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Das diesjährige Erntegespräch des Kreisbauernverbandes Vogelsberg e.V. fand auf dem Karlshof in Schlitz statt - Fotos: Nina Bastian

REGION Quantität gut - Qualität ungewiss

Erntegespräch des Kreisbauernverbandes Vogelsberg in Schlitz

19.09.17 - Der Kreisbauernverband Vogelsberg e.V. veranstaltete am heutigen Montag sein jährliches Erntegespräch auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Nägel, Staatsdomäne Karlshof, in Schlitz. Der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Karsten Schmal, informierte über die bislang vorliegenden Ernteergebnisse und geht auf aktuelle landwirtschaftliche Themen ein. Der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Volker Lein beschreibt die diesjährige Ernte wie folgt: "Nach einer leichten Trockenphase mit Kälte ging es direkt über in den Frost und danach regnete es teilweise ununterbrochen. Die Felder waren so nass wie nie. Die Quantität ist sehr gut, doch die Qualität ist noch ungewiss."

Präsident des Hessischen Bauernverbandes Karsten Schmal

Schmal bestätigte, dass es im April und im Mai erst zu wenig Feuchtigkeit gab und dann genau das Gegenteil eintraf. "Es regnete ununterbrochen, sodass die Landwirte nicht mit ihren Maschinen auf die Felder konnten. Diese benötigten Ketten und sehr breite Räder, um den Boden nicht noch mehr zu schädigen." Aus diesem Grund musste die Ernte immer wieder unterbrochen werden. Knapp 800 hessische Betriebe haben Schäden angemeldet. Trotzdem sei die Ernte deutlich besser als im Vorjahr. Bei den Hackfrüchten, sprich Kartoffeln und Zuckerrüben, konnte man laut Schmal gute Erträge erzielen. Alle Landwirte die bei der Heuernte früh reagiert hätten, müssten ebenfalls gute Erträge erzielt haben. Kreislandwirt Andreas Kormann gibt Schmal in dem Punkt Recht, dass die Ergebnisse besser als erwartet ausgefallen seien. "Es war ein einfaches Jahr und die Investitionsbereitschaft der Landwirte ist vorhanden." 

Bianca und Christian Nägel, Inhaber vom Karlshof

Bianca und Christian Nägel haben den Ackerbaubetrieb Karlshof im Jahr 2007 übernommen. Trotz der vielen regionalen Niederschlägen sind sie mit den Erträgen von Winterweizen, Winterraps, Zuckerrüben und Silomais sehr zufrieden. "Leider wurden wir in diesem Jahr von der Ernte überrascht", sodass der Landwirt und seine Frau nur knapp zehn Prozent der Qualität retten konnten. Vor allem mit der Wintergerste sind sie unzufrieden. "Wenn der Boden schreien könnte, würde er noch heute schreien." Auch in Schlitz konnte man nur mit breiten Reifen auf die Felder fahren, und das nur zeitlich begrenzt. Armin Pfeil von der Raiffeisen Alsfeld-Kirchhain hofft darauf, dass spätestens Anfang des nächsten Jahres eine Preisbelebung stattfindet. 

(v.l.) Herbert Stütz und Armin Pfeil vom Argrarhandel

Warum findet alljährlich ein Erntegespräch statt? "Wir treffen uns hier zusammen, weil immer wieder Probleme und Schwierigkeiten auftreten können. Es ist schwer und nicht selbstverständlich, gute Lebensmittel auf den Markt zu bringen", so Lein. Laut ihm darf es in den Köpfen der Konsumenten zu keiner Selbstverständlichkeit werden, dass immer Lebensmittel vorhanden sind. Auch der Kreislandwirt Kormann betont, dass man alles für eine gute Ernte tue, man jedoch immer auf die Wetterbedingungen angewiesen ist. (Nina Bastian) +++


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