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Pressegespräch mit (von links) Dr. Thomas Wurzel, Dr. Rolf Luhn und Iris Salomon vom Hessischen Museumsverband - Fotos: Erich Gutberlet (7), ON-Archiv

HÜNFELD Tagung des Hessischen Museumsverbands

„Wir müssen unsere Museen fit für das 21. Jahrhundert machen“

23.09.17 - Hünfeld im Landkreis Fulda verdankt seine internationale Bekanntheit vor allem dem Computerpionier Konrad Zuse. Er ist Namensgeber des dortigen kulturgeschichtlichen Museums, das weltweit über die größte Sammlung an Zuse-Computern verfügt. Einen zweiten musealen Schwerpunkt setzt die Haunestadt mit dem Museum Modern Art und seiner überregional bedeutenden Sammlung sogenannter Konkreter Kunst. Kein schlechter Ort also, um heute in der Stadthalle den Verbandstag des Hessischen Museumsverbands (HMV) abzuhalten. Bereits für den gestrigen Freitag hatten der Vorsitzende Dr. Thomas Wurzel sowie Geschäftsführer Dr. Rolf Luhn und Iris Salomon von der Geschäftsstelle in Kassel zu einem Pressegespräch geladen, um Ziele und Aufgaben des Verbands vorzustellen.

Die Stadthalle Kolpinghaus in Hünfeld

Museum Modern Art Hünfeld

Wurzel begrüßte zunächst die Unterstützung des Landes, das die Museen durch ein eigenes Finanzprogramm stärke. „Hessen fördert die privatrechtlichen Einrichtungen mit 400.000 Euro im Jahr und die kommunalen mit 900.000 Euro“, sagte der Vorsitzende. „Nötig wären aber eigentlich bei beiden Museums-Typen jeweils 2,5 Millionen Euro.“ Wegen des Doppelhaushalts in Wiesbaden in den Jahren 2018/19 erhofft sich Wurzel daher zumindest vorübergehend eine Aufstockung der Gelder. „Wir als Museumsverband sprechen dann Empfehlungen aus, welches Museum besonderen Förderbedarf hat.“ Museumsprojekte mit Kooperationspartnern - etwa Schulen, Vereinen und anderen Institutionen - würden vom Land mit Extra-Finanzspritzen belohnt.

Zuse-Computer

Museumsdorf Tann

Den Museen selbst, deren Interessen der Verband landesweit vertritt, steht der HMV bei allen Fragen ihrer Tätigkeit mit Beratern zur Seite. Zum Angebot gehören gutachtliche Stellungnahmen zu Sammlungen, die Sicherung von Kulturgut mit landesweiter Bedeutung sowie Fortbildungen für Museumsmitarbeiter. „Im Kern geht es uns darum, die hiesige Museumslandschaft fit für das 21. Jahrhundert zu machen“, erklärte Geschäftsführer Dr. Luhn. „Wenn man bedenkt, wie sich allein das Sehverhalten in den letzten Jahrzehnten verändert hat, dann muss man sich überlegen, wie man heute Ausstellungen zeitgemäß präsentiert, um die Leute zu erreichen.“

Die Hünfelder Kirche

Brüder-Grimm-Haus Steinau

Was die inhaltlichen Konzeptionen angeht, so dürften sich die hessischen Museen ruhig mehr einmischen und öffentliche Debatten entfachen, findet Luhn. „Eine Kollegin zum Beispiel plant zurzeit eine Schau über den Turnvater Jahn. Den muss man dann auch von seinem hohen Sockel holen, weil er so nationalistisch veranlagt war.“ Grundsätzlich sollten Museen „Orte des Brennens und nicht des Schlummerns“ sein.

Vonderaumuseum Fulda

Das "wortreich" in Bad Hersfeld

Kunst am Bau

Der Hessische Museumsverband hat insgesamt 520 Mitlieder, hundert davon haben sich für den heutigen Verbandstag in Hünfeld angekündigt, an dem auch der für Wissenschaft und Kunst zuständige Staatsminister Boris Rhein erwartet wird. Und im April 2018 wird der HMV mit einer Fachtagung in Kassel an seine Gründung erinnern. Er wird dann nämlich 90 Jahre alt. (mw) +++


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