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Feuerwehrgroßübung am Windpark Klosterstein: Blitzeinschlag
05.10.17 - Zu einer Großübung aller Feuerwehren der Gemeinde Ludwigsau und dem Einsatzleitwagen 2 (ELW 2) mit dem Großtanklöschfahrzeug (GTLF) der Feuerwehr Rotenburg/F, Kreis Hersfeld-Rotenburg, rückten die Wehren am Morgen des Tages der Deutschen Einheit nach Hainrode zum dortigen Windpark aus.
Angenommene Lage war ein Blitzeinschlag in eines der circa 180 Meter hohen Windräder im Waldgebiet am „Klosterstein“. Durch den Blitzschlag gerieten Teile der betroffenen Anlage in Brand und stürzten in das angrenzende Waldgebiet mit der Folge eines ausgedehnten Waldbrandes an verschiedenen Stellen. Nach dem Eintreffen der ersten Löschfahrzeuge aus Ersrode und Hainrode an der Brandstelle, wurden entsprechend der ersten Lagemeldung, sofort die restlichen Ludwigsauer Wehren nachalarmiert und zusätzlich der ELW 2 und das GTLF aus Rotenburg zur Unterstützung von der Einsatzleitung angefordert. Die Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren aus Friedlos und Rotenburg/F beförderten im Pendelverkehr das Löschwasser von Ersode zur Einsatzstelle und befüllten die von der Wehr Ersrode aufgebauten Wassersäcke.
Löschwasser über eine 1.600 Meter lange Leitung gefördert
Zwischenzeitlich war die Wehr Friedlos mit dem Löschfahrzeug 16-TS am Feuerlöschteich in Hainrode mit der Vorbaupumpe in Stellung gebracht worden und entnahm das Wasser aus dem Löschteich. Es musste eine B-Löschwasserleitung über lange Wegstrecke von Hainrode, mit der Zwischenschaltung von zwei Verstärkerpumpen, über 1600 m bis zur Einsatzstelle aufgebaut werden. Mehr als die Hälfte der Schlauchleitung (600 m) konnte mit dem Schlauchanhänger (SWA 600) der Feuerwehr Hainrode verlegt werden und der Rest bis zur Einsatzstelle im Wald mussten die Einsatzkräfte im „Handbetrieb“ Rolle für Rolle B-Schlauch verlegen.
Nachdem die B-Leitung stand, konnte „Wasser Marsch“ befohlen werden und damit hatten die mit der Brandbekämpfung beschäftigten Wehren Hainrode und Ersrode genügend Löschwasser und konnten das Feuer im Wald wirksam bekämpfen. Insgesamt waren von den Planern dieser Großübung drei unterschiedliche Brandstellen rund um das vom „Blitz getroffene Windrad“ angenommen worden. An der Übung beteiligt waren ca. 120 Einsatzkräfte.
Nur begrenzte Möglichkeiten der Feuerwehr
Eine eher nüchterne Bilanz zog Gemeindebrandinspektor Thorsten Ernst dazu und stellte fest, man habe als Feuerwehr nur sehr begrenzte Möglichkeiten bei einem solchen Schadensfall an diesen hohen Windkraftanlagen. Sollte mal die Turbine eines Windrades brennen, habe man wegen der Höhe keine Möglichkeit einer wirkungsvollen Brandbekämpfung, da bleibt den Feuerwehren nur die Lage aus sicherer Entfernung zu beobachten, man müsse einfach zuschauen wie das Windrad abbrennt. (Gerhard Manns) +++