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Von links: Dr. Eckhard Starke (Vorstand KV Hessen), Thorsten Stolz (Landrat Main-Kinzig-Kreis und Vorsitzender des Aufsichtsrates Main-Kinzig-Kliniken), Heinrich Boldt (Teamleiter Ärztlicher Bereitschaftsdienst Region Ost KV Hessen), Andreas Beierle (Abteilungsleiter Bereitschaftsdienste KV Hessen), Dieter Bartsch (Geschäftsführer Main-Kinzig-Kliniken), Dr. Hans-Ulrich Rhodius (Chefarzt der Kinderklinik Main-Kinzig-Kliniken). - Fotos: Privat

GELNHAUSEN Ärzte und Klinik arbeiten Hand in Hand

Gute Zwischenbilanz des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes

07.11.17 - Krankheiten richten sich bekanntermaßen nicht nach Praxisöffnungszeiten – dies gilt insbesondere auch für Erkrankungen von Kindern. Treten die Beschwerden abends oder am Wochenende auf, stellen sich viele Eltern die Frage nach einer geeigneten Anlaufstelle. Seit nun vier Monaten können sich die Familien des Main-Kinzig-Kreises über verbesserte Rahmenbedingungen freuen. Denn seit Anfang Juli ist der kinderärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KV Hessen) fester Bestandteil der medizinischen Versorgung in Gelnhausen. Als das neue Angebot in den Räumlichkeiten der Main-Kinzig-Kliniken seinerzeit an den Start ging, bezeichnete Landrat Thorsten Stolz dies als einen Grund zur Freude. Nun zogen die Verantwortlichen gemeinsam eine erste Zwischenbilanz der Kooperation.

Über viele Monate hatten sich Vertreter der Politik, der Ärzte sowie zahlreiche Bürger für die Etablierung des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes am Standort Gelnhausen eingesetzt. Im Rahmen einer Unterschriftenaktion und Online-Petition positionierten sich im vergangenen Jahr mehr als 30.000 Menschen aus der gesamten Region für ein entsprechendes Angebot in Wohnortnähe. In konstruktiven Verhandlungen mit der KV Hessen und den Kinderärzten der Region wurde schließlich ein fachlich sinnvolles Konzept erarbeitet. „Im Mittelpunkt stand hierbei der Anspruch, die Angebote der ambulanten, stationären und der Notfallversorgung an einem Ort zu bündeln“, so Landrat Stolz: „Dies rund um die Uhr in Wohnortnähe zu wissen, ist für Eltern ein großer Vorteil.“ Der Bedarf der Familien ist seit jeher groß: Rund 9.000 Kinder und Jugendliche werden jährlich ambulant in der Gelnhäuser Kinder-Notaufnahme versorgt, mehr als 3.400 Kinder pro Jahr werden stationär aufgenommen. Das Einzugsgebiet der Kinderklinik ist überregional, es liegt hauptsächlich zwischen Schlüchtern, Langenselbold und Alzenau.

Kurze Wege: Die Räumlichkeiten des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes befinden ...

„Die Zusammenarbeit mit der Klinik läuft rund“, fasste Dr. Eckhard Starke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV Hessen, die bisherigen Erfahrungen des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes zusammen. Durch die bauliche Erweiterung der Kinderklinik und deutliche Vergrößerung der Kinder-Notaufnahme hat sich die Gelnhäuser Infrastruktur enorm verbessert. In den neuen Räumlichkeiten finden die diensthabenden Ärzte optimale Bedingungen und eine moderne Ausstattung vor. Zur Verfügung stehen drei Untersuchungsräume sowie drei Räume für Notfälle. Der Bereitschaftsdienst steht an Wochenenden und Feiertagen von 9 bis 20 Uhr zur Verfügung, außerdem mittwochs und freitags von 16 bis 20 Uhr.

„Das Angebot wird von den Patienten gut angenommen“, berichtete Dr. Hans-Ulrich Rhodius, Chefarzt der Kinderklinik: „Viele Eltern sind froh, eine kompetente Anlaufstelle für ihre Kinder zu haben, die schnell erreichbar ist.“ Die Anmeldung des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes befindet sich direkt in der Kinder-Notaufnahme, so dass Familien einen zentralen Anlaufpunkt im Krankenhaus ansteuern können. Neben der Errungenschaft, in Kernzeiten einen weiteren Arzt vor Ort zu haben, sei die Verzahnung der ambulanten und stationären Versorgung an einem Ort ein entscheidender Vorteil, so der Chefarzt: „Sollte sich beispielsweise herausstellen, dass für ein Kind ein Krankenhausaufenthalt ratsam ist, kann die Einweisung direkt vor Ort erfolgen. Auch hier profitieren Eltern von kurzen Wegen, müssen nicht nochmal woanders hinfahren und haben ihr Kind in Wohnortnähe.“

Vertreter der KV Hessen, des Main-Kinzig-Kreises und der Kliniken zogen gemeinsam ...

„Am Standort Gelnhausen haben wir eine so enge Kooperation, dass hier sogar die Klinikkinderärzte am Bereitschaftsdienst teilnehmen“, erklärte Dr. Starke. Der Großteil der Dienste aber werde von 25 niedergelassenen Kinderärzten der Region abgedeckt. „Die überwiegende Mehrheit der hessischen Kinder- und Jugendärzte hat die neuen Dienste gut aufgenommen“, so Dr. Starke: „Einzelne kritische Stimmen gibt es auch – das wollen wir nicht verschweigen. Hier stehen wir im Dialog mit den Kolleginnen und Kollegen.“ Chefarzt Dr. Rhodius hob positiv hervor: „Die Zusammenarbeit führt zu einer stärkeren Vernetzung zwischen niedergelassenen Kinderärzten und Klinikärzten und fördert insbesondere den Austausch untereinander.“

Insgesamt zeigten sich also alle Beteiligten mit dem Start mehr als zufrieden. Landrat Stolz bedankte sich bei allen, die den Start des Dienstes ermöglicht haben. Dies seien insbesondere Erich Pipa, Landrat außer Dienst, der dieses Thema im vergangenen Jahr mit Leidenschaft angegangen ist, die gesamte Bevölkerung des Kreises und selbstverständlich die KV Hessen. Großer Dank gelte zudem allen ärztlichen und pflegerischen Experten, die seit Monaten zum Gelingen beitragen: „Wir freuen uns über die gute Hand-in-Hand-Zusammenarbeit im Sinne der jungen Patienten“, so Stolz. Nach den positiven Erfahrungen der ersten Monate gelte es nun, das neue Angebot weiterzuentwickeln. „Die Einführung des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes ist ein ‚lernendes System‘, das heißt, wir werden Strukturen an sich wandelnde Rahmenbedingungen anpassen, sofern erforderlich“, verdeutlichte Dr. Starke. +++


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