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- Fotos: Marius Auth

FULDA Drei Großveranstaltungen in vier Jahren

Stadtverordnetenversammlung stimmt mit breiter Mehrheit für Hessentag 2021

28.10.17 - Die Fuldaer Stadtverordnetenversammlung hat am Freitagabend mit breiter Mehrheit für die Bewerbung um den Hessentag 2021 gestimmt. Neben dem Stadtjubiläum 2019 und der Landesgartenschau 2023 bekommt Fulda damit eine dritte Großveranstaltung im Zeitraum von nur vier Jahren. Die Stadtentwicklung soll durch die gebündelten Kräfte und Synergie-Effekte vorangetrieben werden.

OB Dr. Heiko Wingenfeld

Stadtbaurat Daniel Schreiner (Mitte)

Bereits der Hessentag 1990 habe zu einem Entwicklungsschub für Fulda geführt, so Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU). Damals waren 700.000 Menschen in die Barockstadt gekommen. "Das Großereignis hat geholfen, Gemeinschaftsgefühl erlebbar zu machen. Seit den Achtzigerjahren hat Fulda rund 15.000 Menschen hinzugewonnen, die Machbarkeitsstudie des Büros Speer + Partner hat bescheinigt, dass wir alle Voraussetzungen erfüllen, gerade bei den Flächenkonzepten, um das Landesfest meistern zu können. Es ist eine Frage der Wirtschaftlichkeit, die zusätzlichen Fördermittel des Landes zu nutzen", so Wingenfeld.

Ein gemeinsames Team für alle drei Großveranstaltungen werde helfen, die Kräfte zu bündeln, erklärte Patricia Fehrmann für die CDU-Fraktion. Der Fuldaer Haushalt lasse die Bereitstellung der zusätzlichen Mittel zu: Ein Defizit von vermutlich 4 Millionen Euro sei zu verkraften, zumal der Hessentag nicht nur touristisches, sondern auch wirtschaftliches Schaufenster für die Region sein werde.

CDU, SPD, CWE, Grüne und Republikaner stimmten für die Bewerbung, die Linksfraktion und die FDP dagegen. Die SPD war bis vor wenigen Tagen noch unentschlossen, Bernhard Lindner erläuterte am Abend die Bedenken der SPD-Fraktion: "Landesgartenschau und Hessentag müssen eine Einheit bilden, um die Region in den Fokus zu rücken. Wir müssen neben den Chancen auch die Herausforderung sehen: Die personelle Besetzung ist eventuell problematisch, zudem muss das Ziel eine Stadtentwicklung für alle statt nur einer großen Fete sein. Die Investitionen müssen einen dauerhaften Gewinn für die Bürger auch nach dem Ende der Projekte bringen, deswegen werden wir dem Magistrat trotz unserer Zustimmung genau auf die Finger schauen."

Für die Grünen lobte Silvia Brünnel das in der Machbarkeitsstudie angedachte externe Controlling, das sicherstellen könne, dass das Großprojekt überblickt wird. Zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung gehörten neben einer Verbesserung des Nahverkehrs auch Car-Sharing-Konzepte sowie die Inblicknahme des Bahnhofsareals und des Waidesgrund. Auch Anton Josef Rummel stimmte für die Fuldaer Republikaner zu.

Stefan Jahn von den Linken gab zu bedenken, dass der Hessentag 1961 die Menschen zusammenbringen sollte, um ihnen ein Gefühl für ihre neue Heimat zu geben: "Hesse ist, wer Hesse sein will", dies sei heute aktueller denn je. Drei Großveranstaltungen in vier Jahren würden die Bürger finanziell und verkehrstechnisch belasten. Zudem hätten Städte wie Kassel in 2013 Defizite mit ihrem Landesfest eingefahren.

FDP-Chef Michael Grosch begründete die Ablehnung seiner Fraktion: "Die Leistungsfähigkeit der Stadtverwaltung ist nicht gegeben. Wir schieben momentan 12 Millionen Euro an Haushaltsresten vor uns her. Die Machbarkeitsstudie stellt uns flächemäßig ein gutes Zeugnis aus, von den Finanzen ist keine Rede. Es wären zwar bis zu 6,5 Millionen Euro zusätzliche Fördergelder möglich, die könnten aber fürs Defizit aufgebraucht werden. Rüsselsheim hat im Jahr 2015 allein 3,1 Millionen Euro aufgrund der veränderten politischen Lage für Sicherheitsmaßnahmen ausgeben müssen."

Der Bewerbung werden gute Chancen eingeräumt, somit könnte Fulda mit Stadtjubiläum, Hessentag und Landesgartenschau drei Großveranstaltungen innerhalb von vier Jahren ausrichten.

(Marius Auth) +++

 


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