Raus aus dem „Tarifdschungel“ der Strom- und Gasanbieter

25.11.17 - Raus aus dem „Tarifdschungel“: In der Zeit von November bis Dezember werden Verbraucher wieder aufgerufen, sich um ihre Strom- und Gasversorgungsverträge zu kümmern. Welcher Tarif, welcher Lieferant, welche Laufzeit sollen es denn sein? Dabei gilt es, einiges zu beachten, um sicher durch die Vielzahl an Angeboten zu navigieren und das Richtige für die eigenen Anforderungen zu finden.

Im Prinzip positive Botschaften wie „die Preise aus dem Vorjahr werden gehalten“ oder „wir machen keine Preiserhöhung“ kommen natürlich gut an. Aber welchen Wert haben diese Aussagen wirklich? „Schaut man genauer hin, wäre da noch die Frage zu stellen: Wie gut ist denn mein bisheriger Tarif gewesen – war er wirklich günstig?“, gibt Ulrich von Keitz, Geschäftsführer des Fuldaer Energiedienstleisters Knittel MobileEnergie, zu bedenken und ergänzt: „Diese Prüfung gestaltet sich dann in der Regel nicht so ganz einfach. Denn oft läuft man Gefahr, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.“

Unterschiedlichste Tarifbezeichnungen mit verschiedenen Vertragskomponenten, variierende Laufzeiten, Kundenboni, die nach verschiedenen Regeln zur Auszahlung oder Verrechnung kommen - all das mache die Entscheidung nicht leichter. Und dann seien da noch die reizvollen Beträge, die der Strom- oder Gasverbraucher für den Abschluss eines neuen Vertrages bekommen kann. Ulrich von Keitz sagt dazu: „So viel, wie dort in der Regel pro Vertrag ausgelobt wird, kann der Anbieter in einem Vertragsjahr bei Endverbrauchern nicht erzielen. Was bleibt, ist die kaufmännische Weisheit: Der Kundenbonus, beziehungsweise noch etwas mehr muss über eine längere Laufzeit des Vertrages wieder verdient werden. Das bedeutet im Ergebnis: Wer bleibt, zahlt dann in der Regel in den Folgejahren mehr. Es lohnt sich also, die Rechnung ,mit dem Wirt‘ zu machen.“

Der Knittel-Geschäftsführer empfiehlt Verbrauchern zwei Vorgehensweisen: „Entweder sucht man sich einen Lieferanten, der eine transparente und einfach zu verstehende Tarifstruktur anbietet, der dauerhaft günstig, aber nicht zwingend der ,Billigste‘ ist und der eine sichere Abwicklung und Abrechnung bietet. Praktischerweise kennt der Kunde persönliche Ansprechpartner beim Anbieter, die Fragen direkt klären können.“ Daneben gäbe es als zweite Alternative den jeweils günstigsten Lieferanten. „Wer sich für diese Variante entscheidet, nutzt den maximalen Kundenbonus, muss aber, um auch in Zukunft günstige Preise zu bekommen, jedes Jahr neu vergleichen, seine Kündigungsfristen beachten und damit auch jedes Jahr wechseln. Ansonsten läuft er Gefahr, mehr zu zahlen“, so Ulrich von Keitz. „Wir empfehlen die Kündigungsfristen zu beachten, um sich rechtzeitig um die Lieferanten- und Tarifauswahl kümmern zu können." +++