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- Fotos: Marius Auth

KALBACH Muhende Medienstars brauchen Hilfe

Eins zu elf Millionen: Paten für seltene Kälbervierlinge in Heubach gesucht

20.10.17 - Auf dem Tiergnadenhof "Lebensfroh" in Heubach herrscht momentan Hochbetrieb: Landwirt Matthias Jehn hat aus dem Allgäu Vierlingskälbchen bekommen, die ungefähr so selten wie ein Sechser im Lotto sind. Paten für die muhenden Medienstars werden dringend gesucht, auch putzige Shetlandponys und stoische Bullen können vom Rampenlicht profitieren.

Der Gnadenhof "Lebensfroh" in Heubach beherbergt momentan 180 Tiere.

Betreuer für die Kälber: Sabine Blanke mit Matthias Jehn

Jehn nimmt den Medienrummel gelassen: Gerade waren zwei Kamerateams auf der Weide, das nächste steht schon am Stall, um den Nachwuchs in Szene zu setzen. Die Kälber, die sich im Halbdunkel um ihre Mutter scharen, sehen unscheinbar aus, die Wahrscheinlichkeit für gesunde Vierlingskälber liegt aber bei eins zu elf Millionen. "Leider haben sich für den Landwirt im Allgäu Vierlinge nicht gerechnet, jetzt ziehen wir Leo, Elian, Melli und Ronja auf", erklärt Jehn. Der Gnadenhof gehört zum gemeinnützigen Verein Rüsselheim zur Rettung von Schlachttieren. Auf dem weitläufigen Areal in Heubach kommen Tiere unter, die sonst keine Chance hätten: Kleinwüchsige Bullen, Kühe mit Schiefhals und zu magere Hühner sind auf den ersten Blick nicht so attraktiv wie Hund und Katze, brauchen aber Paten: "Für ein Shetlandpony brauchen wir 80 Euro im Monat, für eine Kuh 120 Euro. Unsere Paten kommen aus ganz Deutschland, einmal im Monat ist Patentreffen: Im Landgasthof wird übernachtet, nach dem Füttern und Streicheln der Lieblinge wird abends vegan gegessen. Tiere, für die wir keine Paten finden, muss der Verein bezuschussen. Glücklicherweise gibt es genug Menschen mit Herz, die für unsere Tiere spenden", erklärt Jehn. Teilpatenschaften für Shetlandponys sind schon für 5 Euro im Monat zu haben. 180 Tiere kommen auf dem Gnadenhof unter, manche haben eine dramatische Geschichte: Limousinkuh Johanna ist aus einem Schlachthof in Kaiserslautern entflohen und mehrere Wochen durch den Wald geirrt, das in der Freiheit geborene Kälbchen wurde gleich zum Medienstar.

Jehn mit den Kälbern und ihrer Mutter

Die Mutter der Kälber hatte eine schwere Geburt und erholt sich nun.

Auch für putzige Shetlandponys werden noch Teilpatenschaften gesucht.


Die Vierlingskälbchen Leo, Elian, Melli und Ronja, eine Kreuzung aus Allgäuer und weißblauem Belgier, sind jetzt zwei Monate alt und dürfen ihr Leben auf dem Gnadenhof verbringen, der seit einem Jahr von Jehn und seiner Lebensgefährtin bewirtschaftet wird. Der Landwirt war vorher 40 Jahre in der konventionellen Landwirtschaft tätig, auch Schlachtungen gehörten zum Arbeitsalltag: "Ich bin froh, jetzt diese Arbeit machen zu können - viele der Tiere sind mir richtig ans Herz gewachsen", so Jehn. (Marius Auth) +++


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