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- Fotos: Miriam Rommel

FULDA S. M. Touhidur Rahman gewinnt DAAD-Preis

Überfüllter Fürstensaal: Studienanfänger im Stadtschloss begrüßt

18.10.17 - So viele Studenten wie am Dienstagvormittag, dürfte der Fürstensaal im Fuldaer Stadtschloss noch nie gefasst haben: Zahlreich waren die angehenden Akademiker zur offiziellen Begrüßung gekommen, viele mussten mit einem Stehplatz vorliebnehmen. „Bei der stetig wachsenden Zahl der Hochschüler, sollten wir uns ernsthaft überlegen, den Empfang im nächsten Jahr ins Schlosstheater zu verlegen“, bewertete auch Bürgermeister Dag Wehner die Situation angesichts des herrschenden Sitzplatzmangels.

Wehner gab den neuen Studierenden einen kurzen Einblick in die mittlerweile 43-jährige Geschichte der Fuldaer Hochschule und erklärte, dass diese mittlerweile auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Barockstadt sei. „Bei ständig wachsendem Fachkräftemangel hoffen wir natürlich, dass der ein oder andere unter Ihnen auch nach abgeschlossenem Studium hierbleiben wird.“ Der Ausbau des Fuldaer Campus`, so erklärte Wehner, schreite kontinuierlich voran, weitere Projekte seien bereits in Planung. „Die Stadt unterstützt das natürlich.“ Fulda sei bereits seit Bonifatius ein Ort der Lehre, Forschung und Ausbildung gewesen. „Wir hoffen sehr, dass es auch Ihnen in Fulda gefallen wird.“

v.l.n.r.: Professor Dr. Karim Khakzar, S.M.Touhidur Rahman, Dag Wehner


Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar ging in seiner Ansprache hauptsächlich auf die Internationalität der Fuldaer Hochschule ein. „Etwa zehn Prozent aller Studierenden haben bei uns einen Migrationshintergrund.“ Mit extra für diese Zielgruppe konzipierten Studiengängen, die hauptsächlich auf Englisch abgehalten werden, könne man so Fachkräfte aus aller Welt einen interessanten Studienplatz bieten. „Im Bundesvergleich liegen wir sogar ziemlich weit vorne, was die Zahlen betrifft.“

Preisträger S.M.Touhidur Rahman


Hervorzuheben sei außerdem die Tatsache, dass unter den Studienanfängern in diesem Jahr auch 20 junge Flüchtlinge seien. „Eineinhalb Jahre lang haben 75 Geflüchtete an unserer Hochschule ein sehr aufwendiges Programm absolviert, welches ihnen jetzt ermöglicht, hier zu studieren.“ Einige weitere Teilnehmer des Kurses würden nun an anderen Hochschulen studieren, andere eine Berufsausbildung beginnen. „Ich finde, wir sollten nicht immer nur die Negativbeispiele, die es sicherlich auch in Zusammenhang mit Zuwanderung gibt, betonen, sondern auch solche von überragenden Leistungen“, so Khakzar weiter.

Bürgermeister Dag Wehner

Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar


Der mit 1.000 Euro dotierte DAAD-Preis, der in jedem Jahr an einen Studierenden der Fuldaer Hochschule verliehen wird, ging am Dienstag an den 30-jährigen S.M.Touhidur Rahman aus Bangladesch. Der DAAD-Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes würdigt hervorragende Leistungen internationaler Studierender in Deutschland und wurde mittlerweile zum 21. Mal in Fulda verliehen.


Das Votum für Rahman vom Fachbereich Angewandte Informatik als Preisträger des Jahres 2017 fiel eindeutig aus. Seit dem Wintersemester 2016/17 ist er im Master-Studiengang Global Software Development immatrikuliert und erbringt hervorragende Leistungen. In seiner Laudatio betonte Hochschulpräsident Khakzar auch das vorbildliche gesellschaftliche und hochschulinterne Engagement des Preisträgers. „Mit der heutigen Auszeichnung möchten wir Herrn Rahmans vielfältiges Engagement ausdrücklich würdigen. Wir hoffen, dass sein Weg viele der Erstsemester, die hier anwesend sind, zur Nachahmung motiviert“, sagte Khakzar.


In seinem Heimatland setzte sich der Preisträger über die BAF Women Welfare Association für benachteiligte Frauen ein. Seit Beginn seines Studiums unterstützt er von Deutschland aus die Jaago Foundation im Kampf gegen Kinderarmut in Bangladesch. „Die Verleihung des DAAD-Preises ist für uns ein besonderes Ereignis, nicht nur, weil Internationalisierung für das Profil der Hochschule Fulda eine bedeutende Rolle spielt und die Zahl an Studierenden aus anderen Ländern in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Die Preisverleihung ist auch deshalb etwas Besonderes, weil hinter den Zahlen spannende Lebensläufe, interessante Geschichten und immer Menschen stehen, die sehr viel Mut bewiesen haben“, betonte Khakzar.

„Today is a good day“, freute sich Rahman über die Vergabe des Preises. „Deutschland hat mir so viel gegeben.“ In Bangladesch, so erklärte er, bekäme man kaum Unterstützung oder Hilfe. Große Träume seien dort kaum realisierbar. Hier, im Land der Ideen, so sagte er, sei allerdings alles möglich. (Miriam Rommel) +++

Im Anschluss gab es Getränke für die Studienanfänger


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