Die Konrad-Duden-Schule liest mit - morgen Abschlussveranstaltung der Leseaktion

22.11.17 - Es ist schon Tradition, dass sich die Gesamtschule Obersberg, die Gesamtschule Geistal und die Konrad-Duden-Schule an der Aktion „Bad Hersfeld liest ein Buch“ beteiligen. Am Dienstagabend präsentierten abschließend die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10 im Altbau der Konrad-Duden-Schule das von ihnen zur Lutherbibel Erarbeitete. „Die Konrad-Duden-Schule liest mit und das im 16. Jahr“, freute sich Schulleiterin Susanne Hofmann.

„Luther hat den Menschen aufs Maul geschaut, damit sie verstehen, was in der Bibel drin steht. Die Bibel wurde seither in 3.000 Sprachen übersetzt und ist die Grundlage für alles. Für das Miteinander und die Verständigung“, erläuterte Susanne Hofmann in ihrer Begrüßungsansprache und legte den zahlreichen interessierten Gästen Raum 13 ans Herz. Hier wurden von jungen Menschen, die neu nach Deutschland gekommen sind, Bibelverse in verschiedenen Sprachen vorgetragen. Nicht live, aber auch im Video anrührend anzuschauen.

„Warum rülpset und furzet Ihr nicht? Hat es Euch nicht geschmacket“? Tatsächlich war es Martin Luther, der sich in seinen Tischreden derart derb äußerte. Geflügelte Worte der Bibel, biblische Redensarten und „Sprüche für mein Leben“, in diesem Fall Tauf- und Konfirmationssprüche der Schülerinnen und Schüler, wurden gern gelesen und wiedererkannt. Die Schülerinnen und Schüler aller Schulzweige haben sich über Wochen im katholischen und evangelischen Religionsunterricht, aber auch in den Fächern Ethik, Deutsch, Geschichte, Informatik, Erdkunde und Kunst intensiv mit Spuren Gottes in der Bibel und im eigenen Leben befasst.

Da gab es an der „Kulturschule“ nicht nur Wartburg-Aquarelle zu bestaunen, sondern auch Kaltnadelradierungen in Anlehnung an Caspar David Friedrichs „Privatsymbolik“ und sehr eindrucksvolle Schöpfungsfenster ganz im Stil von Chagall. „Dem Jakobsweg auf der Spur“ war ein weiterer interessanter Beitrag, zumal Martin Luther das Pilgern als „Narrenwerk“ bezeichnete, welches heute dem Zeitgeist entsprechend immer beliebter wird. Ein Höhepunkt des Abends war die mehrmalige, kurze, aber sehr eindrucksvolle szenische Darbietung über „Das Hohelied der Liebe“.

Heute gibt es eine letzte Lesung im Rahmen der Aktion „Bad Hersfeld liest ein Buch 2017“ in der Andachtskapelle im Klinikum. Ab 16.00 Uhr werden von sechs Lesepaten „Perlen der Bibel“ vorgestellt. Am Donnerstag, 23.11., findet die Abschlussveranstaltung in der Stadthalle statt. Beginn 19.00 Uhr. An der Gesprächsrunde und Lesung nehmen unter anderem Dr. Dr. Benjamin Hasselhorn (Kurator der Ausstellung zum Reformationsjahr in Wittenberg) und Maximilian Wigger (Schauspieler der Bad Hersfelder Festspiele „Martin Luther – Der Anschlag“) teil. Kostenlose Eintrittskarten sind in der Konrad-Duden-Stadtbibliothek, Am Markt 1, erhältlich. (Gudrun Schmidl) +++