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Die Violeta GmbH in Schlitz ist gerettet - Foto: Siggi Stock

SCHLITZ Aufatmen in der Region

Violeta kann wichtige Arbeit für traumatisierte Mädchen fortsetzen

14.09.17 - Aufatmen bei den Mitarbeitern und den betreuten Mädchen der Jugendhilfeeinrichtung Violeta GmbH in Schlitz: ein neuer Träger ist gefunden, der Weiterbetrieb der Sozialeinrichtung ist damit gesichert. Die Schottener Soziale Dienste gGmbH will Violeta in vollem Umfang übernehmen und auch die Arbeitsplätze erhalten. 107 ArbeitnehmerInnen der bisherigen Zahl von 110 sollen übernommen werden. Alle Wohngruppen der betreuten traumatisierten Mädchen in Schlitz, Fulda, Künzell, Lauterbach, Burghaun und Bad Salzschlirf können demnach weitergeführt werden. Noch muss die Gläubigerversammlung der Übernahme zustimmen, doch das gilt als bloße Formalie. Die wichtige Arbeit von Violeta kann so ohne Betriebsunterbrechung fortgesetzt werden. Schon seit dem 1. September untersteht die Sozialeinrichtung jetzt den Schottener Sozialen Diensten. 

Dieses privat geführte gemeinnützige Dienstleistungsunternehmen der Sozialbranche ist mit rund 1.600 Mitarbeitern in 70 verschiedenen Einrichtungen und Standorten in Hessen, Rheinland-Pfalz und einer Stiftung in Rumänien tätig und eines der größten Sozialeinrichtungen hessenweit. Als Vogelsberger Institution habe man sich in der Pflicht gesehen, sich für Violeta und deren Klientel einzusetzen und sicherzustellen, dass die wichtige Arbeit nahtlos fortgesetzt werden könne. Über die Kosten der Übernahme ist Stillschweigen vereinbart worden.

Die 1993 gegründete renommierte Einrichtung Violeta hilft durch Gewalt traumatisierten Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 6 und 20 Jahren in betreuten Wohngruppen an 15 verschiedenen Standorten im Vogelsbergkreis und dem Kreis Fulda. Spezifisch ist der hohe Betreuungschlüssel mit qualifizierten Therapeuten und Pädagogen, die die derzeit 64 Mädchen betreuen und versorgen. Ausgewiesenes Ziel der Einrichtung ist es, den Mädchen nach dem Erleben von Gewalt eine Rückkehr in die Familie zu ermöglichen oder ihnen eine auf längere Zeit angelegte Lebensform anzubieten und sie auf ein selbständiges Leben vorzubereiten.

Am 13. Juli hatte die gemeinnützige Gesellschaft beim zuständigen Amtsgericht Gießen Insolvenz anmelden müssen, nachdem die finanziellen Verbindlichkeiten zu einer drohenden Zahlungsunfähigkeit geführt hatten. Verantwortlich dafür seien Defizite in Organisation und Verwaltung gewesen, an deren Optimierung inzwischen erfolgreich gearbeitet wurde, sagte der Interims-Geschäftsführer Thomas Wieler. Er selber, der Insolvenzverwalter Dr. Markus Plathner von der Frankfurter Kanzlei Brinkmann und Partner sowie die Schottener Sozialen Dienste, mit den Geschäftsführern Silke Becker und Christof Schaefers, haben das Unternehmen innerhalb der letzten vier Wochen wieder auf Kurs gebracht. Wieler wird Violeta nach der Übernahme wieder verlassen. Dann liegt die Aufgabe allein in den Händen der Geschäftsführer Becker und Schaefers der Schottener Sozialen Dienste.+++


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