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Das Baustellenschild steht jedenfalls schon - Foto: Stefan Sitzmann

GERSFELD Endpunkt wird aufgewertet

Toller Plan: Rhönbahnhof soll zum Kulturbahnhof ausgebaut werden

20.10.17 - Am Bahnhof Gersfeld/Rhön tut sich (hoffentlich) bald was. Das unter Denkmalschutz stehende klassizistischen Bahnhofsgebäude stand sieben Jahre lang zum Verkauf und wurde naturgemäß von Jahr zu Jahr baufälliger. Vor zwei Jahren endlich ein Lichtblick: Holger Schwarz und seine in Gersfeld ansässige MareLand GmbH haben das rund 3.700 qm große Grundstück mitsamt dem Bahnhof gekauft und Großes damit vor. 

Momentan präsentiert sich der Endbahnhof der Rhönbahn in recht desolatem Zustand ...

Wenn es so läuft wie geplant, entsteht dort unter der Überschrift "Gersfelder Kulturbahnhof" ein modernes Wohn- und Geschäftshaus mit zehn barrierefreien Wohnungen und drei Ladengeschäften. Das denkmalgeschützte Backsteingebäude soll saniert werden und der später hinzugekommene vordere Anbau abgerissen und durch einen funktionalen Neubau ersetzt werden. Im Erdgeschoss soll ein Backshop mit Bistro und ein Fahrradladen mit angeschlossener Werkstatt Platz finden. Auch öffentliche Toiletten sollen dort untergebracht werden. "An denen mangelt es sehr, deshalb werden die "Geschäfte" der Rhönbahnreisende derzeit am angrenzenden Hang verrichtet", beklagt Investor Schwarz die momentan missliche Situation. Er selbst wohnt in Sichtweite der Bahnhofsruine und weiß, wovon er spricht. 

1989 entstand dieses Foto, da war der Bahnhof noch voll in Funktion

Das Sahnehäubchen soll im Bereich der vor Jahren abgerissenen ehemaligen Güterabfertigung entstehen: in diesem Gebäudekomplex ist eine Veranstaltungshalle für Lesungen, Vorträge und Musik geplant, deren Gäste vom Bistro auch gastronomisch versorgt werden sollen. "Wir wollen hier einen Mehrwert für Gersfeld schaffen und brauchen dafür natürlich auch die wirtschaftliche Grundlage in Form von Wohnungen", sagt Investor Holger Schwarz, den es der Liebe wegen von Hamburg in die Rhönstadt gezogen hat und der mit seiner Gersfelder Frau eine sechsjährige Tochter hat. Barrierefreier Wohnraum zum Beispiel für Senioren werde dringend gebraucht. "Als wir das Baustellenschild aufgestellt haben, kam gerade eine Menge Reisender mit der Rhönbahn an, darunter auch einige Senioren. Die haben direkt nachgefragt, ob und wann sie die Wohnungen mieten oder kaufen könnten", beschreibt der Architekt Carl-Jürgen Pilmann die Nachfrage. 

Der Gersfelder Bürgermeister Stefan Korell ist nach eigenen Worten "heilfroh über diesen Investor und die geplante Aufwertung des Standortes. "Zur Zeit ist der Anblick des maroden Gebäudes und seiner Umgebung die erste Enttäuschung für jeden, der unsere schöne Stadt besucht", beschreibt Korell den Ist-Zustand. Die "ambitionierte Planung" komme auch der Vorgabe von Bund und Land entgegen, nicht weiter Flächen zu verbrauchen und Gemeinden ständig mit Neubaugebieten am Ortsrand zu erweitern, sondern im Inneren zu verdichten und dort den benötigten Wohnraum zu schaffen. Der Gersfelder Kulturbahnhof ist zwar zur Zeit nicht mehr als ein vielversprechendes Projekt, dessen Umsetzung aber hoffentlich viele Befürworter und Förderer findet. Die ganze Rhönstadt würde davon profitieren. (Carla Ihle-Becker)+++



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