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Fronleichnamsprozession in Bad Neustadt. Erstmals gab es eine gemeinsame Prozession der Pfarrei St. Johannes Brendlorenzen, die Pfarrei Mariä Himmelfahrt Bad Neustadt und die Kuratie Heilige Familie Mühlbach mit nachbarschaftlichen und geschwisterlichen Miteinander - Fotos: Marion Eckert

BAD NEUSTADT/S. "Lebendige Christusträger"

Fronleichnam in Bad Neustadt - erstmal feiern drei Pfarreien zusammen

15.06.17 - „Alle die bei der Prozession mitgehen, sind lebendige Christusträger“, fasste Pfarrer Hans Beetz zu Beginn der Fronleichnamsprozession die Bedeutung zusammen. Es war das erste Mal, dass die Pfarrei St. Johannes Brendlorenzen, die Pfarrei Mariä Himmelfahrt Bad Neustadt und die Kuratie Heilige Familie Mühlbach zu einer gemeinsamen Fronleichnamsprozession einluden.

 Pfarrer Beetz freute sich über die volle Kirche und das diese Neuerung so gut angenommen werde. Sein besonderer Gruß galt den Kommunionkindern in ihrer Festkleidung sowie den Musikern der Kapellen aus Mühlbach und Brendlorenzen, die gemeinsam und unter Leitung von Matthias Braun die Gestaltung des Gottesdienstes und der anschließenden Prozession übernahmen. Neben Pfarrer Betz nahmen Pfarrer Dr. Andreas Krefft und Diakon Wolfgang Dömling sowie Pastoralpraktikant Frank Elsesser an den Feierlichkeiten teil.

Dass die drei Gemeinden sich zusammen getan und gemeinsam Fronleichnam feiern, wurde von einem Herrn aus Mühlbach so kommentiert: „Das ist die neue Zeit. Es ist gut, dass es nun so weiter geht.“ Zu Beginn des Gottesdienstes erklärte Pfarrer Beetz den Gläubigen, dass die in der Messe, in den Leib Christi gewandelte Hostie, in der anschließenden Prozession, in der Monstranz, einer Art Schaugefäß, durch die Straßen von Bad Neustadt getragen werde. „Im Vertrauen darauf, dass Jesus Christus auf all unseren Wege mit uns ist.“ In der Predigt ging er näher auf das Fest Fronleichnam und die Bedeutung dessen ein, was da eigentlich gefeiert werde. Das Fest gehe auf eine Vision der Heiligen Juliana von Lüttich (Belgien) im 13. Jahrhundert zurück, dass der Kirche ein Fest für die Gabe der Eucharistie fehle.

Zunächst wurde das Fest nur regional gefeiert, erst 1264 machte Papst Urban IV ein allgemeines Kirchenfest daraus. Prozessionen an Fronleichnam entwickelten sich erst gut 100 Jahre später, bei denen eine gewandelte Hostie in einer Monstranz den Gläubigen gezeigt wurde. „In der Monstranz tragen wir die verwandelte Hostie durch die Straßen und bekennen, dass der verwandelte Christus mit uns geht. Er ist nicht nur in der Hostie gegenwärtig, sondern überall“, so Beetz. Und so seien alle Menschen, die bei der Prozession mit dabei seien – nicht nur die Pfarrer und der Diakon - lebendige Montranzen, lebendige Christusträger.

Das Fest Fronleichnam stehe in engem Zusammenhang mit Pfingsten, zeigte Pfarrer Beetz auf. Nicht nur weil es zehn Tage nach dem Pfingstfest gefeiert werde. „Eucharistie und Heiliger Geist gehören zusammen. Bevor der Priester im Hochgebet die Worte Jesu spricht, ruft er den Heiligen Geist auf die Gaben herab: Sende deinen Geist auf diese Gaben herab und heilige sie.“ In der Nebenkapelle der Brendlorenzener Kirche sei ein Fresko zu sehen, das, aus dem Jahr 1423 stammend, zu den ältesten Heilig Geist-Darstellungen in der Diözese zähle und den Heiligen Geist zeige, wie er an Pfingsten auf die Jünger herab komme. Aber nicht mit Feuerzungen, wie die Apostelgeschichte berichtet, sondern in Form einer Taube mit einer Hostie im Schnabel.

Pfarrer Beetz lud alle Gläubigen dazu ein, die Fronleichnamsprozession bewusst dazu zu nutzen, Christus im anderen zu erkennen und den Mitmenschen mit neuen Augen zu betrachten. „Christus ist bei jedem Menschen der innerste Kern, auch bei denen, die nicht glauben. In jedem Menschen darf man Christus entdecken.“ Die Prozession führte von Brendlorenzen aus zu den Orten des Lebensalltags der Menschen, vorbei an schön geschmückten Wohnhäusern.

Viele Menschen hatten kleine Altäre mit Kreuz, Blumen oder einer Madonna und brennenden Kerzen an die Straße gestellt. Fahnen schmückten Fensterbretter und Vorgärten. Viele der besuchten Orte stehen stellvertretend für die viele Orte des Lebensalltags: Schulen, Büro und Arbeitsstätten, Geschäfte und Arztpraxen, Krankenhaus, Kindergarten und Senioreneinrichtungen. „Jesus Christus begleitet uns in jedem Bereich unseres Lebens.“ (me)  +++


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