11:15 Uhr am Lispenhäuser Gerätehaus mit ihren drei Betreuern Julia Schaub, Uwe Krapf und Martina Degenhardt. Dann erfahren sie zum Beispiel etwas über die Gerätschaften der Feuerwehr, Hydranten oder Löschmittel. Aber es dreht sich nicht alles nur um die Feuerwehr. Die Feuerhirsche spielen und basteln auch gemeinsam.
„Am coolsten finde ich aber, wenn wir was zur Feuerwehr machen“, erklärt der sechsjährige Jonathan. Umso aufregender war für ihn und die anderen Jungen und Mädchen der erste Samstag im Juni. Denn die Betreuer hielten gleich zwei Highlights für sie bereit: Endlich bekamen die Feuerhirsche ihre lang ersehnten eigenen Feuerwehranzüge. „Denn ohne Feuerwehranzug ist man ja schließlich kein echter Feuerwehrmann“, erklärt Henry die Notwendigkeit einer eigenen Kleidung.
Manfred Schögin sponserte als Geschäftsführer der Rotenburger Firma Weitronik GmbH die Anzüge. „Wir sind überglücklich und sehr dankbar. Ich glaube, die Freude steht den Kindern ins Gesicht geschrieben“, betont Julia Schaub, als sie den Kleinsten zu Beginn der Übung beim Anziehen behilflich ist. Manfred Schögin ist nicht alleinig als langjähriges Mitglied der Lispenhäuser Feuerwehr begeistert von dem Nachwuchs, sondern erlebt die Freude hautnah durch seinen Enkel mit, der von Beginn an zu den Feuerhirschen gehört. Die erste Betreuerin ergänzt: „Es ist toll, welche Unterstützung wir erfahren. Alle Mitglieder des Vereins und der Einsatzabteilung stehen hinter uns.“
Bereits bevor alle Jungen und Mädchen ihren neuen Feuerwehranzug angezogen hatten, entdeckten einzelne Kinder ganz aufgeregt um die Ecke die Rotenburger Drehleiter, welche zur Sommerabschlussübung zu Besuch in Lispenhausen war. Die Rotenburger Einsatzkräfte Andreas Heupel und Tobias Rohwedder erklärten den Kleinsten das imposante Fahrzeug und seine Gerätschaften. Gemeinsam mit ihnen durften die Nachwuchsfeuerwehrleute schließlich auch im Korb der Drehleiter bis in schwindelerregende Höhe aufsteigen. So bot sich den Kindern und auch den Betreuern ein atemberaubender und unvergesslicher Blick über Lispenhausen.
Am Ende tobten die Kinder freudestrahlend durch den Nieselregen, den der Wasserstrahl, der von den Rotenburger Einsatzkräften aus dem Korb der Drehleiter abgegeben wurde, versprühte. Sie kreischten vor Freude und lachten ausgelassen. „Ich bin von Anfang an in der Kinderfeuerwehr“, erzählt Henry. „Es macht mir riesengroßen Spaß.“ Julia Schaub gründete die Lispenhäuser Kinderfeuerwehr am 01.10.2016 gemeinsam mit Uwe Krapf und erklärt begeistert: „Es ist einfach toll, zu sehen, wie viel Spaß die Kinder haben. Ich bin sehr stolz darauf, was unsere Feuerhirsche schon alles wissen und können. Die meisten unserer Kinder haben tatsächlich den Wunsch, einmal Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau zu werden, so wie ihre erwachsenen Vorbilder aus unserer Einsatzabteilung. Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Ziel erreichen können – nicht zuletzt auch dank unseren Kameraden und der Rotenburger Feuerwehr, die uns solche Aktionen ermöglichen.“ (gm) +++