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Bürgermeister Dieter Kolb präsentierte seinen neuen Vorschlag - Fotos: Nina Bastian

EICHENZELL Art der baulichen Nutzung abgestuft

Keine Brecheranlage im Gewerbegebiet "Im Oberfeld" - Weider splittet Betrieb

30.09.17 - In der Sitzung der Gemeindevertretung im Eichenzeller Schlösschens war die Stimmung am Donnerstagabend trotz der guten Nachricht hitzig. Bürgermeister Dieter Kolb stellte den Änderungsantrag, das Gebiet "Im Oberfeld" als Gewerbegebiet auszuweisen. Dadurch sei es der Firma Weider in Zukunft nicht möglich, die Brecheranlage dort zu installieren. "Es ist so kurzfristig, da ich heute erst die Zustimmung von Mike Weider bekommen habe. Er wird seinen Betrieb aufsplitten", erklärte Kolb. Dieser Beschlussvorschlag wurde trotz Gegenstimmen von seitens der SPD und der BLE beschlossen. Diese Nachricht müsste bei allen beteiligten Parteien auf Zustimmung treffen, wurde doch schon über eineinhalb Jahre lang darüber diskutiert, doch dem war nicht so. Grund dafür: Die Fraktionen bekamen den Änderungsantrag ohne Vorwissen während der Gemeindevertretersitzung vorgelegt.

Bürgerliste Eichenzell (BLE)

Auf das Gebiet "Im Oberfeld" kommt ein Lager und der Betriebshof der Fa Weider ...Foto: Hendrik Urbin

Christliche Wähler-Einheit (CWE)

Laut Joachim Bohl (CDU) wurden nach langer Diskussion nun fast alle Wünsche erfüllt: "Wir sind es der Firma Weider schuldig, diese stand lange genug im Medienrummel. Außerdem wird der aktuelle Standort der Firma für neue Industrien freigemacht und der Brecher kommt auch nicht ins Gebiet "Im Oberfeld"." Dirk Fischer von SPD war hingegen mehr als verärgert, da er die Änderungen "einfach vorgesetzt" bekommen habe. Auch Oliver Kümmel (BLE) sah dies so: "Hier wird etwas über's Knie gebrochen. Wir fühlen uns überfahren." Zwischendurch lautete die Anschuldigung seitens der SPD, ob denn alle Beteiligten im Kultursaal den gleichen Informationsstand besitzen würden? Alfons Schäfer (CWE) zeigte sich positiv gestimmt. "Das ist die beste Nachricht seit Wochen und für alle Betroffenen die beste Lösung."

Obwohl die Sitzung zweimal unterbrochen und der Ältestenrat einberufen wurde, kam es zum Beschluss. In der heutigen Sitzung wurde ausschließlich darüber abgestimmt, das die bisher festgelegte Art der baulichen Nutzung des Gebietes "Im Oberfeld" von einem Industriegebiet (GI) auf ein Gewerbegebiet (GE) abgestuft wird. Die Firma Weider wird die genannte Fläche zukünftig als Betriebshof und Lager nutzen, erläuterte Kolb. "Ich möchte hier eine Kompromisslösung anbringen und durchsetzen, um die mit Übertreibungen und falschen Informationen von der Interessengemeinschaft "Kein Schredder" bei Teilen der Bürgerschaft verursachte Hysterie und Spaltung zu beenden." Kolb möchte den Frieden in der Gesamtgemeinde wiederherstellen und längerfristige emotionale und rechtliche Streitigkeiten verhindern. "Ich verurteile die Art und Weise des geführten Protestes noch immer, da dieser mit vielen Übertreibungen, Unwahrheiten und persönlichen Diffamierungen einherging."

Alternative Fläche für Brecheranlage vorgeschlagen

Hier könnte die Brecheranlage entstehen. Die Fläche ist 9.000 qm² groß ...

Mike Weider, Firmeninhaber von "Weider-Erdarbeiten", würde auf das Brechen im Gewerbegebiet "Im Oberfeld" verzichten, sofern ihn für den Betrieb des Brechens geeignete Flächen zur Verfügung gestellt werden. Und diese besagte alternative Fläche gebe es laut Kolb auch schon. "Es wurde von der Verwaltung eine Fläche in der Gemarkung Welkers als potentiell geeignete Fläche in die Diskussion eingebracht." Diese liegt an der Zufahrt der A66 auf die A7 entlang des gemeindlichen Verbindungsweges zwischen der K60 Richtung Melters und dem Industriepark Rhön der Straße "Zum Lingeshof". "Diese Fläche befindet sich im Besitz der Gemeinde Eichenzell und wurde dieser durch das Flurbereinigungsverfahren zugeteilt." Spätestens zu diesem Zeitpunkt überschlugen sich die Fragen der Anwesenden. Aufgrund des Zuschnitts, der Lage und des starken Gefälles der präsentierten Fläche, sei eine gewerbliche Nutzung dieser sehr schwierig. Gebäude seien dort nicht möglich, da es keine geordnete Zuleitungsmöglichkeit in ein öffentliches Kanalnetz gebe.

"Es bleibt somit nur die Möglichkeit diese Fläche für einen Teil des Betriebs der Firma Weider zu nutzen. Nach kurzfristigen Vermessungen und Projektierung gab Mike Weider grünes Licht. Auch die oberen Genehmigungsbehörden, mit welchen im Vorfeld bereits Gespräche geführt wurden, stellen die grundsätzliche Genehmigungsfähigkeit des Vorhabens in Aussicht." Bürgermeister Kolb fasste zusammen, dass nun der Bebauungsplan und der Flächennutzungsplan für den alternativen Standort abgewartet werden müsse. Weiteres würde man dann in der nächsten Gemeindevertretersitzung am 02. November besprechen. (Nina Bastian) +++


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