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Sie setzen sich für die Kirmes ein: (v.l.n.r) Bürgerin Claudia Dach, Bürgermeister Ralf Hilmes, Festwirt Albert Steinhauer, Ortsbeirat Klaus Knabe, Ortsvorsteher Frank Hauck, Mitglied der Vereinsgemeinschaft Mirco Frank, Ortsbeirat Michaela Stange, Mitglied der Vereinsgemeinschaft Gerd Vaupel und Ortsbeirat Anna-Lena Noll - Fotos: Anna Weyh

NENTERSHAUSEN Krisensitzung einberufen

Aufregung um die Kirmes in Weißenhasel - Ein Ort bangt um sein Volksfest

08.08.17 - Groß war die Aufregung in Weißenhasel. Genau 14 Tage bevor die geplante Kirmes starten soll, muss dies in Frage gestellt werden. Grund dafür ist ein Schreiben vom Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Fachdienst Bauordnung. Aufgrund einer Beschwerde einzelner Anwohner der Gartenstraße muss nun die Lautstärke gemäß der Freizeitlärmrichtlinie eingehalten werden. Dies bedeutet Immissionsrichtwerte von weniger als 55 dB(A) nach 24 Uhr - für eine Kirmes unmöglich einzuhalten. Zusätzlich darf die Veranstaltung nur stattfinden, wenn eben diese Beschallung durch eine professionelle Messung und Schallpegelbegrenzer durchgehend überwacht wird. Dabei würden Kosten von mehr als 1.000 Euro entstehen, die der Ausrichter Zeltbetrieb Albert Steinhauer nicht tragen kann.

Aus diesem Grund rief die Vereinsgemeinschaft kurzfristig eine Krisensitzung ins Leben. Am vergangenen Donnerstag, 3. August, versammelten sich über 100 Einwohner aus Weißenhasel auf dem geplanten Kirmesplatz. Die Menge reagiert geschockt auf die schlechte Nachricht. Ausrichter Steinhauer ist ratlos: „Ich komme aus den Verträgen ja gar nicht mehr raus. Die Bands und Kapellen sind bestellt. Das wäre ein untragbares Verlustgeschäft!“ Das Organisationsteam der Vereinsgemeinschaft ist ebenso niedergeschlagen. „Da hängt noch so viel mehr dran als nur das Geld. Alle haben geprobt, Kostüme gekauft. Das können wir doch nicht absagen, alle wären enttäuscht“, so Mirko Frank, Mitglied der Vereinsgemeinschaft. Gerd Vaupel, ebenfalls Mitglied, betont, dass die Kirmes ein Traditionsfest ist, bei dem Jung und Alt etwas zusammen erschaffen: „So wird die Jugend an die Region gebunden. Es ist wichtig, die Kirmes zu erhalten!“

Die Menschenmenge ist geschockt über die Infragestellung der Kirmes und lauscht ...

Die Enttäuschung über die Klage ist umso größer, da es sich nur um einen einzigen Abend mit lauter Musik handelt. „Wir haben schon extra keine Disco am Freitag. Es ist nur der Kirmestanz am Samstagabend“, so Vaupel. Der Bürgermeister der Gemeinde Nentershausen Ralf Hilmes betont außerdem, dass die Ernennung des Gemeindeplatzes zu einem Festplatz das Problem nicht lösen würde: „Wenn sich dann jemand über den Lärm beschwert, stehen wir am selben Punkt.“ Seit etwa fünf Jahren findet die Kirmes in Weißenhasel nach einer langen Pause wieder statt. „Der Platz neben dem Vereinshaus der Vereinsgemeinschaft eignet sich hervorragend für die Kirmes“, da ist sich das Organisationsteam einig. Durch die Anbindung an die Infrastruktur und die Platzierung am Ortsrand sei die Stelle nahezu der perfekte Austragungsort.

Einzelne Anwohner der Gartenstraße, die genau an den Gemeindeplatz grenzt, sehen das jedoch anders. Sie leben keine 30 Meter entfernt vom Geschehen und klagen über Lärmbelästigung. „Ich muss die Bilder abhängen und die Gläser aus dem Schrank nehmen, sonst klappert hier alles“, so eine Anwohnerin. Ein anderer: „Die Bässe bringen das ganze Haus zum Vibrieren!“ Die Anwohner der Gartenstraße sind sich jedoch einig: Sie sind auf keinen Fall gegen die Kirmes. In vergangener Zeit hat es allerdings mündliche Absprachen gegeben, z.B. dass der Veranstaltungsort direkt vor ihrer Haustür nur eine Ausnahme sei und man sich für die kommenden Jahre etwas Neues einfallen ließe. Bei diesen Aussagen sei es jedoch geblieben. Dieser Punkt verärgert einige der Anwohner.

Durch einen sachlichen Umgang und niveauvolle Gespräche zwischen den Bürgern und den Mitgliedern der Vereinsgemeinschaft sowie mit Ortsvorsteher Frank Hauck und Bürgermeister Ralf Hilmes konnte nun für dieses Jahr eine Einigung getroffen werden. Der Kirmes wurde unter der Voraussetzung, dass die Bässe ab 24 Uhr etwas zurückgedreht werden, zugestimmt. Für die kommenden Jahre muss jedoch noch eine Lösung gefunden werden. (Anna Weyh) +++


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